Manual
Table Of Contents
- 1 Sicherheitsvorschriften
- 2 Anwendung
- 3 Dokumentation
- 4 Erste Schritte
- 5 Gerät
- 6 Bedien- und Anzeigeelemente
- 7 Betrieb
- 8 Geräteeinstellungen
- 9 Datenbank
- 10 Allgemeine Informationen zu Messungen
- 10.1 Anwendung der Kabelsätze bzw. Prüfspitzen
- 10.2 Prüfstecker – Einsätze wechseln
- 10.3 Gerät anschließen
- 10.4 Automatische Einstellung, Überwachung und Abschaltung
- 10.5 Messwertanzeige und Messwertspeicherung
- 10.6 Hilfefunktion
- 10.7 Parameter oder Grenzwerte einstellen am Beispiel der RCD-Messung
- 10.8 Frei einstellbare Parameter oder Grenzwerte
- 10.9 Zweipolmessung mit schnellem oder halb automatischem Polwechsel
- 11 Messen von Spannung und Frequenz
- 12 Prüfen von Fehlerstrom-Schutzschaltungen (RCD)
- 12.1 Messen der (auf Nennfehlerstrom bezogenen) Berührungsspannung mit ⅓ des Nennfehlerstromes und Auslöseprüfung mit Nennfehlerstrom
- 12.2 Spezielle Prüfungen von Anlagen bzw. RCD-Schutzschaltern
- 12.2.1 Prüfen von Anlagen bzw. RCD-Schutzschaltern mit ansteigendem Fehlerstrom (Wechselstrom) für RCDs vom Typ AC, A/F, B/B+ und EV/MI (nur PROFITEST MF TECH)
- 12.2.2 Prüfen von Anlagen bzw. RCD-Schutzschaltern mit ansteigendem Fehlerstrom (Gleichstrom) für RCDs vom Typ B/B+ und EV/MI (PROFITEST MF TECH, )
- 12.2.3 Prüfen von RCD-Schutzschaltern mit 5 × IDN
- 12.2.4 Prüfen von RCD-Schutzschaltern, die für pulsierende Gleichfehlerströme geeignet sind
- 12.3 Prüfen spezieller RCD-Schutzschalter
- 12.4 Prüfen von Fehlerstrom (RCD-) Schutzschaltungen in TN- S-Netzen
- 12.5 Prüfen von Fehlerstrom (RCD-) Schutzschaltungen in IT- Netzen mit hoher Leitungskapazität (z. B. in Norwegen)
- 12.6 Prüfen von 6 mA Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen RDC-DD / RCMB
- 13 Prüfen der Abschaltbedingungen von Überstrom-Schutzeinrichtungen, Messen der Schleifenimpedanz und Ermitteln des Kurzschlussstromes (Funktion ZL-PE und IK)
- 14 Messen der Netzimpedanz (Funktion ZL-N)
- 15 Messen des Erdungswiderstandes (Funktion RE)
- 15.1 Erdungswiderstandsmessung – netzbetrieben
- 15.2 Erdungswiderstandsmessung – batteriebetrieben „Akkubetrieb“ (nur PROFITEST MF XTRA)
- 15.3 Erdungswiderstand netzbetrieben – 2-Pol-Messung mit 2-Pol-Adapter oder länderspezifischem Stecker (Schuko) ohne Sonde
- 15.4 Erdungswiderstandsmessung netzbetrieben – 3-Pol-Messung: 2-Pol-Adapter mit Sonde
- 15.5 Erdungswiderstandsmessung netzbetrieben – Messen der Erderspannung (Funktion UE)
- 15.6 Erdungswiderstandsmessung netzbetrieben – Selektive Erdungswiderstandsmessung mit Zangenstromsensor als Zubehör
- 15.7 Erdungswiderstandsmessung batteriebetrieben „Akkubetrieb“ – 3-polig (nur PROFITEST MF XTRA)
- 15.8 Erdungswiderstandsmessung batteriebetrieben „Akkubetrieb“ – 4-polig (nur PROFITEST MF XTRA)
- 15.9 Erdungswiderstandsmessung batteriebetrieben „Akkubetrieb“ – selektiv (4-polig) mit Zangenstromsensor sowie Messadapter PRO-RE als Zubehör (nur PROFITEST MF XTRA)
- 15.10 Erdungswiderstandsmessung batteriebetrieben „Akkubetrieb“ – Erdschleifenmessung (mit Zangenstromsensor und -wandler sowie Messadapter PRO-RE/2 als Zubehör) (nur PROFITEST MF XTRA)
- 15.11 Erdungswiderstandsmessung batteriebetrieben „Akkubetrieb“ – Messung des spezifischen Erdungswiderstands rE (nur PROFITEST MF XTRA)
- 16 Messen des Isolationswiderstandes
- 17 Messen niederohmiger Widerstände bis 200 Ohm (Schutzleiter und Schutzpotenzialausgleichsleiter)
- 18 Messungen mit Sensoren als Zubehör
- 19 Sonderfunktionen – Schalterstellung EXTRA
- 19.1 Spannungsfall-Messung (bei ZLN) – Funktion DU
- 19.2 Messen der Impedanz isolierender Fußböden und Wände (Standortisolationsimpedanz) – Funktion ZST
- 19.3 Prüfung des Zähleranlaufs mit Schutzkontaktstecker – Funktion kWh
- 19.4 Ableitstrommessung mit Ableitstrommessadapter PRO-AB als Zubehör – Funktion IL (nur PROFITEST MF XTRA)
- 19.5 Prüfen von Isolationsüberwachungsgeräten – Funktion IMD (nur PROFITEST MF XTRA)
- 19.6 Restspannungsprüfung – Funktion Ures (nur PROFITEST MF XTRA)
- 19.7 Intelligente Rampe – Funktion ta+ID (nur PROFITEST MF XTRA)
- 19.8 Prüfen von Differenzstrom-Überwachungsgeräten – Funktion RCM (nurPROFITEST MF XTRA)
- 19.9 Überprüfung der Betriebszustände eines Elektrofahrzeugs an E-Ladesäulen nach IEC 61851-1PROFITEST MF XTRA)
- 19.10 Prüfabläufe zur Protokollierung von Fehlersimulationen an PRCDs mit dem Adapter PROFITEST PRCD (nur PROFITEST MF XTRA)
- 20 Prüfsequenzen (Automatische Prüfabläufe) – Funktion AUTO
- 21 Zurücksetzen (Werkseinstellungen)
- 22 Wartung
- 23 Kontakt, Support und Service
- 24 Wichtige Informationen zu Lizenzen
- 25 CE-Erklärung
- 26 Entsorgung und Umweltschutz
- 27 Anhang
- 27.1 Tabellen zur Ermittlung der maximalen bzw. minimalen Anzeigewerte unter Berücksichtigung der maximalen Betriebsmess- und Eigenunsicherheiten des Gerätes
- 27.2 Bei welchen Werten soll/muss ein RCD eigentlich richtig auslösen? Anforderungen an eine Fehlerstromschutzeinrichtung (RCD)
- 27.3 Prüfen von elektrischen Maschinen nach DIN EN 60 204 – Anwendungen, Grenzwerte
- 27.4 Wiederholungsprüfungen nach DGUV V 3 (bisher BGV A3) – Grenzwerte für elektrische Anlagen und Betriebsmittel
- 27.5 Literaturliste
- 27.6 Internetadressen für weiterführende Informationen
56 Gossen Metrawatt GmbH
15 Messen des Erdungswiderstandes (Funktion R
E
)
Der Erdungswiderstand R
E
ist für die automatische Abschaltung
in Anlagenteilen von Bedeutung. Er muss niederohmig sein, damit
im Fehlerfall ein hoher Kurzschlussstrom fließt und so die Fehler-
stromschutzschalter die Anlage sicher abschalten.
Messaufbau
Der Erdungswiderstand (R
E
) ist die Summe aus dem Ausbrei-
tungswiderstand des Erders und dem Widerstand der Erdungslei-
tung. Der Erdungswiderstand wird gemessen, in dem man über
den Erdungsleiter, den Erder und den Erdausbreitwiderstand
einen Wechselstrom leitet. Dieser Strom und die Spannung zwi-
schen Erder und einer Sonde werden gemessen.
Die Sonde wird über einen berührungsgeschützten Stecker von
4 mm Durchmesser an der Sondenanschlussbuchse (17) ange-
schlossen.
Direkte Messung mit Sonde (netzbetriebene Erdungsmessung)
Die direkte Messung des Erdungswiderstandes R
E
ist nur in einer
Messschaltung mit Sonde möglich. Das setzt jedoch voraus,
dass die Sonde das Potenzial der Bezugserde hat, d. h., dass sie
außerhalb des Spannungstrichters des Erders gesetzt wird. Der
Abstand zwischen Erder und Sonde soll mindestens 20 m sein.
Messung ohne Sonde (netzbetriebene Erdungsmessung)
In vielen Fällen, besonders in Gebieten mit enger Bebauung, ist es
schwierig oder sogar unmöglich, eine Messsonde zu setzen. Sie
können den Erdungswiderstand in diesen Fällen auch ohne
Sonde ermitteln. Allerdings sind die Widerstandswerte des
Betriebserders R
B
und des Außenleiters L dann im Messergebnis
enthalten.
Messverfahren (mit Sonde) (netzbetriebene Erdungsmessung)
Das Gerät misst den Erdungswiderstand R
E
nach dem Strom-
Spannungs-Messverfahren.
Der Widerstand R
E
wird hierbei aus dem Quotienten von Span-
nung U
E
und Strom I
E
berechnet, wobei U
E
zwischen Erder und
Sonde liegt.
Der Messstrom, der dabei durch den Erdungswiderstand fließt,
wird vom Gerät gesteuert, Werte hierzu siehe Kap. 5.5 „Techni-
sche Daten“ auf Seite 10.
Es wird ein Spannungsabfall erzeugt, der dem Erdungswider-
stand proportional ist.
Hinweis
Die Widerstände der Messleitung und des Messadapters
werden bei der Messung automatisch kompensiert und
gehen nicht in das Messergebnis ein.
Treten während der Messungen gefährliche Berührungs-
spannungen (> 50 V) auf, so wird die Messung abgebro-
chen und es erfolgt eine Sicherheitsabschaltung.
Der Sondenwiderstand geht nicht in das Messergebnis
ein und kann maximal 50 k betragen.
Achtung!
!
Die Sonde ist Teil des Messkreises und kann nach
VDE 0413 einen Strom bis maximal 3,5 mA führen.
Messung mit oder ohne Erderspannung in Abhängigkeit von der
Parametereingabe bzw. Wahl der Anschlussart:
* dieser Parameter führt zur automatischen Einstellung auf Sondenan-
schluss
Messverfahren mit Unterdrückung der RCD-Auslösung
(netzbetriebene Erdungsmessung) (nur PROFITEST MF TECH)
Das Prüfgerät ermöglicht die Messung des Erdungswiderstands
in TN-Netzen mit RCD-Schaltern vom Typ A , F und
AC (10/30/100/300/500 mA Nennfehlerstrom).
Das Prüfgerät
erzeugt hierzu einen
Gleichstrom, der
den magnetischen
Kreis des RCD-
Schalters in Sätti-
gung bringt.
Mit dem Prüfgerät
wird dann ein
Messstrom überla-
gert, der nur Halb-
wellen der gleichen
Polarität besitzt.
Der RCD-Schalter
kann diesen Mess-
strom dann nicht
mehr erkennen und
löst folglich während der Messung nicht mehr aus.
Die Messleitung vom Gerät zum Prüfstecker ist in Vierleitertechnik
ausgeführt. Die Widerstände der Anschlussleitung und des Mess-
adapters werden bei einer Messung automatisch kompensiert
und gehen nicht in das Messergebnis ein.
Hinweis
Vormagnetisierung
Über den 2-Pol-Adapter sind nur AC-Messungen vorge-
sehen. Eine Unterdrückung der RCD-Auslösung über
eine Vormagnetisierung durch Gleichstrom ist nur über
den länderspezifischen Steckereinsatz z. B. SCHUKO
oder den 3-Pol-Adapter (N-Leiter erforderlich) möglich.
Grenzwerte
Der Erdungswiderstand (Erdankoppelwiderstand) wird haupt-
sächlich bestimmt durch die Kontaktfläche der Elektrode und der
Leitfähigkeit des umgebenden Erdreichs.
Der geforderte Grenzwert hängt von der Netzform und dessen
Abschaltbedingungen unter Berücksichtigung der maximalen
Berührungsspannung ab.
Beurteilung der Messwerte
Aus der Tabelle 2 auf Seite 96 können Sie die Widerstandswerte
ermitteln, die unter Berücksichtigung des maximalen Gebrauchs-
fehlers des Gerätes (bei Nenngebrauchsbedingungen) höchstens
angezeigt werden dürfen, um einen geforderten Erdungswider-
stand nicht zu überschreiten. Zwischenwerte können interpoliert
werden.
RANGE Anschluss Messfunktionen
xx / xx k
keine Sondenmessung
keine Messung U
E
10 / U
E
*
Sondenmessung aktiviert
U
E
wird gemessen
xx / xx k *
Sondenmessung aktiviert
keine Messung U
E
Zangenmessung aktiviert
keine Messung U
E
Start
t1
t3
Messen
t2
Betrieb
RCD außer Funktion!
t
I
F
/mA
Unterdrückung der RCD-Auslösung
bei pulsstromsensitiven RCD-
Schutzschaltern