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Gossen Metrawatt GmbH 41
12 Prüfen von Fehlerstrom-Schutzschaltungen (RCD)
Das Prüfen von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD) umfasst:
Besichtigen,
•Erproben,
Messen.
Zum Erproben und Messen verwenden Sie das Prüfgerät.
Achtung!
!
Bei der Prüfung von Netzen mit RCD-Schaltern, können
diese abschalten. Dies kann auch dann vorkommen,
wenn die Prüfung dies normalerweise nicht vorsieht. Es
können bereits Ableitströme vorhanden sein, die zusam-
men mit dem Prüfstrom des Prüfgeräts die Abschalt-
schwelle des RCD-Schalters überschreiten. PCs, die in
der Nähe betrieben werden, nnen somit abgeschaltet
werden und damit ihre Daten verlieren. Vor der Prüfung
sollten also alle Daten und Programme geeignet gesi-
chert und ggf. der Rechner abgeschaltet werden. Der
Hersteller des Prüfgerätes haftet nicht für direkte oder in-
direkte Schäden an Geräten, Rechnern, Peripherie oder
Datenbeständen bei Durchführung der Prüfungen.
Messverfahren
Durch Erzeugen eines Fehlerstromes hinter der Fehlerstrom-
Schutzeinrichtung ist nachzuweisen, dass die
Fehlerstrom-Schutzeinrichtung spätestens bei Erreichen
ihres Nennfehlerstromes auslöst und
die für die Anlage vereinbarte Grenze der dauernd zulässigen
Berührungsspannung U
L
nicht überschritten wird.
Dies wird erreicht durch:
Messung der Berührungsspannung
10 Messungen mit Vollwellen und Hochrechnung auf I
N
Nachweis der Auslösung innerhalb von 400 ms bzw. 200 ms
mit I
N
Nachweis des Auslösestromes mit ansteigendem Fehler-
strom.
Er muss zwischen 50% und 100% von I
N
liegen (meist bei
ca. 70%)
Keine vorzeitige Aussung mit dem Prüfgerät, da mit 30%
des Fehlerstromes gestartet wird (wenn kein Vorstrom in der
Anlage fließt).
* nur PROFITEST MF TECH,
Prüfnorm
Gemäß DIN VDE 0100-600 ist nachzuweisen, dass
die beim Nennfehlerstrom auftretende Berührungsspannung den
für die Anlage maximal zulässigen Wert nicht überschreitet.
die Fehlerstrom-Schutzschalter beim Nennfehlerstrom inner-
halb 400 ms (1000 ms bei selektiven RCD-Schutzschaltern)
auslösen.
Wichtige Hinweise
Das Prüfgerät erlaubt einfache Messungen an allen RCD-
Typen. Wählen Sie RCD, SRCD, PRCD, o. ä.
Die Messung muss pro RCD (FI) nur an einer Stelle in den
angeschlossenen Stromkreisen erfolgen, an allen anderen
Anschlüssen im Stromkreis muss niederohmiger Durchgang
des Schutzleiters nachgewiesen werden (R
LO
oder U
B
).
Im TN-System zeigen die Messgeräte wegen des niedrigen
Schutzleiterwiderstandes oft 0,1 V Berührungsspannung an.
Beachten Sie auch evtl. Vorströme in der Anlage. Diese kön-
nen zum Auslösen des RCDs bereits bei Messung der Berüh-
rungsspannung U
B
führen oder bei Messungen mit steigen-
dem Strom zu Fehlanzeigen führen:
Anzeige = I
F
- I
Vorstrom
Selektive Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD S) mit Kenn-
zeichnung können als alleiniger Schutz für automatische
Abschaltung eingesetzt werden, wenn sie die Abschaltbedin-
gungen wie nicht selektive Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
einhalten (also t
a
< 400 ms). Dies kann durch Messung der
Abschaltzeit nachgewiesen werden.
RCDs Typ B dürfen nicht in Reihe mit RCDs vom Typ A oder F
liegen.
Vormagnetisierung
Über den 2-Pol-Adapter sind nur AC-Messungen vorge-
sehen. Eine Unterdrückung der RCD-Auslösung über
eine Vormagnetisierung durch Gleichstrom ist nur über
den länderspezifischen Steckereinsatz z. B. SCHUKO
oder den 3-Pol-Adapter möglich.
Messung ohne oder mit Sonde
Die Messungen können Sie mit oder ohne Sonde ausführen.
I
N
3
------- -
I
N
(Messung bis 1000 ms)
t
a
I
a
t
Tabelle RCD/FI Form des
Differenzstromes
Korrekte Funktion des RCD/FI-
Schalters
Typ AC Typ A/F Typ B*/
B+*
Typ EV/
MI*
Wechselstrom
plötzlich auftretend
✔✔✔✔
langsam ansteigend
Pulsierender
Gleichstrom
plötzlich auftretend
✔✔✔
langsam ansteigend
Gleichstrom
✔✔
Gleichstrom bis
6 mA
S