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Gossen Metrawatt GmbH 71
15.11 Erdungswiderstandsmessung batteriebetrieben „Akkubetrieb“ – Messung des spezifischen Erdungswiderstands
E
(nur PROFITEST MPRO & PROFITEST MXTRA)
Allgemeines
Die Bestimmung des spezifischen Erdungswiderstands ist zur
Planung von Erdungsanlagen erforderlich. Hierbei sollen verlässli-
che Werte ermittelt werden, die selbst schlechteste Bedingungen
berücksichtigen, siehe „Geologische Auswertung“ auf Seite 71.
Maßgebend für die Größe des Ausbreitungswiderstandes eines
Erders ist der spezifische Widerstand der Erde. Dieser kann mit
dem Prüfgerät nach der Methode von Wenner gemessen werden.
Im Abstand d werden in gerader Linie vier möglichst lange Erd-
spieße in den Boden getrieben und mit dem Erdungsmessgerät
verbunden, siehe Bild oben.
Die übliche Länge der Erdspieße ist 30 bis 50 cm; bei schlechtlei-
tendem Erdreich (Sandboden etc.) können längere Erdspieße ver-
wendet werden. Die Einschlagtiefe der Erdspieße darf höchstens
1/20 des Abstandes d betragen.
Es besteht die Gefahr von Fehlmessungen, wenn parallel
zur Messanordnung Rohrleitungen, Kabel oder andere
unterirdische metallene Leitungen verlaufen.
Der spezifische Erdwiderstand errechnet sich nach der Formel:
E
=2 d R
dabei ist:
= 3,1416
d = Abstand zwischen zwei Erdspießen in m
R = ermittelter Widerstandswert in (dieser Wert entspricht R
E
ermittelt
mit der 4-Leitermessung)
Anschluss
Setzen Sie die
Spieße für Sonde
und Hilfserder in jeweils gleichem Abstand, siehe Bild oben.
Stellen Sie sicher, dass nicht zu hohe Übergangswiderstände
zwischen Sonde und Erdreich vorliegen.
Montieren Sie den Adapter PRO-RE (Z501S) auf den Prüfste-
cker.
Schließen Sie die Sonden, Hilfserder und Erder über die 4-
mm-Bananenbuchsen des Adapters PRO-RE an.
Achten Sie hierbei auf die Beschriftung der Bananenbuchsen!
Messfunktion wählen
Betriebsart wählen
Die gewählte Betriebsart erscheint invers dargestellt:
weißes Akkusymbol auf schwarzem Hintergrund.
Parameter einstellen
Messbereich: AUTO, 50 k, 20 k, 2 k, 200 , 20
Anschlussart:
E
(Rho)
Wandlerübersetzung: hier ohne Bedeutung
Abstand d für Messung
E
: von 0,1 m bis 999 m editierbar
Messung starten
Geologische Auswertung
Von Extremfällen abgesehen, erfasst die Messung den zu unter-
suchenden Boden bis zu einer Tiefe, die ungefähr gleich dem
Sondenabstand d ist.
Es ist also möglich, durch Variation des Sondenabstandes Auf-
schluss über die Schichtung des Untergrundes zu erhalten. Gut
leitende Schichten (Grundwasserspiegel), in welche Erder verlegt
werden sollen, lassen sich so aus einer schlecht leitenden Umge-
bung herausfinden.
Spezifische Erdwiderstände sind großen Schwankungen unter-
worfen, die verschiedene Ursachen haben können, wie Porosität,
Durchfeuchtung, Lösungskonzentration von Salzen im Grundwas-
ser und klimatische Schwankungen.
Der Verlauf des spezifischen Erdwiderstandes
E
in Abhängigkeit
von der Jahreszeit (der Bodentemperatur sowie dem negativen
Temperaturkoeffizienten des Bodens) kann mit recht guter Annä-
herung durch eine Sinuskurve dargestellt werden.
ES ESH
dd d
Messung des spezifischen Erdwiderstandes
R
E
+
E
(%)
10
20
30
-10
-20
-30
Jan März Mai Juli Sept Nov
Spezifische Erdwiderstände E in Abhängigkeit von der
Jahreszeit ohne Beeinflussung durch Niederschläge
(Eingrabtiefe des Erders < 1,5 m)