User manual
Digitaler Hochfrequenz - Analyser HFE35C
© Gigahertz Solutions GmbH, D-90579 Langenzenn Stand: Januar 2006 (Revision 4.4) Seite 8
Quantitative (zahlenmäßige) Messung
Wenn mit Hilfe des im vorigen Abschnittes
beschriebenen Vorgehens die eigentlichen
Messstellen identifiziert sind, kann die quan-
titativ präzise Messung beginnen.
Geräteeinstellung: „Messbereich“
Schaltereinstellung wie im Kapitel „Orientie-
rende Messung“ beschrieben: Zunächst den
Messbereich (Schalter „Messbereich“) auf
„1999µW/m²“ einstellen. Nur wenn ständig
sehr kleine Werte angezeigt werden, in den
Messbereich „199,9µW/m²“ umschalten.
Grundsatz für die Wahl des Messbereichs:
So grob wie nötig, so fein wie möglich.
Wenn das Messgerät auch im Messbereich
„1999µW/m²“ übersteuert (Anzeige „1“ links
im Display), können Sie das Messgerät um
den Faktor 100 un
empfindlicher machen,
indem Sie das als Zubehör erhältliche Dämp-
fungsglied DG20 einsetzen. Die auf dem
Display angezeigte Leistungsflussdichte
muss in diesem Falle mit dem Faktor 100
multipliziert werden.
Erhältlich sind auch HF-Vorverstärker um
den Faktor 10 und 1.000 als Zwischenstecker
für den Antenneneingang.
Eine Übersichtstabelle über alle Anzeige-
möglichkeiten finden Sie auf der letzten Sei-
te dieser Anleitung.
Geräteeinstellung:
„Signal-Bewertung“
Spitzenwert / Mittelwert
Folgendes symbolisches Beispiel zeigt an-
schaulich die unterschiedliche Bewertung
desselben Signals in der Mittel- und Spit-
zenwertanzeige:
HF-Energie in µW/qm
Spitzenwert: 10
Mittelwert: 1
z.B. 1 Puls alle 10 µS
In der Schalterstellung „Spitzenwert“ zeigt
das Gerät die volle Leistungsflussdichte des
Pulses an (im Beispiel also 10 µW/m²). In der
Schalterstellung „Mittelwert“ wird die Leis-
tungsflussdichte des Pulses über die gesam-
te Periodendauer gemittelt Angezeigt wird
also 1 µW/m² (= ((1 x 10) + (9 x 0)) / 10).
Der in der Schalterstellung „Spitzenwert“ er-
mittelte Messwert der HF-Analyser von Giga-
hertz Solutions wird in der Baubiologie oft
plastisch als „Mittelwert des Spitzenwertes“
umschrieben und entspricht somit genau der
geforderten Messwertdarstellung.
Trotzdem ist auch die Kenntnis des „echten“
Mittelwertes eine nützliche Information
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Wichtiger Hinweis für die Benutzer von Messgeräten
anderer Hersteller: Die o.g. Rückschlüsse sind nur
möglich bei einer echten Mittelwerterfassung. Sie sind
nicht gültig, wenn anstelle des Mittelwertes nur der
Momentanwert des modulierten HF-Signals angezeigt
wird, was bei den meisten Geräten auf dem Markt der
Fall ist, auch wenn lt. Spezifikation der Mittelwert ange-
zeigt wird.
- Die „offiziellen“ Grenzwerte basieren auf
einer Mittelwertbetrachtung. Zur Einschät-
zung „offizieller“ Messergebnisse, z.B.
auch durch Mobilfunkbetreiber, ist also ei-
ne Vergleichsmöglichkeit nützlich.
- Verschiedene Funkdienste zeigen unter-
schiedliche Verhältnisse von Mittel- zu
Spitzenwerten. Dieses Verhältnis kann bei
einer DECT-Basisstation 1 : 100 erreichen.
Beim GSM-Mobilfunk sind Verhältnisse
zwischen 1 : 1 und 1 : 8 theoretisch denk-
bar (in der Praxis ist die Bandbreite der
Möglichkeiten im Falle von GSM kleiner).
- Auch Rückschlüsse auf die Auslastung von
Mobilfunk-Basisstationen sind prinzipiell
denkbar, jedoch sind hierzu noch weitere
Analysen und Überlegungen nötig. Diese
werden wir, sobald sie vorliegen, in spätere
Revisionen dieser Anleitung einarbeiten
(siehe www.gigahertz-solutions.de).
Hinweis für Benutzer von professionellen
Spektrumanalysatoren:
- Die HF-Analyser von Gigahertz Solutions zeigen für
gepulste Strahlung in der Schalterstellung „Spit-
zenwert“ denjenigen Wert auf dem Display an, wel-
cher sich aus dem mit der “Max Peak“ - Funktion
eines modernen Spektrumanalysators als äqui-
valenter Wert in µW/m² ergibt (bei älteren Spekt-
rumanalysatoren hieß die am ehesten vergleichbare
Funktion meist „positive peak“ oder ähnlich).
- Die Schalterstellung „Mittelwert“ entspricht der
“true RMS“ – Einstellung eines modernen Spekt-
rumanalysators (bei älteren Spektrumanalysatoren
arbeitet man meist mit der Funktion „normal detect“
o.ä. und
einer der Pulsung sinnvoll angepassten
Einstellung der Videobandbreite).