User manual

Digitaler Hochfrequenz - Analyser HFE35C
© Gigahertz Solutions GmbH, D-90579 Langenzenn Stand: Januar 2006 (Revision 4.4) Seite 6
Das konkrete Vorgehen für eine aussagefähi-
ge Messung wird weiter hinten noch detail-
liert beschrieben.
Die ungewöhnliche Ausprägung der Ihnen
hier vorliegenden logarithmisch-periodischen
Antenne ist Gegenstand einer unserer Pa-
tentanmeldungen. Sie erlaubt eine sehr gute
Trennung der horizontalen und vertikalen
Polarisationsebene und hat einen deutlich
günstigeren Frequenzverlauf (geringere „Wel-
ligkeit“) als herkömmliche logarithmisch-
periodische Antennen.
(Für Profis: Bei der tech-
nisch schwierigeren Messung der vertikalen Polarisati-
onsebene ist sie zudem deutlich besser gegen den
verfälschenden Erdeinfluss abgeschirmt. )
Auf dem Display wird immer die Leis-
tungsflussdichte am Messort angezeigt, in
die Richtung, auf welche die Antenne zeigt
(genauer: Bezogen auf das Raumintegral der
„Antennenkeule“).
Die mitgelieferte logarithmisch-periodische
Antenne ist auf den Frequenzbereich von ca.
800 MHz bis 2500 MHz (=2,5 GHz) optimiert.
Er umfasst die Mobilfunkfrequenzen GSM900
und GSM1800 (in Deutschland: D1, D2, E-
plus, O
2), schnurlose Telefone nach dem
DECT-Standard, Mobilfunkfrequenzen nach
dem UMTS-Standard, WLAN und Bluetooth,
einige Radarfrequenzen sowie weitere kom-
merziell genutzte Frequenzbänder (natürlich
können auch Mikrowellenherde damit auf
Dichtigkeit überprüft werden). Bis auf letzte-
re Verursacher sind alle genannten Strah-
lungsquellen digital gepulst und werden von
kritischen Medizinern als biologisch beson-
ders relevant betrachtet.
Damit diese kritischen Strahlungsverursacher
optimal gemessen werden können, ist der
Frequenzbereich der mitgelieferten LogPer-
Antenne bewusst nach unten begrenzt (bei
ca. 800 MHz), d.h. niedrigere Frequenzen
werden unterdrückt. Auf diese Weise werden
Verfälschungen der Messergebnisse durch
darunter liegende Strahlungsquellen wie
Rundfunk, Fernsehen oder Amateurfunk re-
duziert. Einzelne starke Sender in den unte-
ren Frequenzbändern können aber durchaus
noch „durchschlagen“ – unbeabsichtigt, je-
doch durch das Antennenprinzip notwendi-
gerweise bedingt, z.B. der UKW-Rundfunk.
Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie plötz-
lich mit Ihrem Messgerät Radio hören!
Zusätzlich gibt es besonders im unteren HF-
Bereich viele nicht amplitudenmodulierte
(„ungepulste“) Sender. Diese können durch
die Audioanalyse prinzipiell nicht hörbar ge-
macht werden, was die Interpretation der
Messergebnisse zusätzlich erschwert. Des-
halb werden solche Strahlungsanteile durch
das Messgerät mit einem gleichmäßigen
Knatterton „markiert“, welcher in der Laut-
stärke der Audioanalyse proportional zum
Anteil am Gesamtsignal ist. Die „Markierung“
hat eine Frequenz von 16 Hz (also sehr tief).
Ein Hörbeispiel ist als MP3-Datei auf unserer
homepage downloadbar. In der Schalterstel-
lung „puls“ rechts neben dem Display wer-
den diese Sender und somit auch das „Knat-
tern“ ausgeblendet.
Die wünschenswerte, aber durch die Antenne
allein nicht perfekte Unterdrückung niedrige-
rer Frequenzen lässt sich mit dem als Zube-
hör erhältlichen 800 MHz-Hochpassfilter
nochmals drastisch verbessern.
Dieses kleine Filter wird als Durchgangsste-
cker zwischen Antenneneingang und das
Antennenkabel geschraubt (es sollte ständig
an der LogPer-Antenne verbleiben). Zusam-
men mit der antenneneigenen Unterdrückung
niedrigerer Frequenzen wird so die maximal
mögliche Schirmdämpfung von über 40 dB
(entsprechend einem Faktor 10.000) für Fre-
quenzen unter ca. 600 MHz erreicht.
Zwischen
800 MHz und 600 MHz fällt die Filterkurve steil ab.
Um auch Frequenzen unter 800 MHz quanti-
tativ zu messen, ist aus dem Hause Giga-
hertz Solutions eine aktive, horizontal isotro-
pe Ultrabreitbandantenne von 27 MHz auf-
wärts erhältlich, welche am HF59B einfach
direkt an den Antenneneingang geschraubt
wird: Die UBB27_G3.
Hinweise zur Antenne UBB27 (für das
HFE35C-basic als Zubehör erhältlich; beim
HFE35C Komplettset im Lieferumfang)
Frequenzen unter 800 MHz können mit der
isotropen (d.h. mit „Rundumempfangseigen-
schaften“ ausgestatteten) Antenne UBB27
zuverlässig gemessen werden. Ihr Frequenz-
gang erfasst Frequenzen ab 27 MHz bis weit
über die obere Frequenzbegrenzung des
HFE35C hinaus.
LogPer- oder isotrope Antenne?
Eindeutig ist die Entscheidung für zwei spe-
zielle Fragestellungen:
- unter 800 MHz gibt es keine Alternative
zur isotropen UBB-Antenne, da derzeit nur
eine passende LogPer-Antenne bis hinun-
ter zu 800 MHz verfügbar ist
- Für Langzeitaufzeichnungen macht i.d.R.
nur eine isotrope Antenne Sinn.
- Für die orientierende „Immissionsmes-
sung“ (Messung der Gesamtbelastung)
hat die isotrope Antenne klare Vorteile.