User manual
Digitaler Hochfrequenz - Analyser HFE35C
© Gigahertz Solutions GmbH, D-90579 Langenzenn Stand: Januar 2006 (Revision 4.4) Seite 10
aufgrund der Signalcharakteristik des UMTS-
Signals Schwankungen von +/- einem Faktor
3 bis 6 innerhalb kürzester Zeit auftreten
können.
Bitte beachten:
- Das UMTS-Signal kann bis zu einem Fak-
tor 5 unterbewertet werden
5
. Für die tech-
nisch sehr aufwändige, optimierte UMTS-
Messung stehen aus dem Hause Gigahertz
Solutions die HF-Analyser HF58B-r und
HF59B zur Verfügung.
Quantitative Messung:
Sonderfall Radar
Für die Flugzeug- und Schiffsnavigation wird
von einer langsam rotierenden Sendeantenne
ein eng gebündelter „Radarstrahl“ ausgesen-
det. Deshalb ist dieser - bei ausreichender
Signalstärke - nur alle paar Sekunden für
Bruchteile von Sekunden messbar, was zu
einer besonderen Messsituation führt.
Um ganz sicher zu gehen, ist bei akustischer
Identifikation eines Radarsignals (ein kurzes
„piep“, das sich im Extremfall nur alle etwa
12 Sekunden wiederholt, durch Reflexionen
evtl. häufiger) folgendes Vorgehen anzuraten:
Schalter „Signal-Bewertung auf „Spitzen-
wert“ einstellen. Damit einen Messort su-
chen, an welchem ein möglichst geringer
Hintergrundpegel von anderen Quellen außer
dem Radarsignal zu messen ist.
Dann über mehrere „Radarsignaldurchläufe“
hinweg die höchste Zahl auf dem Display
ablesen. Wegen der für alle anderen Mes-
5
Das ist ein dieser Geräteklasse ein marktüblicher
Wert.
sungen wünschenswert langsamen Wieder-
holfrequenz des Displays wird der Wert nur
sehr kurz angezeigt und zudem stark
schwanken. Relevant ist der jeweils höchste
gemessene Wert. Dieser Wert wird in der
Regel an der unteren Kante der spezifizierten
Toleranz liegen und kann im Extremfall bei
bestimmten Radartypen sogar bis zu einem
Faktor 10 zu niedrig angezeigt werden. Um
beim Grenzwertvergleich auf der sicheren
Seite zu sein, kann der gemessene Wert also
mit einem Faktor 10 multipliziert werden.
Für die Radarmessung bei unbekanntem
Standort der Radarstation ist die Verwen-
dung der quasiisotropen UBB-Antenne be-
sonders empfehlenswert, da das genaue
Orten der Strahlungsquelle mit einer LogPer-
Antenne aufgrund der langen Zwischenzeiten
zwischen den einzelnen Radarpulsen sehr
lang ist. Andererseits fehlt bei der quasii-
sotropen Messung dafür die Richtungsinfor-
mation.
In den Geräten HF58B-r und HF59B aus un-
serem Hause ist eine für die Radarmessung
optimierte Schaltung (d.h. mit extrem hoher,
sog. „Videobandbreite“) serienmäßig einge-
baut. Diese zeigen mit der Funktion „Spit-
zenwert halten“ schon beim ersten „Radar-
signaldurchlauf“ den vollen Messwert an.
Bitte beachten Sie, dass es auch Radarsys-
teme gibt, die mit noch höheren Frequenzen
betrieben werden, als sie mit diesem Gerät
gemessen werden können.
Quantitative Messung:
Identifikation der HF-Einfallstellen
Zunächst sind – naheliegend – Quellen im
selben Raum zu eliminieren (DECT-Telefon,
o.ä.). Die danach verbliebene HF-Strahlung
muss also von außen kommen. Für die Fest-
legung von Abschirmmaßnahmen ist es
wichtig, diejenigen Bereiche von Wänden (mit
Türen, Fenstern, Fensterrahmen), Decke und
Fußboden zu identifizieren, durch welche die
HF-Strahlung eindringt. Hierzu sollte man
nicht mitten im Raum stehend rundherum
messen, sondern nahe an der gesamten
Wand- / Decken- / Bodenfläche nach außen
gerichtet messen
6
, um genau die durchlässi-
gen Stellen einzugrenzen. Denn neben der
bei hohen Frequenzen zunehmend einge-
schränkten Peilcharakteristik von LogPer-
Antennen machen in Innenräumen kaum vor-
hersagbare Überhöhungen und Auslöschun-
gen eine genaue Peilung von der Raummitte
aus schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Die
Vorgehensrichtlinie illustriert die folgende
Skizze.
Wand
Antenne
Wand
Antenne
potentiell
durchlässiger
Bereich
falsch!
richtig!
potentiell HF-durchlässiger
Wandbereich
potentiell HF-durchlässiger
Wandbereich
Abbildung: Illustrationsskizze zur Ortungsunsicherheit bei Messantennen
Die Abschirmungsmaßnahme selbst sollte
durch eine Fachkraft definiert und begleitet
werden und jedenfalls großflächig über die
Bereiche hinaus erfolgen.
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Zu beachten: In dieser Position ist nur ein relationaler
Messwertvergleich möglich!