User manual
Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF59B
© Gigahertz Solutions GmbH, D-90579 Langenzenn Stand vom 23.3..2005 (Revision 4.0) Seite 9
nicht gültig, wenn anstelle des Mittelwertes nur der
Momentan
wert des modulierten HF-Signals angezeigt
wird, was bei den meisten Geräten auf dem Markt der
Fall ist, auch wenn lt. Spezifikation der Mittelwert ange-
zeigt wird.
Spitze halten
In der Praxis wird sehr häufig mit dieser
Funktion gearbeitet. Dazu den Schalter „Sig-
nal-Bewertung“ auf „Spitze halten“ einstellen.
Dann mit dem Taster „Spitzenwert löschen“
eventuelle „Pseudospitzen“ durch den Um-
schaltimpuls löschen. Bei gedrücktem Schal-
ter „Spitzenwert löschen“ geht die Messung
in eine reine Spitzenwertmessung über. Mit
dem Loslassen des Tasters der Beginn des
Zeitraumes festlegen, in welchem der höchs-
te Messwert ermittelt werden soll. Durch er-
neutes Drücken des Tasters „Spitzenwert
löschen“ (ein bis zwei Sekunden gedrückt
halten) beginnt der Zeitraum für die Spitzen-
wertermittlung von Neuem (im Moment des
Loslassens.)
Die Funktion „Spitze halten“ ist in der Praxis
von großem Nutzen, da, wie weiter unten
noch genauer ausgeführt werden wird, der
Spitzenwert derjenige ist, der für die Beurtei-
lung der Situation herangezogen wird. Da
aber in der Praxis die Messwerte oft über die
Zeit, die Einstrahlrichtung, die Polarisation
und die konkrete Messstelle stark schwan-
ken, kann man bei der reinen Spitzenwertbe-
trachtung, die an sich auch der relevanten
Größe entspricht, leicht einzelne Spitzen ü-
bersehen. Mit der Funktion „Spitze halten“
kann man mit dem weiter unten unter der
Überschrift „Eigentliche Messung“ beschrie-
benen Vorgehen einfach und schnell den
echten Spitzenwert „einsammeln“.
Wenn man zugleich das feldstärkeproportio-
nale Tonsignal
. einstellt, kann man
akustisch die Stellen, Einstrahlrichtungen und
Polarisationsebenen registrieren, an denen
Maxima erreicht werden.
Die Geschwindigkeit, mit der die „Spitze hal-
ten“-Funktion „zurückläuft“, kann mit dem
Schalter „kurz“ und „lang“ eingestellt wer-
den. Auch nach Minuten ist der Wert, trotz
des langsamen „Rücklaufs“ noch innerhalb
der spezifizierten Toleranz. Dennoch sollte
man mit dem Ablesen nicht zu lange warten
um einen möglichst genauen Wert zu erhal-
ten. Bei sehr hohen Spitzen braucht die Hal-
tekapazität der Funktion „Spitze halten“ eini-
ge Augenblicke (unter einer Sekunde) bis sie
voll geladen ist – in der Schalterstellung
„lang“ etwas länger als in der Schalterstel-
lung „kurz“.
Zum Umschalten ggf. einen Kugelschreiber
o.ä. verwenden.
Mit dem optional erhältlichen Digitalmodul
wird der volle Spitzenwert ohne jede Verzö-
gerung sofort angezeigt und auf Wunsch
beliebig lang beim vollen Pegel gehalten.
Geräteeinstellung:
„NF-Verarbeitung / Videobandbreite“
Begriffserklärung:
Die eigentliche Hochfrequenzverarbeitung
macht nur einen kleinen Teil eines Hochfre-
quenzmessgerätes aus. Ausgangsprodukt
dieses HF-Teils ist ein der Leistungsfluss-
dichte proportionales Signal mit der Modula-
tions- bzw. Pulsfrequenz des HF-
Trägersignals, also im weitesten Sinne ein
niederfrequentes Signal.
Die sogenannte „Videobandbreite“ be-
schreibt nun, innerhalb welcher Frequenz-
grenzen dieses Signal liegen darf um noch
verzerrungsfrei verstärkt zu werden. Zugleich
beschreibt deren obere Frequenzgrenze, wie
rasch Signaländerungen im NF-Teil des
Messgerätes noch verarbeitet werden kön-
nen. Im Grunde gilt also: „je mehr desto bes-
ser“ („universeller“) ist das Messgerät ein-
setzbar. Die nicht nur in dieser Geräteklasse
herausragende 2-MHz-Videobandbreite des
HF59B und des HF58B-r übertrifft sogar viele
moderne Spektrumanalyser. Sie ermöglicht
die verzerrungsfreie Messung auch kürzester
Radarpulse im betrachteten Frequenzbe-
reich. Neben der Radarmessung ist die hohe
Videobandbreite auch Grundvoraussetzung
für die qualifizierte Messung von rauschähn-
lichen Signalen, wie z.B. UMTS.
Allerdings hat eine hohe Videobandbreite
auch einen Haken: Physikalisch zwingend
steigt das „Weiße Rauschen“ eines Messge-
rätes mit zunehmender Videobandbreite an.
Die Zusammenhänge sind in folgender Ab-
bildung anschaulich illustriert:
Geringes
"Rauschen"
Einschränkungen
bei UMTS
u. Radar
Systemimmanent
mehr "Rauschen"
Ideal für UMTS
und Radar
"klein"
(z.B. 30 kHz)
Video-
bandbreite
"groß"
(z.B. 2 MHz)
Die Videobandbreite qualifiziert also ent-
scheidend die Möglichkeiten und Grenzen
eines Hochfrequenzmessgerätes.
Dieser HF-Analyser verfügt über zwei Einstel-
lungsmöglichkeiten zur NF-Signalver-
arbeitung („Videobandbreite“):
- TPmax (Radar):
In dieser Schalterstellung
beträgt die Videobandbreite volle 2 MHz.
Diese Schalterstellung ist zu wählen, wenn
Sie über die akustische Analyse ein Radar-
oder ein UMTS-Signal identifiziert haben.
Sie messen in dieser Schalterstellung nicht