User manual

Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF59B
© Gigahertz Solutions GmbH, D-90579 Langenzenn Stand vom 23.3..2005 (Revision 4.0) Seite 5
seits (z.B. DECT-Telefone, auch von Nach-
barn).
Außerdem sollte man bei einer Innenraum-
messung immer beachten, dass diese über
die spezifizierte Genauigkeit der verwendeten
Messtechnik hinaus eine zusätzliche Mess-
unsicherheit durch die aus den beengten
Verhältnissen resultierenden „stehenden Wel-
len“, Reflexionen und Auslöschungen mit
sich bringt. Nach der „reinen Lehre“ ist eine
quantitativ genaue HF-Messung prinzipiell
nur unter so genannten „Freifeldbedingun-
gen“ reproduzierbar möglich. Dennoch wird
in der Realität selbstverständlich auch in In-
nenräumen Hochfrequenz gemessen, da dies
die Orte sind, von denen die Messwerte be-
nötigt werden. Um diese systemimmanente
Messunsicherheit möglichst gering zu halten,
sollte man aber genau die Hinweise zur
Durchführung der Messung beachten.
Wie bereits in den Vorbemerkungen erwähnt,
können die Messwerte schon durch geringe
Veränderung der Messposition relativ stark
schwanken (meist deutlich stärker als im Be-
reich der Niederfrequenz). Es ist sinnvoll,
das lokale Maximum im betreffenden
Raum für die Beurteilung der Belastung
heranzuziehen, auch wenn dieser Ort nicht
exakt mit dem zu untersuchenden Punkt, z.B.
dem Kopfende des Bettes übereinstimmt.
Der Grund liegt in der Tatsache begründet,
dass oft schon kleinste Veränderungen der
Umgebung zu recht großen Veränderungen
der lokalen Leistungsflussdichte führen kön-
nen. So beeinflusst bereits die messende
Person den genauen Ort des Maximums.
Insofern kann also ein zufällig geringer
Messwert am relevanten Platz am nächsten
Tag schon wieder viel höher sein. Das Maxi-
mum im Raum aber verändert sich meist nur,
wenn sich an den Strahlungsquellen etwas
ändert, ist also repräsentativer für die Be-
urteilung der Belastung.
Die folgenden Beschreibungen beziehen sich
auf die Immissionsmessung, d.h. auf die
Ermittlung der für den Grenzwertvergleich
relevanten, summarischen Leistungsfluss-
dichte. Eine zweite messtechnische Anwen-
dung des vorliegenden Gerätes ist diejenige,
die Verursacher dieser Belastung zu identifi-
zieren bzw. – noch wichtiger - geeignete Ab-
hilfe- bzw. Abschirmungsmaßnahmen festzu-
legen, also letztlich eine Emissionsmes-
sung. Das Vorgehen zur Festlegung geeigne-
ter Abschirmmaßnahmen wird am Ende die-
ses Kapitels in einem speziellen Abschnitt
beschrieben.