User manual
Digitaler Hochfrequenz Analyser HF38B
© Gigahertz Solutions GmbH, D-90579 Langenzenn
Stand vom 1.10.2003 (Revision 2.3)
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Der Grund liegt in der Tatsache begründet,
dass oft schon kleinste Veränderungen der
Umgebung zu recht großen Veränderungen
der lokalen Leistungsflussdichte führen kön-
nen. Z.B. beeinflusst die messende Person
den genauen Ort des Maximums. Insofern
also eine zufällig geringer Messwert am rele-
vanten Platz evtl. am nächsten Tag schon
wieder viel höher sein. Das lokale Maximum
aber verändert sich meist nur, wenn sich an
den Strahlungsquellen etwas ändert, ist also
repräsentativer für die Beurteilung der Belas-
tung.
Orientierende Messung
Bei der orientierenden Messung geht darum,
einen groben Überblick über die Situation zu
gewinnen. Die echten Zahlenwerte sind dabei
von untergeordnetem Interesse, so dass es
in der Regel am einfachsten ist, nur anhand
des feldstärkeproportionalen Tonsignals vor-
zugehen („Betrieb“-schalter auf Stellung:
)
Vorgehen:
Messgerät und Antenne gemäß dem Kapitel:
„Vorbereitung des Messgeräts“ überprüfen.
Zunächst den Messbereich (Schalter „Mess-
bereich“) auf 1999µW/m² einstellen. Nur
wenn ständig Werte unter ca. 100µW/m² an-
gezeigt werden, in den Messbereich
199,9µW/m² umschalten. Entsprechend erst
bei ständiger Anzeige von Werten unter
10µW/m² in den Messbereich 19,99 µW/m²
umschalten.
Den Schalter „Signalbewertung“ auf „Spit-
zenwert“ einstellen.
In jedem Punkt und aus allen Richtungen
kann die Strahlungseinwirkung unterschied-
lich sein. Wenngleich sich die Feldstärke in
der Hochfrequenz im Raum sehr viel schnel-
ler ändert als in der Niederfrequenz, ist es
kaum möglich und auch nicht notwendig, in
jedem Punkt in alle Richtungen zu messen.
Da es nicht um eine quantitative, sondern um
eine orientierende, qualitative Einschätzung
der Situation geht, kann man die Antenne
aus der Aufnahme auf der Stirnseite des
Messgeräts entnehmen (ganz hinten anfas-
sen) und so aus dem Handgelenk die Polari-
sationsebene der Antenne (vertikal oder hori-
zontal) verändern. Man kann aber genauso
gut das ganze Messgerät mit montierter An-
tenne verwenden.
Da man für die orientierende Messung nicht
auf das Display sehen, sondern nur auf das
Tonsignal hören muss, kann man problem-
los langsamen Schrittes und unter ständigem
Schwenken der Antenne bzw. des Messge-
räts mit aufgesteckter Antenne in alle Him-
melsrichtungen die zu untersuchenden Räu-
me bzw. den Außenbereich abschreiten, um
einen schnellen Überblick zu bekommen.
Gerade in Innenräumen kann auch ein
Schwenken noch oben oder unten erstaunli-
che Resultate zeigen.
Wie weiter oben bereits erwähnt: Es geht bei
der orientierenden Messung nicht um eine
exakte Aussage, sondern lediglich darum,
diejenigen Zonen zu identifizieren, wo es ört-
liche Spitzenwerte gibt.
Quantitative (zahlenmäßige) Messung
Wenn mit Hilfe des im vorigen Kapitel be-
schriebenen Vorgehens die eigentlichen
Messstellen identifiziert sind, kann die eigent-
lich Messung beginnen.
Messbereichseinstellung
Schaltereinstellung wie im Kapitel „Orientie-
rende Messung“ beschrieben. Grundsatz für
die Wahl des Messbereichs: So grob wie
nötig, so fein wie möglich.
Wenn das Messgerät auch im Messbereich
„1999µW/m²“ übersteuert (Anzeige „1“ links
im Display) können Sie das Messgerät um
den Faktor 100 unempfindlicher machen,
indem Sie das als Zubehör erhältliche Dämp-
fungsglied von Gigahertz Solutions einsetzen
(Miniatur-Zwischenstecker für den Antennen-
eingang).
Signalbewertung –
Spitzenwert / Spitze halten
Vorbemerkung: Als Spitzenwert (im Gegen-
satz zum Mittelwert) wird der Scheitelpunkt
der eigentlichen Welle bezeichnet. Dieser
Wert wird als Maß für die kritische „Reizwir-
kung“ hochfrequenter Strahlung angesehen.
Mit „Spitze halten“ wird der höchste Spit-
zenwert (s.o.) innerhalb eines frei definierba-
ren Zeitraumes ermittelt. (Eine illustrierende
Grafik folgt in einer der nächsten Revisionen
dieser Anleitung, die auch unter
www.gigahertz-solutions.de abrufbar sein
wird.)
In der Praxis wird sehr häufig mit der Funkti-
on „Spitze halten“ gearbeitet.
Dazu den Schalter „Signalbewertung“ auf
„Spitze halten“ einstellen. Die Funktion
„Spitze halten“ ist in der Praxis von großem
Nutzen, da, wie weiter unten noch genauer