User manual
Digitaler Hochfrequenz Analyser HF38B
© Gigahertz Solutions GmbH, D-90579 Langenzenn
Stand vom 1.10.2003 (Revision 2.3)
Seite 4
re Zeiträume mit unterschiedlichen Sende-
leistungen.
Alle vorgenannten Punkte haben Einfluss auf
die Messtechnik und in besonderem Maße
auf das Vorgehen beim Messen und die
Notwendigkeit mehrfacher Messungen.
Vorbemerkungen
zur Messtechnik für
hochfrequente Strahlung
Die mitgelieferte, logarithmisch-periodische
Antenne hat eine ausgeprägte Richt-
charakteristik. Auf diese Weise ist es mög-
lich, die Quelle der Belastung zuverlässig
aufzuspüren bzw. „anzupeilen“ um deren
Beitrag zur Gesamtbelastung zu ermitteln.
Die Kenntnis der Einstrahlrichtung ist auch
Grundvoraussetzung für eine zielgerichtete
Sanierung. Die fehlende Richtcharakteristik
von Teleskopantennen ist auch einer der
Gründe, weshalb diese für eine zuverlässige,
baubiologische HF-Messung ungeeignet
sind.
Die ungewöhnliche Ausprägung der Ihnen
hier vorliegenden logarithmisch-periodischen
ist Gegenstand einer unserer Patentanmel-
dungen. Sie erlaubt eine sehr gute Trennung
der horizontalen und vertikalen Polarisations-
ebene, hat einen deutlich günstigeren Fre-
quenzverlauf (geringere „Welligkeit“) und ist
bei der technisch schwierigeren Messung der
vertikalen Polarisationsebene deutlich besser
gegen den Erdeinfluss abgeschirmt.
(Für Profis:
durch die nicht,
wie allgemein üblich, zwangs-
angepasste Rückführung der externen Steuerleitung
fluchtend zum vertikalen Flügel.)
Die spezifizierte Genauigkeit von +/- 6 dB
wird damit in der Praxis bei weitem nicht
ausgeschöpft.
Auf dem Display angezeigt wird immer die
Leistungsflussdichte am Messort bezogen
auf das Raumintegral der „Antennenkeule“
also aus der Richtung auf welche die Anten-
ne zeigt. Dabei kommt neben der Mittel-
wertmessung in diesem Gerät als besonders
wichtiges technisches Detail eine echte Spit-
zenwertmessung zum Einsatz, d.h. bei ge-
pulster Strahlung wird nicht etwa nur der
Mittelwert der Belastung erfasst, sondern der
volle Pegel der Einzelpulse, der z.B. bei der
Basisstation eines DECT-Telefons durchaus
bei einem Faktor 100 des Mittelwerts liegen
kann.
Der betrachtete Frequenzbereich umfasst die
Mobilfunkfrequenzen GSM900 und
GSM1800 (in Deutschland: D1, D2, E-plus),
schnurlose Telefone nach dem DECT-
Standard, Mobilfunkfrequenzen nach dem
kommenden UMTS-Standard, wLAN nach
dem Bluetooth-Standard, sowie einige weite-
re kommerziell genutzte Frequenzbänder und
natürlich Mikrowellenherde. Selbstverständ-
lich auch sämtliche dazwischen liegenden
Frequenzen. In diesem Frequenzbereich kon-
zentrieren die von kritischen Stimmen als
besonders kritisch angesehenen, gepulsten
Signalformen.
Insbesondere in der Nähe von Rundfunk-
und Fernsehtürmen, größeren Sendeanlagen,
sowie von starken privaten Sendern können
auch diese in tieferen Frequenzbändern sen-
denden Verursacher hochfrequenter Strah-
lung große Belastungen verursachen. Die
Verwendung preiswerter Teleskopantennen
zu deren quantitativen Messung ist aus tech-
nischer Sicht sehr kritisch zu beurteilen. Von
Gigahertz Solutions sind kompensierte
Messgeräte mit echten logarithmisch perio-
dischen Antennen zur Messung dieser Belas-
tungen für das Frühjahr 2004 zur Marktein-
führung vorgesehen.
Sonderfall: Radar
Für die Flugzeug- und Schiffsnavigation wird
von einer langsam rotierenden Sendeantenne
ein eng gebündelter „Radarstrahl“ ausge-
strahlt. Deshalb ist dieser bei ausreichender
Signalstärke nur alle paar Sekunden für we-
nige Millisekunden messbar, was zu einer
besonderen Messsituation führt.
Die von uns verwendetet Gleichrichterschal-
tung führt zu einer geringfügigen Unterbe-
wertung kleiner
Radarsignale. In Abwägung
mit einer für die Preisklasse bahnbrechend
hohen Genauigkeit dieser Schaltung bei allen
kontinuierlichen oder kontinuierlich gepulsten
Signalen (von GSM bis DECT) nehmen wir
diesen Umstand billigend in Kauf. Wichtig:
Durch die längere Signaldauer bei kleineren
Abständen zur Quelle, also insbesondere bei
stärkeren Radarsignalen fällt diese ohnehin
geringe Unterbewertung nochmals deutlich
weniger ins Gewicht.
Bei Funktion „Spitze halten“ ist für Radarsig-
nale eigentlich zu träge. Im Einzelfall ist zu
prüfen, ob der angezeigte Wert mit jedem
„Radarsignaldurchlauf“ größer wird. Wenn ja
so kann durch Messung über einige Minuten
ein realistischer Wert ermittelt werden.