User manual

Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B
© Gigahertz Solutions GmbH, D-90579 Langenzenn Stand: September 2006 (Revision 4.5) Seite 10
Bildung der resultierenden gebildet werden
sollten. Das ist bei Verwendung von loga-
rithmisch-periodischen Antennen Unfug.
Umso mehr übrigens auch bei Stab- oder
Teleskopantennen.
Allgemein anerkannt ist die Auffassung,
den höchsten Wert aus der Richtung des
stärksten Feldeinfalls zum Grenzwertver-
gleich heranzuziehen.
Im Einzelfall, wenn z.B. von einer DECT-
Telefonanlage im Haushalt eine ähnlich hohe
Belastung ausgeht, wie von einem Mobil-
funkmast außerhalb des Hauses, könnte es
sinnvoll sein, zunächst den Wert „von außen“
bei ausgeschalteter DECT-Anlage zu ermit-
teln, dann denjenigen von der DECT-Anlage
und für den Vergleich dann die Summe aus
beiden Werten heranzuziehen. Ein offiziell
definiertes Vorgehen gibt es derzeit nicht, da
nach Auffassung der nationalen Normungsin-
stitutionen, wie bereits weiter oben ausge-
führt, ohnehin eine quantitativ zuverlässige,
gerichtete und reproduzierbare Messung nur
unter „Freifeldbedingungen“ möglich ist.
Um beim Grenzwertvergleich ganz sicher zu
gehen, können Sie den angezeigten Wert mit
dem Faktor 3 multiplizieren und das Ergebnis
als Basis für den Vergleich heranziehen. Die-
se Maßnahme wird von vielen Baubiologen
ergriffen, um auch in dem Fall, dass das
Messgerät die spezifizierte Toleranz nach
unten vollständig ausnutzt, keinesfalls von
einer niedrigeren Belastung ausgegangen
wird, als real vorliegt. Man muss dabei aller-
dings wissen, dass bei einer eventuellen
Ausnutzung der Toleranz nach oben ein
deutlich zu hoher Wert errechnet wird.
Dieser Faktor für die Messunsicherheit erscheint auf den
ersten Blick sehr hoch, relativiert sich jedoch vor dem Hinter-
grund, dass sogar bei professionellen Spektrumanalysern von
einem Faktor 2 ausgegangen wird.
Das Verhältnis zwischen minimaler und ma-
ximaler Auslastung einer Mobilfunk-
Basisstation beträgt in der Regel 1 : 4. Da
man nie genau weiß, wie stark eine Mobil-
funk-Basisstation zum Zeitpunkt der Mes-
sung ausgelastet ist, kann man, um die Ma-
ximalauslastung abzuschätzen, zu einer sehr
auslastungsarmen Zeit messen (sehr früh am
Morgen, z.B. zwischen 3 und 5 Uhr, am
Sonntagmorgen auch etwas später) und den
Wert dann mit 4 multiplizieren. Wie im vori-
gen Absatz beschrieben, kann man auch für
das „Auslastungsrisiko“ einen generellen
Sicherheitszuschlag einkalkulieren, jedoch
ebenfalls mit der Möglichkeit verbunden,
insgesamt die Belastung unrealistisch zu
hoch einzuschätzen.
Quantitative Messung:
Sonderfall UMTS
Das UMTS-Signal hat in vielerlei Hinsicht
ähnliche Eigenschaften wie das „Weiße Rau-
schen“ und erfordert deshalb eine besondere
Betrachtung. Zur Messung des UMTS-
Signals wird das Messgerät ca. 1 bis 2 Minu-
ten lang in der Hauptstrahlrichtung des
UMTS-Signals gehalten. Diese Messdauer ist
für eine realistische Messung sinnvoll, da
aufgrund der Signalcharakteristik des UMTS-
Signals Schwankungen von +/- einem Faktor
3 bis 6 innerhalb kürzester Zeit auftreten
können.
Bitte beachten:
- Das UMTS-Signal kann in der Schalter-
kombination „Spitzenwert“ und „voll“ bis
zu einem Faktor 5 unterbewertet werden.
Für die technisch sehr aufwändige, opti-
mierte UMTS-Messung stehen aus dem
Hause Gigahertz Solutions die HF-Analyser
HF58B-r und HF59B zur Verfügung.
- Bei der UMTS-Messung macht die Schal-
terkombination „Mittelwert“ und
„Puls“
technisch keinen Sinn.
Quantitative Messung:
Sonderfall Radar
Für die Flugzeug- und Schiffsnavigation wird
von einer langsam rotierenden Sendeantenne
ein eng gebündelter „Radarstrahl“ ausgesen-
det. Deshalb ist dieser - bei ausreichender
Signalstärke - nur alle paar Sekunden für
Bruchteile von Sekunden messbar, was zu
einer besonderen Messsituation führt.
Um ganz sicher zu gehen, ist bei akustischer
Identifikation eines Radarsignals (ein kurzes
„piep“, das sich im Extremfall nur alle etwa
12 Sekunden wiederholt, durch Reflexionen
evtl. häufiger) folgendes Vorgehen anzuraten:
Schalter „Signal-Bewertung“ auf „Spitzen-
wert“ einstellen. In dieser Schalterstellung die
Haupteinstrahlrichtung identifizieren. Der
Radarpuls ist jeweils so kurz, dass nur sehr
kurz ein eher stochastischer Messwert ange-
zeigt wird.
Schalter „Signal-Bewertung auf „Spitze hal-
ten - kurz“ einstellen. Diese Funktion ist für
bestimmte Radarsignale eigentlich zu träge,
dafür wird aber der Spitzenwert „gehalten“
(mit langsamen Rücklauf; Details zur Anwen-
dung dieser Funktion im Kapitel „Quantitative
Messung“). Deshalb sind mehrere „Radarsig-
naldurchläufe“ nötig, bis sich bis ein Gleich-