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86 Kapitel 8: Operationsverstärker
Die Eingangsspannung wird durch den Fotowiderstand bestimmt. Der Emitter-
widerstand von 235 Ω wird durch eine Parallelschaltung aus zwei 470-Ω-
Widerständen gebildet. Verändern Sie die Helligkeit am Fotowiderstand durch
teilweise Abschattung. Wegen der großen Verstärkung ist es kaum möglich, den
Differenzverstärker in ein genaues Gleichgewicht zu bringen. Die angezeigte
Spannung wird meist durch die Durchlassspannung der LEDs begrenzt, d. h. die
LEDs gehen in den leitenden Zustand und leuchten.
Abb. 8.2: Differenzverstärker als Komparator
Erproben Sie die Schaltung bei natürlichem Licht. Durch vorsichtiges Abschatten
des Fotowiderstands können Sie versuchen, den Verstärker in den Gleich-
gewichtszustand zu bringen, wobei keine der beiden LEDs leuchtet. Tatsächlich
ist dies wegen der erheblichen Verstärkung der Schaltung nur schwer zu errei-
chen. In den meisten Fällen wird daher eine von beiden LEDs leuchten. Bei einer
bestimmten Helligkeit wird eine scharfe Grenze erscheinen.
Bei Kunstlicht kann es vorkommen, dass scheinbar beide LEDs gemeinsam
leuchten. Das geringe Flackern des Lichts führt jedoch dazu, dass sie in schneller
Folge abwechselnd einschalten. Der Wechselspannungsanteil am Eingang wird
dabei bis über die Schwellenspannung der LEDs verstärkt.
Der Differenzverstärker bildet die Grundlage für den Operationsverstärker
(OPV). Tatsächlich enthält das IC vom Typ LM358 zwei vollständige Verstärker
mit jeweils rund 50 Transistoren. In der Eingangsstufe befindet sich ein Diffe-
renzverstärker ähnlich der hier vorgestellten Schaltung.