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34 Kapitel 4: Transistor-Grundschaltungen
spricht hier von »Sättigung«, d. h. der Kollektorstrom ist »gesättigt«, der Tran-
sistor ist voll durchgesteuert.
Abb. 4.2: Der Transistor in Emitterschaltung
Bauen Sie den Versuch entsprechend Abb. 4.2 auf. Die LEDs dienen zum Anzei-
gen der Ströme. Die rote LED leuchtet hell, die grüne kaum. Nur in einem völlig
abgedunkelten Raum ist der Basisstrom als schwaches Leuchten der grünen LED
zu erkennen. Der Unterschied ist ein Hinweis auf die große Stromverstärkung.
Um den maximalen Stromverstärkungsfaktor des realen Transistors zu ermitteln,
können Sie den Basiswiderstand vergrößern. Bei 1 M werden Sie immer noch
ein Leuchten der roten LED sehen, wenn auch etwas schwächer. Wenn Sie zwei
Widerstände mit je 100 k in Reihe schalten, erhalten Sie einen Basiswiderstand
von 200 k, der den Transistor schon voll durchsteuert. Daraus ergibt sich ein
Stromverstärkungsfaktor von etwa 200.
Tatsächlich kann der Stromverstärkungsfaktor trotz aller Präzision bei der Her-
stellung von Transistoren nicht genau geplant werden. Sie können also davon
ausgehen, dass die Transistoren BC547 in Ihrem Lernpaket bei einer genaueren
Messung unterschiedliche Stromverstärkungen zeigen. Die Transistoren werden
bei der Herstellung getestet und in die Verstärkungsgruppen A (110 – 220), B
(200 – 450) und C (420 – 800) eingeteilt. Die vorhandenen Transistoren sind B-
Typen und haben damit mindestens eine Verstärkung von 200.
Bei der Dimensionierung von Schaltungen muss der ungewisse Stromverstär-
kungsfaktor immer beachtet werden, damit eine zuverlässige Funktion in einem