Information

Electronic war eine entsprechende Dokumenta-
tion nicht zu finden.
Fahrtest
Ausgestattet mit einer mittelwarmen Glühkerze
und betankt mit 16%igem Kraftstoff wurde der
Motor erstmals gestartet. Die Vergasereinstel-
lung mit einer im Lieferumfang um 2,5 Umdre-
hungen geöffneten Düsennadel wurde dazu
beibehalten. Nach wenigen Zügen am Starter
erwachten die 2,76 cm
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zum Leben und der
Motor lief sauber ohne auszugehen im Stand-
gas.
Wegen der recht hohen Außentemperatur von
knapp 30°C wurde der Einlaufvorgang entge-
gen der Betriebsanleitung bei
langsam fahrendem Modell
ohne Karosserie durchgeführt.
Das verbessert die Kühlung des Motors und
damit letztlich auch seine Lebensdauer. Auffäl-
lig ist die ziemlich früh schließende Kupplung,
die bereits sehr kurz über Leerlaufdrehzahl
schließt und den Hotlander langsam losrollen
lässt.
Der eingelaufene Motor überzeugt durch einen
stabilen Leerlauf und eine angenehm spontane
Gasannahme. Beim Testmodell konnte die Leer-
laufdrehzahl noch etwas abgesenkt werden,
ohne dass der Motor stehen zu bleiben drohte.
Insgesamt fällt auf, dass der Motor recht emp-
findlich auf die Einstellung der Düsennadel
reagiert, gerade eine zu fette Mischung quittiert
er gern mit einem plötzlichen Stopp. Die kor-
rekte Düsennadeleinstellung fordert deshalb
ein wenig Geduld, dank des guten Warmstart-
verhaltens kann die richtige Einstellung dann
aber auf jeden Fall gefunden werden.
Trotz des recht großen Spiels in den Aufhän-
gungsteilen und dem eher mäßigen Rundlauf
der Reifen ist der Geradeauslauf des Modells
gut. Mit etwas Trimmung am Sender, neutralem
Sturz und etwa einem Grad Vorspur war hier
schnell eine gute Einstellung gefunden.
Gerade auf rutschigem Untergrund wie einem
harten Feldweg neigt der Hotlander stark zum
Übersteuern. Diese Tendenz ist bei allen
Geschwindigkeiten bereits kurz über Leerlauf
deutlich erkennbar und kann durch einen leicht
negativen Sturz an der Hinterachse ein wenig
reduziert werden. Durchrollt man eine Kurve
ohne Gas zu geben, rutscht das Heck kontrol-
lierbar nach außen und man kann durch leich-
tes Gas geben ein wenig quer fahren; der Grat
zwischen kontrolliert quer fahren und ausbre-
chen ist allerdings sehr schmal.
Beim schnelleren Durchfahren einer Kurve ist
ein Ausbrechen des Hecks auf rutschigerem
Terrain kaum aufzuhalten. Lediglich auf trocke-
nem Asphalt, auf Gras und auf eher lockerem
Sandboden ist das Kurvenverhalten deutlich
gutmütiger. Auffällig ist insgesamt die Seiten-
neigung des Hotlanders aufgrund seines recht
hohen Schwerpunktes, der immerhin niedrig
genug ist, um auch bei wilden Fahrmanövern
keinen Überschlag zu provozieren.
Die Bremse arbeitet auf allen Fahrbahnen gut.
Das Bremsgestänge sollte vor der ersten Fahrt
derart eingestellt werden, dass die Bremse frü-
her anspricht beziehungsweise die Bremskraft
bei vollem Servoeinschlag größer ist. Hier wäre
es wünschenswert, wenn der Sender eine Ver-
größerung des Servowegs auf über 100% zu-
lassen würde.
In unebenem Gelände fühlt sich das Modell
besonders wohl. Das Schluckvermögen des
Fahrwerks ist gut, und obwohl nur die Hinterrä-
der angetrieben sind, bleibt der Hotlander sel-
ten stecken. Nur bei sehr weichem und unebe-
nem Untergrund gräbt sich das Modell schnell
einmal ein. Je nach Absprungwinkel fliegt der
Hotlander normalerweise recht gleichmäßig
und landet gleichzeitig auf allen Vieren oder
der Hinterachse.
Insgesamt fährt der Hotlander auch für Einstei-
ger gut kontrollierbar auf nahezu jedem Unter-
grund. Etwas Spritzwasser aus Pfützen hat das
Testmodell zwar verschmutzt, konnte der Elek-
tronik aber nichts anhaben. Am Ende der Test-
fahrten war das Spiel in den Aufhängungsteilen
etwas größer als zuvor, Schäden waren am
gesamten Modell nicht zu beklagen.
Der gesamte Antriebsstrang lief noch immer
auffällig leicht.
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Matthias König
TEST
FAZIT
Mit dem Reely Hotlander Next Generation bekommt man ein robustes Modell, das vom ersten
Moment an Freude bereitet. Für einen attraktiven Preis erhält man ein einfach zu handhaben-
des Modell für alle Untergründe, das mit ansprechenden Fahrleistungen aufwartet. Conrad
sollte noch eine Ersatzteilliste und eine Baubeschreibung beilegen oder über das Internet zur
Verfügung stellen, um die Wartung zu vereinfachen.
oben: Der hintere Rammer dient gleichzeitig
als Tragegriff für den bequemen Transport
des Modells
Mitte: Das Gas-/Bremsgestänge ist ab Werk
korrekt eingestellt. Alle Schrauben sind mit
Schraubensicherungslack gesichert
rechts: In der RC-Box ist reichlich Platz für
den kleinen Empfänger und ein Akkupack
Mit Schwung geht es auch in unwegsamen Gelände
ordentlich voran