User Manual
Seite 96
EA Elektro-Automatik GmbH
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PSB 9000 2.5 kW Series
4.3 Nachjustierung (Kalibrierung)
4.3.1 Einleitung
Die Geräte der Serie PSB 9000 bieten selbst keine Nachjustierungsfunktion. Eine Nachjustierung kann trotzdem
über die mitgelieferte Software EA Power Control erfolgen. Die dazu benötigte Abgleich-App ist in der kostenlosen
Basisversion enthalten. Gegebenenfalls ist eine Aktualisierung der Software nötig, sofern bereits installiert.
Nachjustierung ist eine Funktion, die im Rahmen einer Kalibrierung dazu dient, Abweichungen zwischen den Stell-
werten und tatsächlichen Werten bis zu einem gewissen Grad (1-2% vom Nennwert) zu kompensieren. Gründe,
die eine Nachjustierung der Gerätestellwerte nötig machen, gibt es einige: Bauteilalterung, Bauteilverschleiß,
extremeUmgebungsbedingungen,häugeBenutzung.
Um festzustellen, ob die zulässige Toleranz bei Stellwerten überschritten wurde, erfordert es präzise externe Meß-
geräte, deren Meßfehler weitaus geringer sein muß, jedoch höchstens die Hälfte der Toleranz des Gerätes betragen
darf. Erst dann kann ein Vergleich zwischen Stellwert und tatsächlichem Wert am DC-Anschluß gezogen werden.
Wenn Sie z. B. den Strom des Modells PSB 9080-120 bei den max. 120 A kalibrieren wollten, wobei der Strom
in den technischen Daten mit einem max. Fehler von 0,2% angegeben ist, dürfte der zu verwendende Meßshunt
max. 0,1% Fehler haben, sollte jedoch möglichst noch besser sein. Auch und gerade bei hohen Strömen darf der
Meßvorgang nicht zu lange dauern bzw. der Meßshunt nicht zu 100% belastet werden, weil er dann seinen max.
Fehler voraussichtlich überschreiten wird. Es wäre daher ein Shunt bzw. Stromwandler zu empfehlen, der für
mindestens 25% mehr Strom ausgelegt ist.
Bei Strommessung über Shunts addiert sich außerdem der Fehler des Meßgeräts (Multimeter am Shunt) zu dem
des Shunts. Die Summe der Fehler darf bzw. sollte die max. Fehlertoleranz des zu kalibrierenden Gerätes nicht
überschreiten.
4.3.2 Vorbereitung
Für eine erfolgreiche Messung und Nachkalibrierung werden bestimmte Meßmittel und Umgebungsbedingungen
benötigt:
• Ein Meßmittel (Multimeter) für die Spannungsmessung, das im Meßbereich, in dem die Nennspannung des
PSB-Gerätes zu messen ist, eine Fehlertoleranz besitzt, die maximal nur halb so groß ist wie die Spannungsfeh-
lertoleranz des Netzgerätes. Dieses Meßmittel kann auch für die Messung der Shuntspannung benutzt werden
• Falls der Strom zu kalibrieren ist: geeigneter Meßshunt oder Stromwandler, der für mindestens 125% des Ma-
ximalstromes des Netzgerätes ausgelegt ist und der eine Fehlertoleranz besitzt, die maximal nur halb so groß
ist wie die Stromfehlertoleranz des zu kalibrierenden Netzgerätes
• Normale Umgebungstemperatur von ca. 20-25°C
• Eine oder zwei einstellbare Lasten, idealerweise elektronische, die mind. 102% Spannung und Strom der Maxi-
malwerte des zu kalibrierenden PSB-Gerätes aufnehmen können und die abgeglichen sind
• Eine einstellbare Quelle, die mind. 102% Spannung und Strom der Maximalwerte des zu kalibrierenden PSB-
Gerätes liefern kann und die abgeglichen ist
Bevoreslosgehenkann,sindnocheinigeMaßnahmenzutreen:
• Das PSB-Gerät mit der Last verbinden und mindestens 10 Minuten lang mit 50% Leistung warmlaufen lassen
• Für das Anschließen des Fernfühlungseingangs (SENSE) ein Verbindungskabel zum DC-Anschluß vorbereiten,
aber noch nicht stecken
• Jegliche Fernsteuerung beenden, Master-Slave deaktivieren, Widerstandsmodus deaktivieren
• Shunt bzw. Stromwandler zwischen Netzgerät und Last/Quelle installieren und so plazieren, daß er durch Luft-
bewegung oder einen Lüfter gekühlt wird
• Geeignete Meßmittel am DC-Anschluß und/oder am Shunt/Stromwandler anschließen, jenachdem ob zuerst
Spannung oder Strom kalibriert werden soll
4.3.3 Abgleichvorgang
DerAbgleichvorgangerfolgtinderSoftwareoberächevonEA Power Control ab Version 2.15. Diese führt mit An-
weisungen soweit wie möglich durch den Prozeß. Das Handbuch der Software enthält ergänzende Informationen.