Datasheet
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Anwendungsrichtlinien
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03.2009
Beim Schalten induktiver Lasten wie zum Beispiel Relaisspulen, Gleichstrommotoren und Gleich-
strommagneten ist es notwendig, Stossspannungen (z.B. mit einer Diode) zu absorbieren, um die
Schalterkontakte zu schützen. Wenn diese induktiven Lasten ausgeschaltet werden, können die da-
bei entstehenden Selbstinduktionsspannungen die Schalterkontakte schwer schädigen und die Le-
bensdauer stark verkürzen.
Abb. 1 zeigt eine induktive Last mit einer parallel geschalteten Freilaufdiode. Diese Freilaufdiode
schliesst die beim Öffnen des Schalters entstehende Selbstinduktionsspannung kurz. Ohne diese
Freilaufdiode wird die Spannung über der Spule nur durch die dielektrische Durchschlagspannung
des Stromkreises oder der parasitären Elemente der Spule begrenzt. Diese Selbstinduktionsspan-
nung kann einige kV werden, auch bei kleinen Speisespannungen (z.B. 12 VDC) siehe Abb. 2.
Die Freilaufdiode sollte so gewählt werden, dass die Durchbruchspannung in Sperrrichtung größer ist
als die Speisespannung der induktiven Last. Die DC-Sperrspannung (VR) der Freilaufdiode kann dem
Datenblatt der Diode entnommen werden. Der Durchlassstrom sollte gleich oder größer sein als der
maximale Betriebsstrom der induktiven Last.
Damit ein effizenter Schutz erreicht wird, muss die Freilaufdiode möglichst nahe bei der induk-
tiven Last angeschlossen werden!
0
Schutzbeschaltung
Einige hundert
bis einige
tausend Volt
EIN AUS
0
e = L
di
dt
__
VDC
Schalter
Freilaufdiode
Induktive
Last
Selbstinduktionspannung
über der Last ohne Freilaufdiode
Abb. 2
Schalten mit induktiver Last
Abb. 1
+
_