User manual

28
© 2008, Elektro-Automatik GmbH & Co. KG
Irrtümer und Änderungen vorbehalten
DE
Die VCP-Funktion ist standardmäßig aktiviert.
Bei Programmierung eigener Anwendungen mit LabView
ist, je nach installiertem Treiber bzw. je nachdem welcher
Treiber genutzt werden soll, das USB- oder RS232-Kommu-
nikations-VI zu verwenden. Die Einbindung des VCP-Trei-
bers ist generell einfacher, dafür ist dieser Treiber anfälliger
für Fehler und Verbindungsprobleme. Außerdem wird für
jedes Gerät mit USB-Karte durch diesen Treiber ein neuer
COM-Port eingerichtet, was die Verwaltung erschwert. Beim
USB-Treiber ist es dagegen erforderlich, eigene Routinen
zu erstellen, die die Kommunikation mit der USB-Hardware
verwalten und den Transport der Kommunikationsdaten
unseres System sicherstellen. Diese Routinen werden von
uns nicht angeboten. Beispielcode ist aber auf der Webseite
des Herstellers FTDI unter www.ftdichip.com zu finden. Die
USB-Hardware heißt FT232BL.
7.5 Aufbau der Kommunikation
Die Kommunikation mit den zu steuernden Geräten basiert
auf diesen drei Telegrammformen:
a) einfache Sendung: es wird ein Objekt gesendet, das einen
Wert, z.B. Spannung, setzen soll. Sofern dies im momen-
tanen Betriebszustand des Gerätes zulässig ist, wird das
Objekt akzeptiert und ausgeführt. Das Gerät sendet keine
Antwort. Falls die Ausführung momentan nicht zulässig ist,
kommt eine Fehlermeldung.
b) Anfrage: es wird mittels eines Objekts eine Anfrage an das
Gerät gesendet, worauf man eine Antwort erwartet. Ist die
Anfrage für den momentanen Betriebszustand des Gerätes
zulässig, wird sie ausgeführt und die Antwort gesendet, die
als Inhalt die angefragten Daten enthält. Falls nicht , wird
als Antwort eine Fehlermeldung gesendet.
c) Ereignis: ist eine Fehlermeldung, die unaufgefordert vom
Gerät gesendet wird, z.B. wenn der Zugriff auf ein Objekt
nicht möglich ist oder durch äußere Einflüsse eine Störung
der Datenkommunikation auftritt und das Gerät das Tele-
gramm nicht erkennen kann bzw. falsch erkennt (Daten
verstümmelt). Enthält einen Fehlercode.
7.6 Telegrammaufbau IF-R1 und IF-U1
Die Schnittstellenkarten IF-R1 und IF-U1 arbeiten mit einer
gleichen, die Karte IF-C1 mit einer leicht abgewandelten
Telegrammstruktur. Lesen Sie im nächsten Abschnitt weiter,
wenn Sie eine IF-C1 Karte benutzen.
Bei der seriellen Übertragung eines Bytes über die RS232-
Karte werden folgende Bits übertragen:
Startbit + 8 Datenbits + Paritätsbit + Stoppbit
Das Parität wird auf ungerade (engl.=odd) geprüft.
Die USB-Karte arbeitet intern im Gerät mit der Übertra-
gungscharakteristik der RS232. Für beide Kartentypen sind
zur Konfiguration am jeweiligen Windowstreiber folgende
Parameter mindestens zu setzen:
Baudrate: 57600kBd
Parität: ungerade
Stoppbits: 1
Über die Schnittstellenkarten
Das Telegramm hat den folgenden Aufbau
SD + DN + OBJ + DATEN + CS
und setzt sich aus diesen Bytegruppen zusammen:
Byte 0: SD (start delimiter)
Der Startdelimiter zeigt den Beginn eines Telegramms an, die
Länge der Daten, den Absender und den Telegrammtyp.
Bits 0-3: Datenlänge (Bytes 3-18)
Geben die Datenlänge - 1 der Daten im Telegramm an.
Bei einer Anfrage steht hier die Länge -1 der zurücker-
warteten Daten.
Bit 4: Richtung
0 = Nachricht vom Gerät an die Steuereinheit
1 = Nachricht von der Steuereinheit an das Gerät
Bit 5:
0 =
Singlecast, Nachricht an einen bestimmten Empfänger
1 = Broadcast/Multicast, Rundnachricht an mehr als
einen Teilnehmer
Funktioniert nur bei untereinander verbundenen Geräten, z. B. im
CAN-Bus
Bits 6+7: Sendungstyp
00= reserviert
01= Anfrage von Daten
10= Antwort auf eine Anfrage
11= Daten senden (ohne vorherige Anfrage)*
* kann auch aus Richtung des Gerätes auftreten
Byte 1: DN (device node)
Über den Geräteknoten, den device node, wird das Gerät
in den Bussystemen adressiert. Ein Geräteknoten darf in-
nerhalb eines Bussystems nur einmalig vergeben werden.
Wertebereich: 1...30, andere sind nicht gültig. Bei CAN
berechnet sich aus dem Geräteknoten die CAN-ID, mehr
dazu in Abschnitt 7.7.
Byte 2: OBJ (object)
Die Kommunikationsobjekte eines Gerätes werden über die
hier angegebene Zahl adressiert. In der Kommunikationsob-
jektliste (siehe Abschnitt 9.3) werden die weitere Funktion(en)
oder Eigenschaften der Objekte beschrieben.
Byte 3 - 18: Daten
Der Datenbereich kann 1-16 Bytes lang sein, die Länge des
Telegramms variiert also. Bei einer Anfrage (PC -> Gerät)
werden keine Daten übermittelt, der Datenbereich entfällt
dann und ab Byte 3 folgt direkt die Checksumme, siehe
unten. Nur bei einer Antwort (Netzgerät -> PC) oder einem
Ereignis werden Daten übermittelt.
Wort x: CS (check sum)
Die Position der Prüfsumme (check sum) ist stets am Ende
des Telegramms. Die Prüfsumme wird über die einfache
Addition aller Bytes des Telegramms gebildet. Sie ist zwei
Bytes lang. Das Highbyte wird vor dem Lowbyte gesendet
(Big Endian Order).