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Seite 12 von 45 Alkotester Genauigkeitsstudie
BAK-Bestimmung über Atemluftmessungen
Die Messung der Atemluftkonzentration ist die häufigste Methode zur Überprüfung der Einhaltung der Gesetze um die
Blutalkohol-Konzentration abzuschätzen, da die Atemalkohol-Messgeräte (umgangssprachlich oft ‚Alkotester“
genannt) leicht und tragbar sind und sofort Ergebnisse liefern. Atemalkohol-Analysatoren messen die Alkohol-
Konzentration in der ausgeatmeten Luft, die sich in den Lungenbläschen mit Alkohol anreichern, der mit dem
Blutkreislauf in die Lungen transportiert wird. Die Ergebnisse eines Alkotesters – insbesondere wenn es sich um ein
Messgerät nach dem Brennstoffzellen-Prinzip handelt – werden als ausreichend genau angesehen, um in einem
Vortest bei Überschreitung des gesetzlich erlaubten Grenzwertes einen Verdacht auf Fahruntüchtigkeit zu begründen,
der dann durch eine Evidentialmessung erhärtet werden muss.
Alkotester nehmen in ihren Messungen keine Rücksicht auf die Unterschiede zwischen einzelnen Personen, da sie
stets einen konstanten Umrechnungsfaktor zwischen der Blutalkohol- und der Atemalkohol-Konzentration
annehmen, was eine gewisse (wenn auch meist zweckmäßige) Verallgemeinerung und Vereinfachung darstellt. Eine
derartige „Mittelung“ kann naturgemäß zu einer ungenauen Abschätzung der Blutalkohol-Konzentration durch die
Atemalkohol-Konzentration führen. Eine Reihe von Faktoren, die insbesondere mit dem Geschlecht, dem Alter, Größe
und Gewicht der untersuchten Person, ebenso auch wie mit ihrem körperlichen und gesundheitlichen Zustand, oder
auch den Ernährungsgewohnheiten zusammenhängen, können die Aussagekraft der Atemalkohol-Messungen
beeinträchtigen. Obwohl Atemalkohol-Messungen mit großer Richtigkeit und Präzision durchgeführt werden können,
sind sie daher nur als (sehr gute) Näherung der tatsächlichen Blutalkohol-Konzentration anzusehen, wie zuvor
ausgeführt wurde.
Kommerziell verfügbare Alkotester bieten jedoch eine bequeme und leistbare Möglichkeit, um seine Blutalkohol-
Konzentration selbst zu messen und verantwortungsvolle Entscheidungen bezüglich Alkoholkonsum und Fahren zu
treffen.
BAK-Bestimmung über Blutmessungen
Um in Fall eines zum Beispiel durch einen positiven Vortest begründeten Verdachts eine Blutprobe zu ziehen, ist das
Einverständnis der betroffenen Person erforderlich. Die Weigerung, sich eine Blutprobe abnehmen zu lassen, wird in
den meisten Fällen als Schuldeingeständnis gewertet und kann weitreichende strafrechtliche Konsequenzen haben
wie etwa einen Führerscheinentzug.
BAK-Bestimmung über Urinmessungen
Die Alkoholmessung aus dem Urin ist weniger genau als Messungen aus dem Blut oder aus der Atemluft. Sie wird
daher nur eingesetzt, wenn die beiden anderen Methoden nicht möglich sind. Auch Urinmessungen werden als inva-
siv eingestuft, vergleichbar mit Blutproben. Studien haben gezeigt, dass die Ergebnisse von Alkoholmessungen im
Urin deutlich abweichen können von der tatsächlichen Blutalkohol-Konzentration. Und da Urintests normalerweise
nicht zum Zeitpunkt und am Ort der Kontrolle durchgeführt werden können, können die Ergebnisse der Urinprobe
auch durch den zeitlichen Abstand, in der diese Probe genommen wurde, beeinflusst werden. Darüber hinaus kann
es bis zu zwei Stunden dauern, bis der Alkohol im Urin nachweisbar ist, wo er dann 6 bis 24 Stunden verbleibt. Dem-
zufolge vermag ein positiver Urintest nicht schlüssig zu beweisen, dass die Person zum Zeitpunkt der Anhaltung alko-
holisiert war. Im Gegensatz zu anderen Testmethoden kann außerdem der Urintest durch Verdünnung oder Austausch
verfälscht werden. Um dies zu überprüfen können bisweilen Temperaturmessungen durchgeführt werden. Trotzdem
bleiben Verfälschungen einer Urinprobe schwer nachzuweisen. Wie auch die Blutalkohol-Messung unterliegt auch die
Urin-Alkoholmessung denselben möglichen Fehlerquellen im Labor.