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Alkotester-Studienbericht Seite 9 von 45
Die Blutalkohol-Messung
Eine Blutalkohol-Messung ist die genaueste Möglichkeit, die Blutalkohol-Konzentration (BAK) einer Person festzu-
stellen. Da Alkohol sehr schnell in den Blutkreislauf übergeht, kann eine Blutalkohol-Messung bereits Minuten nach
dem Konsum eines alkoholischen Getränks durchgeführt werden. Als Nachteil steht dem gegenüber, dass diese Art
von Messung teurer, aufwendiger und invasiv ist und nicht vor Ort durchgeführt werden kann.
Die Messung der Blutalkohol-Konzentration erfordert, dass der betroffenen Person ein kleines Volumen venösen Blut
abgenommen wird. Dies stellt einen medizinischen Eingriff dar, der die Anwesenheit eines Arztes erfordert. Die
Analyse wird dann im analytischen Labor vorgenommen mit Hilfe der Dampfraum-Gaschromatographie (HS-GC, nach
der englischen Bezeichnung
Headspace Gas Chromatography
). Mit dieser instrumentellen Bestimmungstechnik wird
der Alkohol in der jeweiligen Probe von Matrixbestandteilen getrennt, nachgewiesen und sein Gehalt quantitativ
bestimmt [2].
Auch heute noch wird die Blutalkohol-Messung mittels HS-GC in einem forensischen Labor als Evidentialbestim-
mungstechnik angesehen die gerichtsverwertbare Ergebnisse liefert.
Die Atemalkohol-Messung
Frühere Atemalkohol-Messverfahren beruhten auf einer chemischen Reaktion (von Alkohol mit Kaliumdichromat
unter der Katalyse von Silberionen), die zu einem Farbumschlag des orange-gelben Reagens unter Ausbildung einer
grünen Zone führten, deren Ausdehnung ein Maß für die Atemalkohol-Konzentration war (in Gebrauch bis etwa
1995). Die beschränkte Genauigkeit dieser Messmethode limitierte verständlicherweise ihren Einsatz als schnelle
und einfache Vortest-Methode [3].
Unterdessen sind diese Messröhrchen in ihrer Verwendung als Vortest-Messverfahren abgelöst worden von
elektrochemischen Messgeräten (sogenannten ‚Alkotestern‘) die entweder auf dem Halbleiter-Messprinzip oder auf
dem Prinzip der Brennstoffzelle beruhen [4]:
In den Halbleiter-basierenden Systemen, (die manchmal auch “Taguchi”-Zellen genannt werden), wird ein Halbleiter-
Sensor auf der Basis eines Metalloxides verwendet. Die Taguchi-Zelle beruht auf der Adsorption der Alkoholmoleküle
aus der Gasphase an der Oberfläche eines Halbleiters.
Diese Messgeräte werden hauptsächlich für den Privatkundenmarkt produziert und nicht zur Kontrolle der Einhaltung
gesetzlicher Grenzwerte. Keines der Geräte mit dieser Art von Sensor besitzt eine Polizeizulassung, und die hiermit
gemessenen Daten sind auch nicht gerichtsverwertbar. Dennoch erfreuen sich diese Geräte aufgrund ihrer geringen
Größe und der vergleichsweise niedrigen Preises einer großen Beliebtheit in der Nutzung durch Privatpersonen.
Das zweite, heutzutage stark verbreitete Messprinzip für elektrochemische Messungen ist das einer Brennstoffzelle.
Während eines Messzyklusses wird hierzu ein genau definiertes Luftvolumen zum elektrochemischen Sensor
gefördert. Der Sensor bestimmt mit großer Selektivität den Alkohol (Ethanol) in der Luftprobe. Der Sensor besteht
aus einer Mess- und einer Gegenelektrode, die von einem Diaphragma getrennt sind, welches mit dem Elektrolyten










