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Seite 10 von 45 Alkotester Genauigkeitsstudie
getränkt ist. Der Elektrolyt wie auch das Elektrodenmaterial wurden so ausgewählt, dass sie den Alkohol in der
katalytisch wirksamen Schicht der Messelektrode oxidieren können. Diese sehr selektive Reaktion an der Elektrode
erzeugt einen Strom, der von der Elektronik des Sensors registriert wird. Die Auswertung des Sensorsignals erlaubt
die genaue Ermittlung der Menge an Alkohol in der Probenkammer. Das Messprinzip dieses elektrochemischen
Sensors bringt eine hohe Langzeit-Stabilität mit sich. Darüber hinaus reagiert der Sensor spezifisch nur auf Alkohol.
So beeinträchtigt etwas die Anwesenheit von Aceton in der Atemluft – was bei Personen mit Diabetes oder während
Fastenperioden beobachtet wird – das Messergebnis nicht, da diese Substanz nicht an der Elektrode reagiert. Dies
verhindert wirksam falsch-positive Ergebnisse.
Trotz der nachweislichen Zuverlässigkeit der Alkotest-Geräte auf Basis der Brennstoffzellen-Technologie wurden
diese als alleiniges Messverfahren auch im Fall von Ordnungswidrigkeitsverfahren noch nicht als Ersatz für die
aufwendige und teure Messung der Blutalkohol-Konzentration akzeptiert. Da die Akzeptanz dieser Messgeräte
voraussetzt, dass die Atemalkohol-Messung eine vergleichbare Richtigkeit und Präzision hat wie die Blutalkohol-
Messung, setzt dies die Verwendung zweier unabhängiger Messprinzipien voraus (der Infrarot-Absorption und der
Messung mittels Brennstoff-Zelle), die auf zwei unabhängig genommene Atemproben angewendet werden und die
dabei übereinstimmende Ergebnisse liefern. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt existiert nur ein Gerät auf dem deutschen
Markt, welches die Bauartzulassung für diese Aufgab durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt besitzt: das
Dräger Alcotest 7110 Evidential.
Die gesetzliche Situation
In den Augen des Gesetzgebers dient die Blutalkohol-Konzentration dazu, die Aufnahme von Alkohol zu definieren,
aber auch den Grad der Beeinträchtigung festzulegen. Obgleich der Grad der Beeinträchtigung stark zwischen
verschiedenen Personen mit der gleichen Blutalkohol-Konzentration schwanken kann, kann letztere objektiv
gemessen werden und ist daher aus Sicht des Gesetzgebers nützlich und schwer vor Gericht zu widerlegen. In den
meisten Ländern ist das Führen von Motorfahrzeugen und motorisierten Geräten nicht erlaubt, wenn die Blutalkohol-
Konzentration den entsprechenden Grenzwert überschreitet. Auch das Lenken von Booten und Flugzeugen ist
geregelt.
Die Alkoholkonzentration, ab der eine Person nicht mehr ein motorisiertes Fahrzeug führen darf, ist von Land zu Land
verschieden. Die untenstehende Liste führt die Grenzwerte geordnet nach Staat an. In Deutschland, Österreich und
der Schweiz – wie auch in vielen anderen europäischen Ländern – darf man kein mehr Fahrzeug lenken, wenn die
Blutalkohol-Konzentration (BAK) größer oder gleich 0,05% (0,5‰) ist, und man gilt vor dem Gesetz als fahruntüchtig
und darf kein Fahrzeug mehr führen, wenn die Blutalkohol-Konzentration größer oder gleich 0,08% (0,8‰) ist. Die
drei gebräuchlichen Methoden zur Blutalkohol-Bestimmung sind die Bestimmung über die Atemluft, aus dem Blut,
oder aus dem Urin.
Die folgende Tabelle 1 gibt einen Überblick über die gesetzlichen Grenzwerte in Europa.