Administrator Guide
Ein Controller baut automatisch eine fehlertolerante Laufwerksgruppe (RAID 1, 3, 5, 6, 10, 50) neu auf, wenn ein oder mehrere seiner
Laufwerke ausfallen und ein kompatibler Spare-Datenträger verfügbar ist. Ein Laufwerk ist kompatibel, wenn es über ausreichende
Kapazität verfügt, um das ausgefallene Laufwerk zu ersetzen, und die gleiche Geschwindigkeit und den gleichen Typ aufweist (z. B.
Enterprise-SAS). Es ist nicht ratsam, Laufwerke mit 10.000 U/min und Laufwerke mit 15.000 U/min in einer einzelnen Laufwerksgruppe
zu kombinieren. Wenn die Laufwerke im System FDE-fähig sind und das System sicher ist, müssen Spare-Datenträger ebenfalls FDE-fähig
sein.
Wenn ein Laufwerk ausfällt, sucht das System zuerst nach einem dedizierten Spare-Datenträger. Wenn es keinen dedizierten Spare-
Datenträger findet, sucht es nach einem globalen Spare-Datenträger. Wenn es keinen kompatiblen globalen Spare-Datenträger findet und
die Option für dynamische Spare-Datenträger aktiviert ist, verwendet es ein beliebiges verfügbares kompatibles Laufwerk. Wenn kein
kompatibles Laufwerk verfügbar ist, kann der Neuaufbau nicht gestartet werden.
ANMERKUNG: Es hat sich bewährt, Spare-Datenträger zu bestimmen, die beim Ausfall eines Laufwerks verwendet
werden sollen. Dedizierte Spare-Datenträger auf Laufwerksgruppen sind die sicherste Methode, aber auch kostspielig,
weil für jede Laufwerksgruppe jeweils ein Spare-Datenträger reserviert werden muss. Alternativ können Sie dynamische
Spare-Datenträger aktivieren oder globale Spare-Datenträger zuweisen.
Informationen über Speicherpools
Ein Speicherpool ist eine Zusammenfassung einer oder mehrerer Laufwerkgruppen, der als Container für Volumes dient. Sowohl virtuelle
als auch lineare Speichersysteme verwenden Speicherpools. Eine Laufwerksgruppe ist eine Gruppe von Laufwerken desselben Typs, die
einen bestimmten RAID-Level nutzen, der als Bestandteil eines Speicherpool integriert ist, in dem Volume-Daten gespeichert werden.
Wenn bei virtuellen Speicherpools Volumes zu einem Speicherpool hinzugefügt werden, werden die Daten auf die Laufwerksgruppen des
Speicherpools verteilt. Bei linearen Speicherpools, die nur eine Laufwerksgruppe pro Speicherpool enthalten können, werden die Volumes
auch zu dem Speicherpool hinzugefügt, der die Volume-Daten enthält.
Wenn bei virtuellem und linearem Speicher der Controller ausfällt, der als Besitzer fungiert, übernimmt der Partnercontroller
vorübergehend den Besitz des Speicherpools und der Ressourcen, die sich im Besitz des ausgefallenen Controller befanden. Wenn eine
fehlertolerante Kabelkonfiguration mit entsprechender Zuordnung verwendet wird, um die Controller mit Hosts zu verbinden, kann über
den Partnercontroller auf LUNs für beide Controller zugegriffen werden, sodass die E/A zu den Volumes ohne Unterbrechung fortgesetzt
werden kann.
Laufwerke können in Laufwerksgruppen bereitgestellt werden. Informationen zur Bereitstellung von Laufwerken finden Sie unter
Hinzufügen einer Laufwerksgruppe.
Virtuelle Pools und Laufwerksgruppen
Die Volumes in einem virtuellen Pool werden virtuell (in Seiten mit fester Größe aufgegliedert, wobei jede Seite zufällig von irgendwo im
Speicherpool zugewiesen wird) und Thin (d. h., dass Sie anfänglich als Entität vorhanden sind, ihnen jedoch kein physischer Speicher
zugewiesen ist) zugewiesen. Sie werden außerdem nach Bedarf zugewiesen (wenn Daten auf eine Seite geschrieben werden, wird sie
zugewiesen).
Wenn Sie auf jedem Controller einen virtuellen Pool erstellen möchten, der größer als 512 TiB ist, können Sie die Funktion für große Pools
mithilfe des Parameters large-pools des CLI-Befehls set advanced-settings aktivieren. Wenn die Funktion für große Pools
deaktiviert ist (Standardeinstellung), beträgt die maximale Größe für einen virtuellen Pool 512 TiB und die maximale Anzahl von Volumes
pro Snapshotstruktur ist 255 (Basis-Volume plus 254 Snapshots). Durch das Aktivieren der Funktion für große Pools wird die maximale
Größe für einen virtuellen Pool auf 1024 TiB (1 PiB) erhöht und die maximale Anzahl von Volumes pro Snapshotstruktur auf 9 verringert
(Basis-Volume plus 8 Snapshots). Die maximale Anzahl von Volumes pro Snapshotstruktur wird auf weniger als 9 reduziert, wenn mehr als
3 Replikationssätze für Volumes in der Snapshotstruktur definiert sind. Weitere Informationen über den Parameter large-pools des
CLI-Befehls set advanced-settings finden Sie im CLI-Referenzhandbuch für das Speichersystem der Dell EMC PowerVault ME4-
Serie.
ANMERKUNG:
Die physische Kapazitätsgrenze für einen virtuellen Pool liegt bei 512 TiB. Wenn die Überbelegung
aktiviert ist, liegt die logische Kapazitätsgrenze bei 1 PiB.
Sie können eine oder mehrere Laufwerksgruppen, jedoch nicht alle, aus einem virtuellen Pool entfernen, ohne Daten zu verlieren, wenn in
den verbleibenden Laufwerksgruppen genügend Speicherplatz für die Daten vorhanden ist. Wenn die letzte Laufwerksgruppe entfernt
wird, wird der Speicherpool nicht mehr vorhanden sein und automatisch aus dem System gelöscht. Alternativ kann der gesamte Pool
gelöscht werden, wodurch automatisch alle Volumes und Laufwerksgruppen in diesem Pool gelöscht werden.
Wenn das System über mindestens ein SSD-Laufwerk verfügt, kann jeder virtuelle Pool auch über eine Lese-Cache-Laufwerksgruppe
verfügen. Im Gegensatz zu anderen Laufwerksgruppentypen werden Lese-Cache-Laufwerksgruppen vom System intern verwendet, um
die Leseleistung zu verbessern, und erhöhen nicht die verfügbare Kapazität des Pools.
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Erste Schritte