User manual

rauf zu achten, daß eine Lötzeit von ca. 5 Sek. nicht überschritten
wird, da sonst das Bauteil zerstört wird. Ebenso ist bei diesen
Bauteilen auf richtige Polung zu achten.
10.Nach dem Bestücken kontrollieren Sie grundsätzlich jede Schal-
tung noch einmal darauf hin, ob alle Bauteile richtig eingesetzt
und gepolt sind. Prüfen Sie auch, ob nicht versehentlich Anschlüs-
se oder Leiterbahnen mit Zinn überbrückt wurden. Das kann
nicht nur zur Fehlfunktion, sondern auch zur Zerstörung von
teuren Bauteilen führen.
11.Beachten Sie bitte, daß unsachgemäße Lötstellen, falsche An-
schlüsse, Fehlbedienung und Bestückungsfehler außerhalb unse-
res Einflußbereiches liegen.
Schaltungsbeschreibung
Bevor wir ins Eingemachte gehen, eine kleine, aber nicht unwesent-
liche Feinheit vorweg: Es handelt sich bei dieser Baugruppe um einen
Drehzahlsteller, und nicht etwa um einen Drehzahlregler. Beim Ein-
stellen gibt man einen Sollwert vor (z. B. die Drehzahl) und überläßt
die Schaltung dann sich selbst; eine Kontrolle, ob der gewünschte
Sollwert auch tatsächlich erreicht und eingehalten wird, findet in die-
sem Fall nicht statt. Das ist beim Regler grundsätzlich anders, denn
der vergleicht ständig Soll- und Istwert und gleicht etwaige Differen-
zen aus; er versucht, Regelabweichungen auf Null zu bringen („aus-
zuregeln“).
Bei Gleichstromverbrauchern wie z. B. Motoren oder Glühbirnen
kann man die zugeführte Leistung durch Ändern der Versorgungs-
spannung dosieren. Aber selbst dann, wenn man diese variable
Spannung aus einem Netzteil entnimmt (einem einstellbaren, mit
interner Regelung), bleibt eins oftmals unberücksichtigt: Beim Her-
unterdrehen der Spannung wird der nichtbenötigte Anteil irgendwo
„vernichtet“. In der Regel werden diese Verluste in Form von Wärme
am Kühlkörper des Netzteils verheizt. Besonders wirtschaftlich ist
das nicht, denn das ist etwa so, als wenn man die Raumtemperatur
bei aufgedrehter Heizung nur dadurch senkt, daß man die Fenster
öffnet.
Eine wesentlich elegantere und wirtschaftlichere Methode zur An-
steuerung von Gleichstromlasten ist die Impulsbreiten-Steuerung.
Dabei schaltet man die volle Versorgungsspannung in schneller
Folge ein und aus und variiert bei Bedarf das Verhältnis von Ein- zu
Ausschaltzeit (Tastverhältnis). Die Leistungsdosierung erfolgt hier-
bei also nicht über eine Änderung der Spannung (die bleibt stets in
voller Größe erhalten), sondern über eine Variation der prozentualen
Einschaltdauer. Volle Leistung gibt es bei 100% Einschaltdauer, gar
keine bei 0%, und dazwischen liegen alle denkbaren Zwischenwerte.
Ein Rechtecksignal mit veränderlichem Tastverhältnis kann man auf
unterschiedliche Weise erzeugen, beispielsweise mit zwei mono-
stabilen Kippstufen. Wir sind hier einen anderen Weg gegangen, der
aus einer pfiffigen Verknüpfung von Analog- und Digitaltechnik be-
steht. Basis für die Zeitvorgänge in dieser Schaltung ist der Timer
NE555. Er arbeitet hier als astabiler Multivibrator mit ca. 3 kHz
(Rechtecksignal am Ausgang Q [Pin 3], von dem wir hier übrigens
keinen Gebrauch machen). Diese Kippschwingung entsteht durch
Auf- und Entladen des Kondensators C1, dessen Ladespannung sich
im Bereich von 33...66% der Versorgungsspannung hin- und her-
bewegt (näherungsweise dreieckförmig).
Diese Dreieckspannung gelangt über R3 an den Eingang eines
Operationsverstärkers (Pin 6 von IC2). Dessen anderer Eingang (Pin
5) bekommt über das Poti P1 und Widerstand R6 eine einstellbare
Gleichspannung zugeführt. Wenn Sie sich den Teiler R4/P1/R5 anse-
hen, dann erkennen Sie, daß der Poti-Einstellbereich von 1/4 bis 3/4
der Versorgungsspannung +Uv reicht (resultierend aus den
Widerstandsverhältnissen von 1:2:1). Das sind also 25...75% von
+Uv, was die Grenzwerte der Dreieckspannung (33...66%) sicher
nach oben und unten hin abdeckt.
Der OpAmp-Ausgang (Pin 7) geht immer dann auf Plus, wenn sein
Minus-Eingang (das Dreieck) unterhalb des Gleichpegels vom Plus-
Eingang liegt. Je nach dem, wo diese Gleichspannung den „Schnitt“
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