User manual

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mer dann zur Impulsauslösung, wenn der andere Trigger-Eingang
(-Trig) dabei auf HIGH liegt. -Trig spricht nur auf negative Signal-
anken an und auch nur dann, wenn der andere Trigger-Eingang
(+Trig) dabei auf LOW liegt.
Beim Blick auf die Schaltung erkennen Sie, was hier mit den
Trigger-Eingängen passiert: Herausgeführt ist bei beiden Monos
der Minus-Eingang ‘-Trig’, d.h. die Schaltung ist generell für ne-
gative Flanken ausgelegt (Pegelübergang von HIGH auf LOW).
Das ändert sich bei aktiviertem Mono; dann geht nämlich ‘+Trig’
zusammen mit Q auf HIGH, und wenn jetzt weitere negative
Triggerflanken ankommen, bleiben die so lange unberücksich-
tigt, bis der Ruhezustand wieder eingetreten ist. Dies ist der
erwähnte Trick, mit dem man das Retriggern unterbindet.
Das RC-Glied vom Minus-Eingang nach +Uv dient dazu, Stör-
spitzen zu unterdrücken und damit fehlerhafte Auslösungen zu
vermeiden. Bei der gewählten Zeitkonstanten von 10 k/47 nF =
470 µs haben Trigger-Pulse keine Chance, die kürzer sind als eine
halbe Millisekunde (= 470 µs).
Wenn Sie die Impulsdauer mit der angegebenen Beschaltung
nachrechnen (100-k-Poti/10 k plus 22-µF-Elko), dann kommen
Sie rechnerisch auf Werte von 0,2...2 s; wegen der erheblichen
Elko-Toleranzen können diese Zeiten in der Praxis deutlich ab-
weichen. Wie Sie sie an Ihre Bedürfnisse anpassen, dürfte nach
dem vorgerechneten Beispiel klar sein; im Zweifel gilt: Elko ver-
größern (bzw. verkleinern) und mit dem Poti den Feinabgleich
durchführen. Außerdem dürfte es klar geworden sein, wie Sie
die Retriggerbarkeit bei Bedarf wieder herstellen können: Sie
brauchen dazu nur die Bahn vom Eingang ‘-Trig’ zum Q-Ausgang
aufzukratzen und den Trigger-Eingang fest auf Masse zu legen.
Dann geht der Ausgangspuls erst dann zu Ende, wenn nach der
letzten negativen Triggerflanke die eingestellte Mono-Zeitkon-
stante abgelaufen ist.
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nicht überschreiten. Die Grenze nach unten hin bestimmen para-
sitäre Kapazitäten, die das Ergebnis verfälschen würden, und das
C-Maximum wird von der Belastbarkeit der internen
Schalttransistoren begrenzt.
Als minimalen Widerstand läßt der Hersteller 4 k zu, über den
maximalen läßt er sich nicht aus. Das IC wertet die Ladespannung
des Kondensators aus, der seinen Strom aus dem externen Vor-
widerstand bezieht. Ein bißchen Strom verschwindet aber auch
im IC-Eingang ‘RC’, und dieser Leckstrom ist sehr stark tempera-
turabhängig. Im ungünstigsten Fall kann er 100 nA erreichen,
was lächerlich wenig klingt, aber:
Bei einer Versorgungsspannung von 10 V und einem Ladewider-
stand von 10 M bekäme der Kondensator nur noch 1 µA ab;
sollten davon 0,1 µA ”verlorengehen“ (im IC verschwinden), wäre
das eine (temperaturabhängige!) Verfälschung von 10 %, die
sich auf die Impulsdauer auswirkt. Um davon weit genug weg zu
bleiben, ist ein Widerstand von ca. 1 M so ziemlich die obere
Grenze (Fehlereinfluß unter 1 %).
Als nützlich im Einsatz erweist sich der Rücksetz-Eingang RESET;
wenn man den auf LOW bringt, wird ein eventuell laufender
Ausgangsimpuls sofort abgebrochen. Das veranlaßt ein interner
Transistor, der dazu den externen Kondensator durch Kurz-
schließen entlädt (darum der Kondensator-Maximalwert).
Hält man diesen Eingang nach dem Anlegen der Versorgungs-
spannung kurzzeitig auf Masse (z. B. über ein weiteres, unkriti-
sches RC-Glied wie im Schaltplan zu erkennen), dann kann im
Einschaltaugenblick kein ungewollter Impuls auftreten. In man-
chen Anwendungsfällen ist dies von entscheidender Bedeutung,
z. B. nach dem vorübergehenden Ausfall der Stromversorgung.
Es bleiben nun nur noch die beiden eigentlichen Trigger-Eingänge
übrig. +Trig reagiert nur auf positive Signalflanken und führt im-