User manual

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man kann andererseits aber auch aus der Not eine Tugend ma-
chen:
Wenn wir den definierten Temperaturgang eines Bauteils aus-
nutzen können wir damit gut funktionierende Steuer- oder Re-
gelschaltungen aufbauen; denn das ist bei allen Nachteilen das
Gute an der Sache:
Die von Temperaturschwankungen hervorgerufenen Änderun-
gen an den Bauteilen sind umkehrbar (reversibel), d. h. nach
Rückführung zur Ausgangstemperatur hat das Teil auch wieder
seine ursprünglichen Daten.
Unsere Schaltung, die dieser Bauanleitung zugrunde liegt, ver-
wendet den Silizium-Temperatursensor KTY 10.
Hier nutzen wir den Temperaturgang dazu aus, bei einer be-
stimmten frei wählbaren Temperatur eine Last zu schalten (z. B.
ein Relais). Ob Sie damit dann einen Fön oder eine Heizung akti-
vieren bzw. eine Warnlampe oder ein anderes Alarmsignal ein-
schalten, das bleibt ganz Ihrer Fantasie überlassen.
Durch die winzige Bauform können Sie die Elektronik bequem
noch auf das Relais aufkleben, daß das Schalten des eigentlichen
Verbrauchers übernimmt.
Der Sensor selbst ist im TO-92-Plastikgehäuse eingebettet. Er
kann theoretisch Temperaturen von -50°C...+150°C aushalten,
wovon wir allerdings nur einen Teilbereich ausnutzen (-10...
+100°C).
In nachfolgender Abb. sehen Sie, wie linear sich der Widerstand
des Sensors mit der Temperatur ändert. Bei Raumtemperatur von
ca. +25°C hat er einen Nennwert von 2000 mit ± 5% Toleranz,
d. h. sein Widerstand bewegt sich im „Ruhezustand“ im Bereich
von 1890...2110 .
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kann mittels doppelseitigen Klebeband direkt an Gerät, Relais
oder ähnlichen erfolgen.
Der Artikel entspricht der EG-Richtlinie 89/336/EWG/Elektromagne-
tische Verträglichkeit.
Eine jede Änderung der Schaltung bzw. Verwendung anderer,
als angegebener Bauteile, läßt diese Zulassung erlöschen!
Schaltungsbeschreibung
Überall in der Elektronik haben wir mit Temperatureinflüssen zu
kämpfen. Das hat in erster Linie seine Ursache darin, daß jeder
Stromfluß unweigerlich mit einer Erwärmung verbunden ist; die
Elektronen „reiben“ sich bei ihrer Fortbewegung am Gitter der
Moleküle, und Reibung erzeugt bekanntermaßen Wärme. Dies
ist die von jeder Schaltung „selbstgemachte“ Temperaturein-
wirkung, die naturgemäß umso geringer ausfällt, je kleiner der
fließende Strom ist.
Aber auch die Umwelt trägt in reichlichen Maße dazu bei, daß
unsere Schaltungen temperaturmäßig kein ruhiges Leben haben;
zu diesem Teil des Temperaturgangs gehören alle Fremdein-
flüsse, also Schwankungen der Raum- oder Umgebungstempera-
tur, hervorgerufen durch die verschiedensten Einflüsse, wie z. B.
Luftzug, Heizung o. ä.
Jedes elektronische Bauelement ändert mit der Umgebungs-
temperatur seine Eigenschaften, und es gibt enge vom jeweili-
gen Material vorgegebene Grenzen, in denen wir uns überhaupt
bewegen können.
Es ist darum nicht verwunderlich, wenn wir den Temperaturein-
flüssen besondere Beachtung schenken müssen. Das geschieht
einerseits aus Gründen der Überwachung (Schutzmaßnahme),