Instructions
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z.B. weitere 90° gedreht: Der Analysator versperrt dem Licht den Weg,
das LCD ist undurchsichtig geworden.
5.1 | Polarisation von Displays
Unter Polarisation versteht man bei LC-Displays nicht die Polung der Span-
nungsversorgung, sondern es handelt sich hier um den Glas-, Flüssigkeits-
und Filteraufbau des Displays. Die meisten LCDs sind TN-Displays (engl.
Twisted-Nematic-Displays). Sie beinhalten eine Flüssigkeit, die die Polarisa-
tionseben des Lichts um 90° dreht. STNs (Super-Twisted-Nematics) drehen
die Polarisationsebene des Lichts um mindestens 180°. Dadurch erreicht
man einen besseren Kontrast der Anzeige. Allerdings erhält man in dieser
Technik eine gewisse Färbung des Displays. Die gängigsten Farbgebun-
gen nennt man yellow-green und blue mode. Ein sogenannter gray mode
erscheint in der Praxis auch mehr blau als grau. Um den unerwünschten
Farbeffekt zu kompensieren, verwendet man in der FSTN-Technik eine
weitere Folie auf der Außenseite. Die dadurch entstehenden Lichtverluste
machen diese Technik allerdings nur für beleuchtete Displays sinnvoll. Die
verschiedenen Farben treten jedoch nur bei unbeleuchteten oder mit wei-
ßer Beleuchtung ausgestatteten Displays auf. Sobald die Beleuchtung eine
Färbung aufweist (z.B. LED-Beleuchtung gelb-grün) tritt die jeweilige Dis-
playfarbe in den Hintergrund. Ein Blue-mode-LCD mit gelb-grüner LED-Be-
leuchtung wird immer gelb-grün aussehen.
5.2 | Statische Ansteuerung, Multiplexbetrieb
Kleine Displays mit geringem Anzeigenumfang werden meist statisch
angesteuert. Statische Displays haben den besten Kontrast und den
größtmöglichen Blickwinkel. Die TN-Technologie erfüllt hier voll ihren
Zweck (Schwarz-Weiß-Darstellung, kostengünstig). Werden die Displays
allerdings größer, wären im statischen Betrieb immer mehr Leitungen
nötig (z.B. Grafi k 128x 64 = 8.192 Segmente = 8.192 Leitungen). Da so
viele Leitungen weder auf dem Display noch auf einem Ansteuer-IC Platz
fänden, bedient man sich des Multiplexbetriebs. Das Display wird also
in Zeilen und Spalten aufgeteilt und in jedem Kreuzungspunkt befi ndet
sich ein Segment (128 + 64 = 192 Leitungen). Hier wird Zeile für Zeile ab-
gescannt (64x, d.h. Multiplexrate 1 : 64). Da immer nur 1 Zeile aktiv ist,
leiden allerdings mit zunehmender Multiplexrate der Kontrast und auch
der Blickwinkel.
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