Operation Manual

20050501
7-11-1
Wahrscheinlichkeitsverteilungen
7-11 Wahrscheinlichkeitsverteilungen
Es gibt eine Vielzahl verschiedenartigster Wahrscheinlichkeitsverteilungen, unter denen die
wohl bekannteste die Normalverteilung ist, die für statistische und wahrscheinlichkeits-
theoretische Berechnungen verwendet wird.
Die Normalverteilung ist eine stetige und symmetrische Wahrscheinlichkeitsverteilung um den
Mittelwertparameter
µ
, d.h. bei einer statistischen Datenerhebung in einer normalverteilten
Grundgesamtheit werden Daten in unmittelbarer Umgebung von
µ
häufiger und weiter links
oder rechts von
µ
liegende Zahlenwerte seltener in der Stichprobe vorkommen. Dabei spielt
als zweiter Parameter die Standardabweichung
σ
eine wichtige Rolle.
Die Poisson-Verteilung, die geometrische Verteilung und andere diskrete Wahrscheinlich-
keitsverteilungen finden ebenfalls häufig Anwendung bei stochastischen Betrachtungen. Welche
Wahrscheinlichkeitsverteilung als wahrscheinlichkeitstheoretisches Datenmodell zur Anwendung
kommen wird, ist oftmals von der praktischen Fragestellung abhängig.
Ist das wahrscheinlichkeitstheoretische Datenmodell für X (die Wahrscheinlichkeitsverteilung
der Grundgesamtheit X oder der Zufallsgröße X ) bekannt, können Sie z.B. Intervallwahr-
scheinlichkeiten
P(
X[a, b]
) = P(a
X
b), P(
X(-
, b]
) = P(X
b)
oder
P(
X[a,
)
)
= P(X
a) usw. berechnen.
Nachfolgend ist eine Liste zweier stetiger Wahrscheinlichkeitsverteilungen aufgeführt (Normal-
verteilung und t-Verteilung), die neben der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion auch die Ver-
teilungsfunktion (Intervallwahrscheinlichkeiten) und die Umkehrfunktion (Quantilberechnung)
beschreibt.
Zusätzlich zu den obigen Verteilungen bietet der ClassPad auch Informationen über die
χ
2
-Verteilung, die F-Verteilung, die Binomialverteilung, die Poisson’sche Verteilung und die
geometrische Verteilung. Die dafür zu verwendenden Befehle sind im folgenden Abschnitt
beschrieben.
Normalverteilungs-
dichtefunktion
Beschreibung
Bezeichnung
Berechnet für einen vorgegebenen
x
-Wert die Wahrscheinlich-
keitsdichte einer Normalverteilung an der Stelle
x
.
Intervallwahrscheinlichkeit
einer Normalverteilung
(Verteilungsfunktion)
Berechnet für zwei vorgegebene
x
-Werte
x
=
a
und
x
=
b
die im
Intervall [
a
,
b
] vorhandene Wahrscheinlichkeit, die als schraffierte
Fläche unter der Gauß’schen Glockenkurve darstellbar ist.
Umkehrfunktion der
Verteilungsfunktion einer
Normalverteilung (Quantile)
Berechnet für eine vorgegebene Intervallwahrscheinlichkeit
γ
die
die rechte Intervallgrenze
x
γ
, wenn die linke Intervallgrenze als -
vorgegeben ist. Diese Zahl
x
γ
, wird auch als Quantil bezeichnet.
Intervallgrenzen für symmetrisch um den Mittelwert liegende oder
bis +
gehende Intervalle können auch berechnet werden.
Student’sche
t
-Verteilungsdichtefunktion
Berechnet für einen vorgegebenen
x
-Wert die Wahrscheinlich-
keitsdichte einer Student’schen
t
-Verteilung an der Stelle
x
.
Berechnet für zwei vorgegebene
x
-Werte
x
=
a
und
x
=
b
die im
Intervall [
a
,
b
] vorhandene Wahrscheinlichkeit, die als schraffierte
Fläche unter der Student’schen
t
-Dichtefunktion darstellbar ist.
Umkehrfunktion der
Verteilungsfunktion einer
Student’schen
t
-Verteilung
Intervallwahrscheinlichkeit
einer Student
schen
t
-Verteilung
(Verteilungsfunktion)
Die Umkehrfunktion der Student’schen Verteilungsfunktion hat keinen
eigenen Berechnungsbefehl. Jedoch kann für eine vorgegebene Inter-
vallwahrscheinlichkeit das entsprechende Quantil als fiktive Vertrauens-
intervallgrenze erhalten werden.