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Wahre Autolegenden sind
schwer zu finden. Da ist der
Porsche 911 oder der Mus-
tangvon Ford. Vielleichtauch
der Jeep Wrangler. Definitiv
dazu zählt die G-Klasse von
Mercedes, die auf der Auto-
show in Detroit ihre Weltpre-
miere feierte.
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erstmals 1979 vom Band lief,
war es für den Einsatz bei der
Bundeswehr gedacht. Wer
hätte damals geahnt, dass es
knapp 40 Jahre später beina-
he unverändert noch immer
produziert wird? Und die
Absatzzahlen sprechen eine
deutliche Sprache: Im letzten
Jahr fuhr Mercedes ein er-
neutes Plus im zweistelligen
Prozentbereich ein.
Nun also die fünfte Gene-
ration: Außen hat sich wenig
verändert. Der kastenartige
Charakter der Ikone ist er-
halten geblieben – Rundun-
gen sucht man vergeblich.
„Eher wird die Erde eckig,
als dass die G-Klasse Run-
dungen bekommt“, betont
Baureihen-Chef GunnarGü-
thenke. Es bleiben die klassi-
schen Türgriffe, die außen
aufliegenden Türscharniere,
das außen aufgesetzte Reser-
verad und die aufgesetzten
Blinker. Auch den markan-
ten Ton beim Entriegeln hat
man trotz grundlegend geän-
derter Türarchitektur beibe-
halten. Allerdings ist die
G-Klasse gewachsen – 53
Millimeter in der Länge und
121 Millimeter in der Breite.
Das freut die Insassen, denn
man muss nicht mehr Schul-
ter an Schulter sitzen und
selbst hinten hat man jetzt
angenehme Beinfreiheit.
Diegrößte Änderung ist an
der Aufhängung zu finden.
Unter Offroad-Fans wird die-
ser Schritt heiß diskutiert.
Denn das Gelände-Raubein
Feuer und Flamme
Mercedes präsentiert in Detroit die rundum neue G-Klasse
fährt vorne nicht mehr mit einer
Starrachse, sondern einer Ein-
zelradaufhängung. Die Befürch-
tung ist,dass darunter die Gelän-
degängigkeit leidet. Das soll laut
Güthenke nicht der Fall sein.
Stattdessen habe man den Fahr-
komfort auf Asphalt deutlich
verbessert, während Abstriche
im Gelände nicht hinzunehmen
sind. An Heiligtümern hält man
eben fest. Leiterrahmen, drei
Differenzialsperren und Gelän-
deuntersetzung. Zudem wurden
die Wattiefe (70 cm), die Boden-
freiheit (27 cm) und die Bö-
schungswinkel (31 cm vorne, 30
cm hinten) verbessert. Auch
beimAntrieb ist man sich treu
geblieben. Acht Zylinder
und 422 PS treiben die G-
Klasse an. Ein AMG und
ein Diesel sollen in abseh-
barer Zeit folgen.
Möglich, dass sich die er-
wähnten Offroad-Fans auch
über den veredelten Innen-
raum mo-
kieren.
Über die
zwei großen
Touch-
screens, die
auch in der
S-Klasse
oder der E-
Klasse zu fin-
den sind. Viel-
leicht auch
über die Luft-
düsen, welche
die Front des
Wagens auf-
greifen und im
Innenraum widerspiegelnoder über
die feinsten Materialien, die ver-
wendet wurden – alles Oberklasse.
Doch liebe Puristen, bevor das Me-
ckern be-
ginnt, bitte
einhalten.
Denn auch
die klas-
sisch analogen Anzeigen sind
erhältlich, das große Infotain-
ment-Paket ist nur ein luxuriöses
Angebot.
Ärgerlich, wenndie Au-
tobatterieunangekündigt
den Geist aufgibt! Etwa
40 Prozent aller Einsätze
von Pannendiensten ha-
ben das Leisten von
Starthilfe oder den
Austausch von Batteri-
en zum Inhalt. Tech-
nologie-Anbieter Ca-
dillock verspricht
Abhilfe: Mit Hilfe ei-
nes kleinen Bauteils,
das unkompliziert an die
Batterie angeschlossen wird, und in Kombi-
nation mit einer App werden alle Kompo-
nenten der Stromversorgung eines Autos
überwacht. Interessant: Es wird die reale
Entladekurve der Batterie angezeigt. Heißt:
Der Fahrer wird via Smartphone auch infor-
miert, wenn nur einzelne Batteriezellen de-
fekt sind. Das ermöglicht eine frühzeitige
Fehlerbehebung, bevor ein vollständiger
Batteriewechsel nötig ist. Weitere Infos zu
Cadillock Smart: www.cadillock.com
Die verkündete „Vision 2025“ bedeutet
nicht nur, dass Volvo noch vor dem 100. Ge-
burtstag der Marke bis zu einer Million elek-
trifizierter Fahrzeuge auf die Straßen bringen
möchte. Sie umfasst auch eine umwelt- und
klimaschonendeProduktion.Jetztarbeitetdie
erste Volvo-Fabrik klimaneutral. Das Moto-
renwerk im schwedischen Skövde wird seit 1.
Januar 2018 aus erneuerbaren Quellen be-
heizt, unter anderem aus Biomasse und recy-
celtemBiokraftstoff. Zudem bezieht das Werk
Strom aus regenerativen Energien.
MID/F.: VOLVO
NacheinemRekordimJahr2017 verbreitet
der Caravaning Industrie Verband (CIVD)
auf derCMT inStuttgart (bis21. Januar2018)
großen Optimismus für die angelaufene Sai-
son. Der Absatzrekord von 10,3 Milliarden
Euro Umsatz bedeutet eine Steigerung von
17,8 Prozent gegenüber 2016. CIVD-Präsi-
dent Hermann Pfaff: „Es freut uns vor allem,
dass viele Neueinsteiger, auch junge Famili-
en, wieder zum Caravaning finden.“ Vor al-
lem das Geschäft mit Neufahrzeugen legte
zu – um stolze 22,8 Prozent.
MID/FOTO: MID
Wagen aus zweiter Hand gesucht? Bei den
meisten Gebrauchten bröckeln derzeit die
Preise. Nur große Vans, Geländewagen und
kleine SUV verzeichnen laut Autobewerter
Schwacke leicht steigende Preise, ansonsten
gehe es in allen anderen Segmenten nach
unten. Besonders günstig sind demnach
Oberklasse-Fahrzeuge bzw. Luxus-Limousi-
nen zu haben. Dreijährige Gebrauchtwagen
dieses Segments erzielen derzeit einen
Durchschnitts-Restwertvon knappunter der
Hälfte des ehemaligen Listenpreises.
Kontrolle per App
Saubere Fabrik
Caravaning boomt
Preise purzeln
SICHERHEIT FÜR BATTERIEN
VOLVO SCHONT KLIMA
BRANCHE IM AUFWIND
GEBRAUCHTWAGEN
Münchner Merkur/tz Nr. 16, Wochenende, 20./21. Januar 2018
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&
Zum 50. Jubiläum des Mustangs aus dem
Filmklassiker Bullit mit SteveMcQueen bringt
Ford eine Sonderedition des Klassikersauf den
Markt. Der Mustang Bullit hat satte 475 Pfer-
destärken unter der Haube und bringt es auf
stolze 262 km/h. Die Sonderedition ist im
gleichen Grünlackiertwie damals im Film. Im
Sommersollder Verkauf starten, der Preis wird
ungefähr bei knapp 50 000 Euro liegen.
Mustang Bullit
Mit der durchausgelungenen Studie LF-1 Limit-
less zeigte Lexus in Detroit seine Zukunft des
Luxus-Crossovers. Auf fünf Metern Länge haben
nur vier Passagiere Platz. Die Steuerung soll über
Gestensteuerung funktionieren, autonomes Fah-
renistindem Zukunftsmodellkeine bloße Theorie
mehr. Und der Antrieb? Verbrenner, Elektromo-
tor, Hybrid, Plug-in-Hybrid oder Brennstoffzellen,
alles soll möglich sein. Wir freuen uns drauf.
Lexus LF-1 Limitless
Die erste Version des Veloster floppte bei uns, deshalb wird
die zweite Version, die in Detroit präsentiert wurde, bei uns erst
mal nicht auf den Markt kommen. Das ist ein wenig schade,
denn die Neuauflage kommt gerade in der N-Version und ihren
275 PS sehr sportlich daher. Das Design, inklusive roter Zier-
leiste, unterstützt den sportiven Look. Gewöhnungsbedürftig
bleibt weiter das Türkonzept.
Der Veloster hat auf einer
Seite zwei Türen und
auf der anderen nur
eine. Dennoch,
diese kleine
Rennsemmel,
sie hat ir-
gendwie
etwas.
tung ist, dass darunter die Gelän-
degängigkeit leidet. Das soll laut
Güthenke nicht der Fall sein.
Stattdessen habe man den Fahr-
komfort auf Asphalt deutlich
verbessert, während Abstriche
im Gelände nicht hinzunehmen
sind. An Heiligtümern hält man
eben fest. Leiterrahmen, drei
Differenzialsperren und Gelän-
schungswinkel (31 cm vorne, 30
cm hinten) verbessert. Auch
beim Antrieb ist man sich treu
geblieben. Acht Zylinder
und 422 PS treiben die G-
Unser Autor
Dominik
Laska schaute
sich in Detroit
um
Hyundai Veloster
Die G-Klasse
startet bei
107 041 Euro und
wird vor allem
innen noch
luxuriöser
Fazit: Die G-Klasse ist
neu, aber irgendwie auch
nicht. Klassische Elemente
treffen moderne Technik
und den Zeitgeist. Das ist
genau der richtige Weg, den
Mercedes hier geht. Damit
der Mythos unddieLegende
weiterleben .
DOMINIK LASKA
Nachlese der Autoshow in Detroit: Die ganz persönlichen Favoriten unseres Autors Dominik Laska