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Spannungsbereiche 19
4.4 Logikpegel
Um digitale Signale verarbeiten und anzeigen zu können, werden Spannungspegel deniert, die den logi-
schen Zuständen entsprechen. Bei binär codierten Signalen reichen zwei Spannungsbereiche, welche die
Information repräsentieren. Diese werden High-Pegel (auch H-Pegel, High oder H) und Low-Pegel (L-Pegel,
Low oder L) genannt.
Der High-Pegel, also die höhere Spannung entspricht meist der Betriebsspannung (z. B. 9 Volt bei den Bricks);
der Low-Pegel als niedrigere Spannung liegt idealerweise bei 0 Volt (oft auch Masse genannt). Der mehr
oder weniger steile Übergang vom Low-Pegel zum High-Pegel wird auch als steigende oder positive Flanke
bezeichnet und der Übergang vom High- zum Low-Pegel als fallende oder negative Flanke. Der Wechsel zwi-
schen den beiden Pegeln muss mit einer Mindest-Flankensteilheit erfolgen, die in der Regel im Hersteller-
Datenblatt deniert ist.
Bei unseren Logik-Bricks richtet sich der Ausgangspegel nach der Ver-
sorgungsspannung, die zwischen +5 V und +15 V variieren darf (Aus-
nahme BCD-Counter-Brick: 9-15 V). Bei Verwendung des mitgeliefer-
ten Netzteiladapters oder bei Versorgung mit einer 9 V-Blockbatterie
sind dies 9 V. Daraus folgt, dass der Ausgangs-High-Pegel U
OH
– wie
bei CMOS-Bausteinen üblich – annähernd der Versorgungsspannung
entspricht.
Abb. 4: Ausgangspegel der Bricks
4.4.1 Spannungsbereiche
Die Spannungsbereiche werden durch die verschiedenen Logik-Familien vorgegeben. Als Logik-Familien be-
zeichnet man elektronische Schaltkreise (ICs), deren Logikpegel, zeitliches Verhalten, Treibereigenschaften,
Herstellungsprozess etc. identisch sind.
5
6
7
8
9
U
4
3
2
1
+0,8 V
+2,0 V
+5,0 V
0
+5,0 V +5,0 V +5,0 V
Low-Pegel High-Pegel Verbotener Bereich
Eingang Ausgang Eingang Ausgang
TTL-Pegel (5 V) CMOS-Pegel (5 V)
+2,4 V
+0,4 V
+1,5 V
+3,5 V
+4,95 V
+0,05 V +0,05 V
+9,0 V +9,0 V
Eingang Ausgang
CMOS-Pegel (9 V)
+2,7 V
+6,3 V
+8,95 V
Abb. 5: Logikpegel für TTL- und CMOS-Technologie
Zur Darstellung der beiden Logikwerte dienen relativ große Pegelbereiche (in der Grak blau und grün).
Dies ist sinnvoll damit reale Logikschaltungen die Zustände trotz Toleranzen sicher erkennen können. Der
Bereich zwischen beiden Eingangs-Pegelbereichen eines Logikgatters, also zwischen U
IL
und U
IH
ist nicht
zulässig (verbotener Bereich), die Signalspannung ist dort nicht eindeutig einem Logikwert zuzuordnen (in
der Grak schrafert). Deshalb wird für High-Pegel ausgangsseitig eine minimale Ausgangsspannung U
OH
garantiert und eingangsseitig eine minimale Eingangsspannung U
IH
gefordert. Die Ausgangsspannung U
OH
ist immer größer als die Eingangsspannung U
IH
, die Differenz U
OH
− U
IH
wird statischer Störabstand genannt
und sorgt für die Betriebs sicherheit der Schaltungen. Bei Low-Pegel gibt es entsprechend eine maximale
Ausgangsspannung U
OL
, die maximale Eingangsspannung U
IL
und den statischen Störabstand U
IL
− U
OL
.
+
+
&
10kΩ
10kΩ
CD4011
5-15V
V V
O I
Nut =
NAND
U
OH
=
V
OUT
=
V
IN
U
I