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14 MIDI FOOT CONTROLLER FCB1010 Bedienungsanleitung
◊ Das FCB1010 besitzt keinen eigenen MIDI THRU-Anschluss. Die am
MIDI IN anliegenden Daten können Sie jedoch bei aktivierter
MERGE-Funktion am MIDI OUT abgreifen (GLOBAL CONFIGURATION).
MIDI OUT: Über MIDI OUT können Daten an die zu steuernden, MIDI-fähigen
Geräte geschickt werden.
4.2 MIDI-datenformat
Obwohl das FCB1010 sehr leicht zu bedienen ist, macht es doch Sinn, einigeDinge
über das Datenformat zu wissen. Jeder MIDI-Befehl, im weiteren Text als
MIDI-Message bezeichnet, besteht aus bis zu drei Bytes (1 Byte = 8 Bits).
Unterschieden werden Status Byte und Data Byte. Das Status Byte deniert
die Art der MIDI-Message, also den eigentlichen Befehl, der an ein Gerät
gesendet werden soll. Die Data Bytes liefern bei Bedarf nähere Informationen
oder Parameter zum Status Byte. Auf ein Status Byte können bis zu zwei Data
Bytesfolgen.
Es gibt die verschiedensten Arten von MIDI-Messages. Da nicht alle Messages
vom FCB1010 verstanden oder gesendet werden können, beschränken wir uns
hier auf die für Sie tatsächlich wichtigen Messages.
4.2.1 Note on- und note o-messages
Note On- und Note O-Messages zählen zu den für Tastenvirtuosen essentiellen
MIDI-Messages. Erst durch sie wird das Spielen von Instrumenten von einem
Masterkeyboard oder Computer aus möglich. Auch das FCB1010 ist in der Lage,
Note On-Messages zu senden, jedoch in einem anderen Zusammenhang.
VieleEektgeräte ermöglichen das “Eintappen” von Delay-Zeiten etc. Für das
Eingeben dieser Delay-Zeit wird der zeitliche Abstand zwischen zwei Note
On-Messages gemessen. Mit dem FCB1010 ist es möglich, durch zweimaligen
Aufruf eines “NOTE”-Presets die Delay-Zeiten oder Songtempos “einzutappen”.
Note On- und Note O-Messages besitzen das folgende Datenformat:
Status Byte Data Byte 1 Data Byte 2
Note O &8n (n = Kanalnr.) Notennr. Velocity
Note On &9n (n = Kanalnr.) Notennr. Velocity
Tab. 4.1: Dateiformat der Note On- und Note O-Messages
Der Wertebereich für die Kanalnummer beträgt 1 bis 16 und für die Data Bytes
0 bis 127. Zu beachten ist, dass die Note O-Message heute nicht mehr so
gebräuchlich ist (aus Gründen der Datenreduzierung, vgl. Running Status).
Stattdessen wird eine Note On-Message mit Velocity 0 übertragen. Auch das
FCB1010 verfolgt dieses Prinzip.
Während der Programmierung der NOTE-Funktion wird am FCB1010 übrigens
nur die Notennummer verlangt. Die Note wird grundsätzlich mit Velocity
100übertragen.
4.2.2 Control change messages
Die Control Change Messages gehören zu den mächtigsten MIDI-Messages.
ÜberSie können eine Menge Parameter und Funktionen aufgerufen und
automatisiert werden. Am FCB1010 können Sie Control Change Messages
denieren und senden. Über Control Change Messages können Sie beispielsweise
bestimmte Parameter an Eektgeräten in Echtzeit variieren. Zu den wichtigsten
Control Change Messages zählen Volume (Controller 07), Balance (08),
Panorama(09) und Eektmix (91).
4.2.3 Program change messages/MIDI bank select
Die Program Change Messages werden benutzt, um Presets oder Sounds an
angeschlossenen Geräten zu wechseln. Es stehen die Werte von 0 bis 127 zum
Aufruf von bis zu 128 Presets zur Verfügung. Geräte mit mehr als 128 Presets
haben diese zur MIDI-Steuerung auf mehrere Bänke verteilt.
Mit dem FCB1010 ist es möglich, Bank- und Program Change-Befehle mit
einem Tastendruck via MIDI zu senden. Über die Controller 1 & 2, in Verbindung
mit PRG 5 (PROG CHG), kann ein externes Gerät (Eektgerät, Soundmodul u.
ä.) angesteuert werden. Dabei werden die Controller 1 & 2 als 2-Byte Bank
Select-Controller eingesetzt, mit denen bis zu 128 (MSB) x 128 (LSB) Bänke
angewählt werden können. Controller 1 muss dazu die Nummer 00 und den
MSB-Wert der Banknummer, und Controller 2 die Nummer 32 und den LSB-Wert
der Banknummer enthalten. Mit PRG 5 wird anschließend der Program
Change-Befehl gesendet, der das Preset in der neuen Bank aufruft.
Fast allen Geräten liegt eine Liste bei, welche die Zuordnung von
Programmwechselbefehlen zu den Presets aufzeigt. Manche Geräte erlauben
auch ein freies Zuordnen der Program Changes zu den Presets. Für genauere
Informationen schlagen Sie bitte in der Bedienungsanleitung des zu steuernden
Gerätes nach.
4.2.4 Running status
Da die MIDI-Schnittstelle ein serielles Übertragungsformat besitzt, d. h. ihre
Daten nacheinander überträgt, merkte man schnell, dass die Übertragungsrate
bei intensiver Nutzung nicht ausreicht. Um eine wahrnehmbar verzögerte
Ausgabe der MIDI-Daten zu verhindern, wurde der sogenannte Running
Status vorgesehen. Der Running Status unterdrückt bei aufeinanderfolgenden
gleichen MIDI-Messages das Status Byte. Dies bedeutet, dass z. B. bei einer
kontinuierlichen Änderung des Data Bytes eines Controllers (z. B. Lautstärke)
dasStatus Byte nur einmal gesendet wird.
Übermittelt wird anschließend lediglich die Änderung des Data Bytes.
Diesgeschieht so lange, bis ein anderes Status Byte gesendet wird. Es werden
also pro gesendeter Message 8 Bit eingespart.
Dies ist auch der Grund, warum die Note O-Message nicht mehr gebräuchlich
ist. Angenommen, ein Keyboarder spielt eine Tonleiter auf der Tastatur und
gibt diese über MIDI an einen Computer aus. Normalerweise würde auf jede
Note On-Message beim Loslassen einer Taste eine Note O-Message folgen.
ImRunning Status würde die Note O-Message als neues Status Byte erkannt
und demzufolge gesendet. Dies macht ein Datenaufkommen von 8 Tönen mal
3Bytes mal 8 Bits aus. Das Datenaufkommen beträgt also 192 Bits.
Da die Note On-Messages zu den meistgenutzen MIDI-Messages zählen, hat man
entschieden, anstatt Note O-Messages lieber Note On-Messages mit Velocity
0zu senden.
Dies hat denselben akustischen Eekt, macht jedoch im Running Status
eine Verkleinerung des Datenaufkommens um 7 mal 8 Bit, also 56 Bit aus.
DasGesamtdatenaufkommen für unsere Tonleiter beträgt demnach nur noch
136Bit. Das FCB1010 erlaubt Ihnen, den Running Status ein- und auszuschalten
(siehe Kapitel 2.2.3).










