Operation Manual
Namensauflösung und Windows Datei- und Druckerfreigabe
106 AVM Access Server – 5 Konzepte und Funktionsweisen des AVM Access Servers
5.9 Namensauflösung und Windows Datei- und
Druckerfreigabe
Das NetBIOS-Namenssystem
Windows-Netzwerke basieren in der Regel auf dem Internetprotokoll IP.
Das Internetprotokoll arbeitet ausschließlich mit IP-Adressen wie zum
Beispiel 192.168.10.1. Die Kommunikation über IP-Adressen ist für den
Benutzer jedoch unvorteilhaft. Daher wurde in Windows das NetBIOS-
Namenssystem eingeführt.
Mit Hilfe von NetBIOS kann die in Windows mitgelieferte Datei- und
Druckerfreigabe auf Netzwerkressourcen wie Computer, Laufwerke
oder Drucker über Namen zugreifen. Auch der Browser-Dienst, der alle
Computer eines LANs im Windows Explorer auflistet, basiert auf Net-
BIOS.
NetBIOS stellt eine Vereinfachung für den Benutzer dar, indem es den
IP-Adressen leicht zu merkende Namen zuordnet. Für die Netzwerk-
kommunikation müssen die NetBIOS-Namen jedoch wieder in IP-
Adressen aufgelöst werden. Dafür gibt es verschiedenen Mechanis-
men.
In einem lokalen Netzwerk werden NetBIOS-Namen automatisch aufge-
löst. Dies geschieht über so genannte Broadcast-Sendungen, die alle
Computer im Netzwerk erhalten. Der Computer, der den angefragten
Namen hat, antwortet auf den Broadcast mit seiner IP-Adresse, worauf-
hin eine IP-Verbindung aufgebaut wird.
In größeren Netzwerken können die durch Namensauflösung verur-
sachten Broadcasts eine erhebliche Belastung der Bandbreite bedeu-
ten. Wählleitungen, die in der Regel über wenig Bandbreite verfügen,
würden durch die Broadcasts besonders belastet und zudem perma-
nent aufgebaut werden. Daher werden Broadcasts in IP-Netzwerken ge-
nerell nicht geroutet.
Aufgrund dieser Einschränkung ist die automatische Namensauflösung
nur im eigenen Netzwerk möglich. Soll die Namensauflösung netzwerk-
übergreifend funktionieren, beispielsweise über eine Remote-Access-
oder LAN-LAN-Verbindung, sind entsprechende Verfahren zur Namen-
sauflösung einzurichten.