Anleitung COMfortel IP-DECT Messkoffer
Inhaltsverzeichnis Wichtige Informationen ................................................................................ 5 Sicherheitshinweise......................................................................................... 5 Bestimmungsgemäße Verwendung ................................................................ 7 Technische Daten ........................................................................................... 8 COMfortel WS-400 IP und WS-Base .....................................
Primäre und sekundäre Synchronisationspfade ...................................... 19 Länge der Synchronisationsketten ........................................................... 20 Erweiterung der Gesprächskanaldichte ........................................................ 21 Messung der DECT-Signale ......................................................................... 22 Q-Wert ...................................................................................................... 22 RSSI .............
COMfortel IP-DECT Messkoffer Wichtige Informationen Dieser Abschnitt enthält die für einen sicheren Betrieb notwendigen Informationen. Bevor Sie das System in Betrieb nehmen, lesen Sie unbedingt die hier aufgeführten Sicherheitshinweise und machen Sie sich mit der bestimmungsgemäßen Verwendung der Geräte sowie den technischen Daten vertraut.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Warnung: Das Berühren defekter Anschlussleitungen kann zu einem lebensgefährlichen elektrischen Schlag führen. Auch Beschädigungen am Gehäuse und am Gerät selbst können lebensgefährlich sein. Schließen Sie die Anschlusskabel des Geräts nur an die dafür bestimmten Steckdosen an. Wechseln Sie beschädigte Anschlussleitungen sofort aus. Lassen Sie Reparaturen sofort und nur von einer Elektrofachkraft ausführen.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Bestimmungsgemäße Verwendung Wichtig: Produkte von Auerswald sind nicht dafür ausgelegt und sollten daher nicht für lebenserhaltende Systeme und/oder Anwendungen innerhalb nuklearer Einrichtungen eingesetzt werden. Einem Einsatz unserer Produkte für solche Anwendungen muss zwingend eine auf den Einzelfall zugeschnittene schriftliche Zustimmung/Erklärung von Auerswald vorausgehen. Nicht bestimmungsgemäße Verwendung kann z. B.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Technische Daten COMfortel WS-400 IP und WS-Base Betriebsspannung Power over Ethernet (PoE gemäß IEEE 802.3af) oder Steckernetzteil (nicht im Lieferumfang) PoE-Klasse Class 1 Leistungsaufnahme min. 2,8 W, max. 6,5 W VoIP-Übertragungskanäle bis zu 12 Sprachkanäle gleichzeitig zwischen Wireless-System und TK-Anlage Funkkanäle bis zu 11 Sprachkanäle gleichzeitig zwischen COMfortel WS-Base und COMfortel WS-400 IP Codecs G.711, G.726, G.
COMfortel IP-DECT Messkoffer COMfortel M-200 Betriebsspannung Akku (Li-Ion) 3,7 V, 1.000 mAh Anzeige TFT-Farbdisplay, 65.536 Farben, 128 x 160 Pixel, Hintergrundbeleuchtung Sprechzeit bis 20 h bis 15 h bei eingeschaltetem Bluetooth Standby-Zeit bis 200 h bis 100 h bei eingeschaltetem Bluetooth Ladezeit der Akkus ca. 14 h Gehäuse Kunststoff, schwarz/silber Abmessungen (B x H x T) 48 mm x 146 mm x 19 mm Gewicht ca. 110 g inkl. Akku Gewicht Ladeschale ca.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Copyright Weitergabe und Vervielfältigung dieser Anleitung, sowie Verwertung und Mitteilung des Inhalts, auch auszugsweise, ist nur mit unserer ausdrücklichen Genehmigung gestattet. Zuwiderhandlung verpflichtet zu Schadenersatz. Alle Rechte vorbehalten. © Auerswald GmbH & Co. KG, 38162 Cremlingen, 2013 Rückgabe des Messkoffers Die einzelnen Komponenten sind unverkäufliche Muster der Fa. Auerswald GmbH & Co. KG.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Inhalt des Messkoffers Der COMfortel IP-DECT Messkoffer enthält die folgenden Komponenten: COMfortel WS-400 IP (inkl. Freischaltung als Mehrzellen-Server) 2 x COMfortel WS-Base 2 x COMfortel M-200 (inkl. Ladeschale und Netzteil) 8-Port Switch mit 4 PoE-Anschlüssen (inkl.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Übersicht Alle im Messkoffer vorhandenen Geräte sind bereits für eine Messung der Funkabdeckung vorkonfiguriert und sofort betriebsbereit. Abbildung 2: Anschaltdiagramm IP-Adressen Der IP-DECT Server und die Basisstationen lassen sich über einen DHCP-Server mit einer dynamischen IP-Adresse oder einer statischen fest eingestellten IP-Adresse betreiben. Die Geräte sind mit statischen Adressen vorkonfiguriert. Device Bezeichnung IP-Adresse RPN 0 COMfortel WS-400 IP 192.168.
COMfortel IP-DECT Messkoffer DECT-Handsets Die im Messkoffer enthaltenen DECT-Handsets sind bereits am IPDECT System registriert. Displayname Rufnummer M200-410 410 M200-411 411 Für das Messen und Telefonieren zwischen den beiden DECTHandsets ist keine TK-Anlage notwendig. Hierzu ist im IP-DECT Server die Loopback-Adresse (127.0.0.1) eingetragen. Weitere Daten wie z. B. die IPEI-Nummer finden Sie im Beileger.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Synchronisation Bei einem IP-DECT Mehrzellen-System müssen die einzelnen Funkzellen miteinander synchronisiert sein, damit die HandoverFunktion gegeben ist. Im Messkoffer ist die Synchronisation auf „Auto Sync“ eingestellt. Die Basisstationen versuchen selbständig immer den besten Synchronisationspartner zu finden. Hinweis: Verwenden Sie die „Auto Sync“-Einstellung nur während der Installations- oder Messphase.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Grundlagen IP-DECT Mehrzellen-System Die Verteilung und die Positionierung der Basisstationen sind maßgeblich für die Funkabdeckung eines IP-DECT Mehrzellen-Systems verantwortlich. Eine Funkausleuchtung der geplanten Installation vor Ort hilft, die optimalen Standorte und die benötigte Anzahl der Basisstationen zu bestimmen. Hinweis: Funkabdeckung und Reichweiten sind von der Gebäudestruktur, den verwendeten Materialen und der Umgebung abhängig.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Die optimale Montagehöhe der Basisstationen liegt zwischen 1,8 m und 3,6 m bei einer Wandmontage. Wird die Basisstation von der Decke abgehängt, sollte sie in einer Höhe von ca. 10 m montiert werden. Eine zu geringe Montagehöhe führt zu Störungen durch umherlaufende Personen. Vermeiden Sie den umfangreichen Einsatz von DECT-Headsets und DECT-Mobiltelefonen, die für den privaten Einsatz konzipiert sind.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Abbildung 3: Horizontale und vertikale Überlappungen Überlappung zur Synchronisation In einem IP-DECT Mehrzellen-System gibt es zwei verschiedene Gründe für die notwendigen Überlappungen der Funkzellen: Unterstützung von Handover bei sich bewegenden DECT-Handsets Synchronisation der Basisstationen Ohne eine Synchronisation der Basisstation ist kein Handover möglich. Die Synchronisation der IP-DECT Basisstation erfolgt ausschließlich über die Luftschnittstelle.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Konfiguration von Synchronisationsketten In einem IP-DECT Mehrzellen-System werden die Basisstationen als Synchronisationsketten konfiguriert. In einer Synchronisationskette wird die Synchronisation von Basisstation zu Basisstation weitergereicht. Jede Synchronisationskette muss mit dem Sync Master (RPN 0) synchronisiert sein, also eine Überlappung der Funkabdeckung haben.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Abbildung 5: Anordnung von 2 Synchronisationsketten Primäre und sekundäre Synchronisationspfade Eine Synchronisationskette lässt sich auch als Synchronisationspfad beschreiben. Hierbei sind „primäre“ und „sekundäre“ Pfade möglich, die im Falle des Ausfalls einer Basisstation weiterhin die Synchronisation und den Handover der Handsets ermöglichen. Abbildung 6: Primäre und sekundäre Synchronisationspfade COMfortel IP-DECT Messkoffer – Anleitung Version 2.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Wenn z. B. RPN 5 in der Abbildung 6 ausfällt, kann RPN 6 über den ursprünglichen Synchronisationspfad (RPN 6 > RPN 5 > RPN 4 > RPN 0) nicht mehr mit dem Sync Master synchronisieren. Durch die Konfiguration einer sekundären Synchronisationsquelle (RPN 3), ist die Synchronisation jedoch weiterhin gewährleistet.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Hinweis: Der Sync Master (RPN 0) sollte in der Mitte eines Gebäudes platziert werden. Dadurch wird erreicht, dass die Synchronisationsketten eine ähnliche Länge bekommen. Erweiterung der Gesprächskanaldichte In jeder Funkzelle einer IP-DECT Basisstation können maximal 11 gleichzeitige Gespräche geführt werden. Eventuell ist es jedoch notwendig, eine größere Gesprächskanaldichte zur Verfügung zu stellen.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Messung der DECT-Signale Hinweis: Die in diesem Abschnitt angegebenen Signalstärken und Dämpfungen sind als Richtwerte zu verstehen. Unter realen Bedingungen können trotz Einhaltung der Richtwerte Störungen auftreten. Q-Wert Der Q-Wert (Signal Quality Factor, Signalqualität) ist ein Maß für die Bitfehlerrate bei der Kommunikation zwischen Basisstation und DECTHandset. Der maximal erreichbare Q-Wert ist 64.
COMfortel IP-DECT Messkoffer RSSI Der RSSI-Wert (Radio Signal Strength Indicator) ist ein relativer Wert für die Signalstärke des Signals einer Basisstation. Der RSSI-Wert wird von den Handsets für die Auswahl von alternativen Basisstationen verwendet. Auch der RSSI-Wert lässt sich mit dem COMfortel M-200 im Messmodus anzeigen. Sprachqualität in Bezug auf Q-Wert und RSSI Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Funkabdeckung einer Basisstation und der Sprachqualität im Handset.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Sehr gut Ist die Dämpfung des Signals nicht größer als 10 dB ist, im Vergleich zu dem gemessenen Signal direkt neben der Basisstation, ist die Qualität als sehr gut zu bezeichnen. In diesem Fall werden nur selten Störgeräusche oder Klicks wahrzunehmen sein. Akzeptabel Ist die Dämpfung des Signals bis zu 20 dB, ist die Sprachqualität noch akzeptabel. Vereinzelt treten Störgeräusche auf.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Messmodus im Handset einschalten Die Handsets COMfortel M-200 verfügen über einen integrierten Messmodus. Hinweis: Die DECT-Handsets sind nicht kalibriert. Aus diesem Grund sind Abweichungen bei den Messungen mit den verschiedenen Handsets möglich. Die Messungen sollten deshalb grundsätzlich mit dem jeweils anderen Handset überprüft werden. Der Messmodus im COMfortel M-200 lässt sich durch Wählen der Ziffernfolge *99989* + aktivieren.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Sobald das Handset gültige Daten empfangen hat, werden die aktuellen Messwerte angezeigt. Darstellung der Messwerte 26 COMfortel IP-DECT Messkoffer – Anleitung Version 2.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Berechnung des Grenzwerts für Funkabdeckung Hinweis: Das DECT-Handset zeigt im Messmodus in der Regel nur 95 % der tatsächlichen Signalstärke an. Bei der Berechnung des Grenzwertes und für die Bestimmung der Funkabdeckung ist dieses zu berücksichtigen. Als Richtwert für die Bestimmung der Grenze der Funkabdeckung einer Basisstation gilt eine Dämpfung der Signalstärke von 25 dB.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Auswahl des Montageorts der Basisstationen Die Bestimmung des Montageortes einer Basisstation hat großen Einfluss auf die Funktionalität des gesamten IP-DECT MehrzellenSystems. Nicht empfohlene Montageorte Basisstation möglichst weit von reflektierenden Gegenständen (z. B. Metallwänden) montieren Nicht auf Pfeilern Nicht oder Stirnseiten von Wänden (wg. Funkschatten) Nicht hinter Rohren Nicht an Orten starker Temperaurschwankungen (z. B.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Sich bewegende Hindernisse Personen Tiere Fahrzeuge Fahrstühle Dämpfung verschiedener Materialien Baumaterialen wirken sich, je nach Beschaffenheit, unterschiedlich auf die Reichweite des Signals einer Basisstation aus. Unter optimalen Bedingungen beträgt die maximale Funkreichweite einer Basisstation ca. 300 m. Befindet sich zwischen der Basisstation und dem Handset z. B. eine Ziegelwand mit ca.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Drahtglaswand 84 % Betonwand 25 bis 30 cm 88 % bis 97,5 % Stahlbetondecke (Industrie) 91 % bis 96 % Betonwand doppelt, 2 x 20 cm 97,5 % 2 Stahlbetondecken 100 % Stahlwände deckenhoch, 3,5m Abstand 100 % Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass feuchte Baumaterialen die Reichweite weiter einschränken. Montagerichtung Die Basisstationen können sowohl senkrecht oder um 180 Grad gedreht an der Wand befestigt werden.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Standortanalyse und Ausleuchtung Bevor Sie mit der Standortanalyse beginnen, klären Sie mit dem Kunden zunächst die Erwartungen an das neue IP-DECT MehrzellenSystem. Hierbei sollten Sie die folgenden Dokumente und Informationen sammeln: Beschaffen Sie sich Lage- und Gebäudepläne. Identifizieren Sie besondere Gegebenheiten, z. B. große Metalloberflächen, schwere Maschinen und markieren diese im Lage- und Gebäudeplan.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Schließen Sie die WS-400 IP und die WS-Base zu einem Netzwerk zusammen (siehe Abbildung 12: Anschaltgrafik). Alle LEDs sollten grün leuchten. Schalten Sie die Handsets ein und überprüfen Sie, ob die Handsets sich am IP-DECT System registrieren. Führen Sie ein Testgespräch zwischen den beiden DECT-Handsets durch.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Erstellung einer Dokumentation Die folgenden Informationen sollten Sie sorgfältig dokumentieren: Vereinbaren Sie mit dem Kunden Bereiche, in denen keine Funkabdeckung verfügbar sein wird. Tragen Sie die Ergebnisse der Ausleuchtung, z. B. gemessene RSSI-Werte an den verschiedenen Orten, in den Gebäude- und Lageplan ein. Markieren Sie im Gebäude- und Lageplan die Positionen der Basisstationen während der Ausleuchtung und die endgültigen Montageorte der Basisstationen.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Schalten Sie den Messmodus des Handsets M-200 ein Entfernen Sie sich ungefähr im 45-Grad-Winkel von der Basisstation und beobachten Sie den RSSI-Wert. Fällt der RSSI-Wert auf 75 % des Maximalwertes (RSSI-Wert direkt neben der Mess-Basisstation), haben Sie den Rand der Funkabdeckung erreicht. Markieren Sie den Rand der Funkabdeckung im Lageplan. Hinweis: Die Berechnung des RSSImin-Wertes ist im Abschnitt „Berechnung des Grenzwerts für Funkabdeckung“ auf Seite 27 beschrieben.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Wiederholen Sie den Vorgang für die weiteren Punkte P3 und P4 am Rand der Fläche. COMfortel IP-DECT Messkoffer – Anleitung Version 2.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Ausleuchtung einer großen Fläche In manchen Installations-Szenarien wird es nicht möglich sein, dass die Funkabdeckung der Mess-Basisstationen an den vorgesehenen Standorten sich nicht überschneiden. In diesem Fall gehen Sie bitte folgendermaßen vor: Markieren Sie die Eckpunkte der zu versorgenden Fläche auf dem Lageplan mit P1 und P2. Befestigen Sie nun die Mess-Basisstation (RPN 0, WS-400 IP) am Punkt 1 (P1) in einer Höhe von ca. 1,8 m - 2,5 m.
COMfortel IP-DECT Messkoffer Markieren Sie die Punkte, an denen sich die Grenzen der vorläufigen produktiven Basisstationen und die Außenwände sich schneiden. Verwenden Sie diese Schnittpunkte, um den Standort der dritten produktiven Basisstation zu bestimmen. Ausleuchtung eines mehrgeschossigen Gebäudes Es gibt zwei Ansätze für die Ausleuchtung eines mehrgeschossigen Gebäudes. 1. Betrachten Sie bei der Ausleuchtung und der Bestimmung der Anzahl der Basisstationen jede Etage als eine separate Einheit.
COMfortel IP-DECT Messkoffer 2. Beim zweiten Ansatz montieren Sie eine Basisstation auf einer Etage und messen die Funkabdeckung in den benachbarten Etagen. Aufgrund der Messungen in den benachbarten Etagen müssen die Standorte der Basisstationen eventuell mehrfach angepasst werden. Dieses Verfahren ist besonders geeignet, wenn keine hohe Gesprächskanaldichte erforderlich ist und weniger Basisstationen verwendet werden sollen. 38 COMfortel IP-DECT Messkoffer – Anleitung Version 2.
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