Radiation protection
Bauliche Maßnahmen zum Schutz vor erhöhten Radonkonzentrationen in Gebäuden
Das BfS hat auf Basis der wissenschaftlichen
Erkenntnisse bereits 2004 in Zusammen-
arbeit mit dem Bundesumweltministerium
ein Konzept für Schutzmaßnahmen mit dem
Ziel entwickelt, die Strahlenbelastung durch
Radon in Aufenthaltsräumen zu vermindern.
Damit sollen nicht nur Spitzenwerte gekappt,
sondern die Radonkonzentrationen in Auf-
enthaltsräumen generell gesenkt werden.
Was ist bei Neubauten zu beachten?
Das BfS empfiehlt: Neu zu errichtende
Gebäude sollten so geplant werden, dass in
den Aufenthalts räumen Radonkonzentra-
tionen von mehr als 100 Bq / m
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im Jahres-
mittel vermieden werden. Um dieses Ziel
zu erreichen, sind bereits in vielen Fällen
Isolierungs maßnahmen aus reichend, die
beim Bauen gemäß dem Stand der Technik
ohnehin angewendet werden. Für Stand-
orte mit hohen Radonkonzentrationen oder
einer hohen Durchlässigkeit des Baugrundes
sind aber auch zusätzliche Maß nahmen wie
Radon drainagen sinnvoll. Um die im Einzel-
fall er forderlichen Maßnahmen auszuwählen,
sollte im Rahmen des Baugrundgutachtens
die lokale Radonsituation bewertet werden.
Was ist in bestehenden Gebäuden zu
beachten?
In der Regel treten im Winter in Gebäuden
höhere Konzentrationen auf als in den wär-
meren Jahreszeiten. Daher sollten Messungen
der Radonkonzentration in Aufenthaltsräumen
möglichst über den Zeitraum von einem Jahr
durchgeführt werden. Momentanmessungen
oder Messungen über einige Tage sind im
Allgemeinen für Sanierungsentscheidungen
ungeeignet.
Abwägung von Aufwand und Nutzen
einer Sanierung
Wird im Jahresmittel der Wert von 100 Bq/m
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überschritten, sollten Schritte ergriffen werden,
um die Radonkonzentration zu senken. Ein-
fache Maßnahmen wie zum Beispiel häufiges,
intensives Lüften oder die Abdichtung von
Radon-Eintrittspfaden im bodenberührenden
Bereich (Risse, Fugen, Rohrdurchführungen)
oder auch das Abdichten von Kellertüren kön-
nen hier zum Erfolg führen.
Ergeben Messungen Radonkonzentrationen
über 1.000 Bq /m
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sollten unbedingt bauliche
Maßnahmen innerhalb von drei Jahren abge-
schlossen werden. Das BfS empfiehlt, dass vor
einer aufwändigeren Sanierung die Ursachen
der erhöhten Radonkonzentrationen fachlich
fundiert ermittelt werden und die bauliche
Situation bewertet wird. Die verschiedenen
Sanierungsmöglichkeiten sollten hinsichtlich
ihres Aufwandes und ihrer Erfolgsaussichten
gegeneinander abgewogen werden. Zunächst
ist die Frage zu beantworten: Kann man auch
auf einfache Weise eine ausreichende Senkung
der Radonkonzentration erreichen? Sind ohne -
hin Um- oder Ausbauarbeiten vorgesehen, kön-
nen dabei Sanierungsmaßnahmen ein bezogen
werden. Eine Übersicht über mögliche Maß-
nahmen und deren Effizienz gibt das Radon-
handbuch Deutschland. Das BfS empfiehlt,
den Erfolg durchgeführter Maßnahmen durch
Messungen zu überprüfen.
Häuges
und intensives
Lüften
Abdichtung
offensichtlicher
Radon-Eintrittspfade im
boden berührenden Haus-
bereich (Risse, Fugen,
Rohrdurchführungen)
Abdichtung von
Kellertüren
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