Radiation protection
In Deutschland beträgt
die durchschnittliche
Strahlen exposition durch
Radon in Häusern circa
0,9 Millisievert (mSv)*
pro Jahr, im Freien
circa 0,2 mSv pro Jahr.
Mit insgesamt 1,1 mSv
pro Jahr ist Radon
damit für mehr als die
Hälfte der natürlichen
Strahlenbelastung
verantwortlich.
* Die biologische Wirkung der Strahlung auf den Körper und auf einzelne Organe wird in Millisievert (mSv) angegeben.
Radon kann Krebs
verursachen
Radon und seine Zerfallsprodukte werden
vom Menschen mit der Atemluft aufgenom-
men. Die gesundheitliche Gefährdung geht
weniger vom Radongas selbst aus, das zum
größten Teil wieder ausgeatmet wird, als von
seinen kurzlebigen Zerfallsprodukten. Dabei
handelt es sich um die ebenfalls radioaktiven
Schwermetalle Polonium (Po) und Wismut
(Bi), die an festen oder flüssigen Schwebe-
teilchen in der Luft angelagert sind. Nach
dem Einatmen werden sie im Atemtrakt
abgelagert und zerfallen dort. Die dabei
entstehende energiereiche Alpha strahlung
trifft die strahlenempfindlichen Zellen
des Lungengewebes und kann die Zellen
schädigen und damit eine Lungenkrebs-
erkrankung begünstigen.
Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen
Radon und Lungenkrebs wurde bei Berg-
arbeitern, die unter Tage extrem hohen
Radon belastungen ausgesetzt waren, bereits
vor vielen Jahrzehnten nachgewiesen. Radon
wurde deshalb 1980 vom internationalen
Krebs forschungszentrum der Weltgesundheits-
organisation (WHO) als für den Menschen
krebs erregender Stoff eingestuft.
Ein weltweites Problem
Weltweit liefert Radon den mit Abstand größ -
ten Beitrag zur Strahlenbelastung der Bevöl-
kerung. In Deutschland wird der Anteil von
Radon jedoch noch durch das Röntgen und die
Nuklearmedizin übertroffen. Zur Reduzierung
der Gesundheits gefahren durch Radon hat die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2005 das
WHO International Radon Projekt gestartet.
Von deutscher Seite war das Bundesamt für
Strahlenschutz (BfS) als WHO-Kooperations-
zentrum an dieser Initiative maßgeblich be-
teiligt. Ziel war die Entwicklung von Verfahren
(Messung, Sanierung, Risikokommunikation,
nationale Radonprogramme) zur Reduzierung
der Gesundheitsgefahren durch Radon.
Wie hoch ist das Krebsrisiko?
Die gemeinsame Auswertung mehrerer euro-
päischer epidemiologischer Studien zu diesem
Thema erbrachte folgende Erkenntnisse:
• Eine langjährige Radonbelastung, auch
in niedrigeren Konzentrationen wie sie in
Wohnungen vorkommen, kann Ursache für
das Auftreten von Lungenkrebs sein. Es gibt
keinen Hinweis für einen Schwellenwert,
unterhalb dessen Radon ungefährlich ist.
• Mit zunehmender Radonkonzentration in
den Aufenthaltsräumen steigt das Risiko für
Lungen krebs gleichermaßen (proportional) an.
• Radon und Rauchen verstärken wechsel seitig
ihre Wirkung. Deshalb haben Rauche r innen
und Raucher ein besonders hohes Lungen-
krebsrisiko durch Radon. Man geht davon
aus, dass sich deren ohnehin hohes Lungen-
krebsrisiko je 1.000 Bq / m
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verdoppelt. Dies
gilt entsprechend auch für das geringere
Risiko bei Nichtrauchern.
• Radon in Wohnungen gilt nach Rauchen
als zweithäufigste Ursache von Lungen krebs.
Eine Studie aus dem Jahr 2006 schätzt, dass
5 Prozent der in Deutschland auftretenden
Lungenkrebsfälle, etwa 1.900 von 37.000,
dem Radon zugeschrieben werden können.
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