Radiation protection

Der Mensch ist seit
jeher von natürlichen
radioaktiven Stoffen
umgeben. Etwa
40 Prozent der
dadurch verursachten
Strahlenexposition
ist auf das Gas Radon
(Rn) in Innenräumen
zurückzuführen.
Wo Radon entsteht
und wie es sich in
Gebäuden anreichern
kann, erfahren Sie in
dieser Ausgabe der Reihe
Strahlenschutz Konkret.
Außerdem erhalten
Sie Informationen
dazu, welchen Beitrag
Radon zur Erhöhung
Ihres persönlichen
Krebsrisikos leistet, wie
die Radonverteilung
in Deutschland ist
und was Sie dafür tun
können, Ihre persönliche
Radonbelastung zu
verringern.
Radon entsteht
im Erdboden
Die Erdkruste enthält seit Milliarden Jahren
radioaktive Stoffe. Das in verschiedenen
Gesteinen eingebundene Uran-238 (
238
U) ist
stark verbreitet. Zerfällt der Atomkern des
Uran-238, entstehen weitere Radio nuklide,
darunter das radioaktive Edelgas Radon
(
222
Rn). Es ist besonders mobil, weil es mit an-
deren Elementen unter normalen Um ständen
keine chemischen Verbindungen eingeht. Ein
Teil des entstehenden Radons wird in den
Porenraum der Böden und in Gesteine frei-
gesetzt. Von dort wandert es zur Erdoberflä-
che. Dieser Transport wird durch Spalten und
Risse im Untergrund begünstigt. Dadurch
kann es über Klüfte, Bergsenkungen oder an
der Grenze zweier Gesteinsarten zu lokal
er höhten Radonkonzentrationen kommen.
Darüber hinaus kann Radon auch im Grund-
wasser gelöst und mit diesem im geologi-
schen Untergrund transportiert werden.
Radon kann sich
in Gebäuden anreichern
Radon steigt im Erdboden nach oben und ge-
langt schließlich in die Atmosphäre. Im Freien
verdünnt sich das Gas sehr schnell. Die Kon-
zentrationen unterliegen witterungsbedingt
zeitlichen Veränderungen und sind regional
unterschiedlich. Während im norddeutschen
Tiefland nur geringe Konzentratio nen auf-
treten, sind sie im Bergland und in größerem
Abstand zu den Küsten meist höher. Die Jahres-
mittelwerte in der bodennahen Luft liegen
gewöhnlich bei 5 Bequerel pro Kubikmeter
(Bq / m
3
) bis etwa 30 Bq / m
3
. Kleinräumig kom-
men jedoch auch höhere Konzentrationen vor.
In Gebäuden treten meist höhere Radon-
konzentrationen als im Freien auf. In
Deutschland ist die Hauptquelle für erhöhte
Radonkonzentration in Häusern die jeweilige
Radonkonzentration in der Bodenluft (vgl.
Radonkarte S. 6 / 7). Radonfreisetzungen aus
Baumaterialien oder aus Trinkwasser spielen
dagegen eine untergeordnete Rolle.
Wertebereich
Freiluft: 5 – 30 Bq / m
3
Wertebereich
Bodenluft
in 1 m Tiefe:
5.000 –
>
100.000 Bq / m
3
In der boden nahen
Atmo sphäre wird Radon
rasch verteilt. Die Radon-
konzentration ist deshalb im
Freien wesentlich niedriger
als in Gebäuden.
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