STRAHLENSCHUTZKONKRET Radon – ein kaum wahrgenommenes Risiko | Verantwortung für Mensch und Umwelt |
Der Mensch ist seit jeher von natürlichen radioaktiven Stoffen umgeben. Etwa 40 Prozent der dadurch verursachten Strahlenexposition ist auf das Gas Radon (Rn) in Innenräumen zurückzuführen. Wo Radon entsteht und wie es sich in Gebäuden anreichern kann, erfahren Sie in dieser Ausgabe der Reihe Strahlenschutz Konkret.
Über durchlässige, insbesondere undichte Die Konzentrationen reichen allerdings von Fundamentbodenplatten, Risse im Mauerwerk einigen Becquerel pro Kubikmeter Luft bis in Verlässliche Informationen geben Messungen oder über Kabel- und Rohrdurchführungen Einzelfällen zu einigen tausend (zum Beispiel Wegen der Vielzahl von Einflussfaktoren kann Radon aus dem Baugrund in Gebäude in früheren Bergbauregionen).
In Deutschland beträgt die durchschnittliche Strahlenexposition durch Radon in Häusern circa 0,9 Millisievert (mSv)* pro Jahr, im Freien circa 0,2 mSv pro Jahr. Mit insgesamt 1,1 mSv pro Jahr ist Radon damit für mehr als die Hälfte der natürlichen Strahlenbelastung verantwortlich. Radon kann Krebs verursachen Radon und seine Zerfallsprodukte werden Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen vom Menschen mit der Atemluft aufgenom- Radon und Lungenkrebs wurde bei Berg men.
1. Der größte Teil des Radons zerfällt bereits außerhalb der Lunge. Mit der Atemluft gelangen Radon und die Folgeprodukte (direkt oder angelagert an Stäube und Aerosole) in die menschliche Lunge. 2. Vom eingeatmeten Radon zerfällt auf Grund seiner kurzen Aufenthaltszeit und seiner im Vergleich langen Halbwertszeit vergleichsweise wenig in der Lunge. 3.
Radonverteilung in Deutschland Die Radonkarte Deutschlands liefert eine Übersicht über die Radonkonzentration in der Bodenluft in 1 m Tiefe unter der Erdoberfläche. In der Bodenluft sind Radonkonzentrationen in einem Bereich von weniger als 10.000 Bq /m3 bis 100.000 Bq /m3 üblich, lokal können aber auch deutlich höhere Konzen trationen vorkommen. Abhängig von der Bodenluftkonzentration variiert die Radonkonzentrationen in Gebäuden ebenfalls beträchtlich.
Bauliche Maßnahmen zum Schutz vor erhöhten Radonkonzentrationen in Gebäuden Das BfS hat auf Basis der wissenschaftlichen Was ist bei Neubauten zu beachten? Erkenntnisse bereits 2004 in Zusammen Das BfS empfiehlt: Neu zu errichtende Was ist in bestehenden Gebäuden zu beachten? arbeit mit dem Bundesumweltministerium Gebäude sollten so geplant werden, dass in In der Regel treten im Winter in Gebäuden ein Konzept für Schutzmaßnahmen mit dem den Aufenthaltsräumen Radonkonzentra- höhere Konzentration
Tipps zum Schutz vor hohen Radonkonzentrationen RADONHANDBUCH DEUTSCHLAND Lüften Sie häufig und intensiv die von Ihnen genutzten Aufenthaltsräume! Dichten Sie Kellertüren ab! Dichten Sie offen sichtliche Radon-Eintrittspfade im bodenberührenden Hausbereich (Risse, Fugen, Rohrdurchführungen) ab! Informieren Sie sich im RADON-Handbuch Deutsch land zu Radonschutzmaßnahmen bei Neubauten und Gebäudebeständen.