Instructions

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Messung von Impulsbreite, Tastverhältnis und H:L-Verhältnis
Bei gewählter Impulsbreitenfunktion setzt das Gerät die Messung der Signalperiode mittels der
„capture and continue“ Methode fort. Es kann allerdings die Breite des aktiven Signalteils auf
diese Weise nicht erfassen, da notwendigerweise Lücken zwischen den Messungen vorhanden
sind, während das Signal im inaktiven Zustand ist. Daher wird stattdessen die Breite mehrerer
Einzeltakte mit einer Rate von ca. 1000 Messwerten pro Sekunde gemessen. Es werden bis zu
50 derartige Messungen über die gewählte Torzeit gespeichert, dann der Mittelwert errechnet und
das Ergebnis angezeigt. Jeder Messwert hat eine Auflösung von 20 ns, der Mittelwert wird mit
einer Auflösung von bis zu 1 ns dargestellt. Die Werte für Tastverhältnis und H:L-Verhältnis
(vielleicht besser als Verhältnis von aktiv:inaktiv zu verstehen) werden aus der mittleren Breite
und der präzise erfassten Periode berechnet. Die Auflösung in diesen Betriebsarten entspricht so
weit wie möglich der wahrscheinlichen Messgenauigkeit.
Verhältnis B:A
Diese Funktion wird durch längeres Drücken der Taste WIDTH / RATIO bei gewähltem Eingang B
aktiviert. Die an beiden Eingängen anliegenden Signale werden mit der „capture and continue“
Methode so simultan wie möglich gemessen. Da die einzelnen Messungen am Übergang des
jeweiligen Signals enden, finden die beiden Messungen nicht absolut gleichzeitig statt, es sei
denn die Signale sind harmonisch verwandt. Dies ist normalerweise kein Problem, sofern die
Signale nicht zu stark frequenzmoduliert sind.
Beachten Sie, dass es sich hierbei im Vergleich zum Vorgängermodell (TF830) um eine völlig
andere Methode handelt, da zuvor das B-Signal unter Verwendung des A-Signals als Zeitbasis
gezählt wurde.
Zeitbasis und Informationen zur Genauigkeit
Die folgenden Informationen dienen zur Bestimmung des möglichen Messfehlers.
Interner Oszillator
Das Gerät besitzt einen internen temperaturkompensierten Quarzoszillator (TCXO), der vom
Werk aus mit einem Rubidium-Normal so kalibriert ist, dass die Abweichung nach der
Aufwärmphase und bei einer Umgebungstemperatur von 21 ºC innerhalb von ± 0,2 ppm (Teile
pro Million) liegt. Bei Umgebungstemperaturen über oder unter 21 ºC liegt die zusätzliche
Abweichung unter ± 1 ppm über den gesamten Betriebsbereich von 5 ºC bis 40 ºC.
Die Alterungsrate beträgt weniger als ± 1 ppm im ersten Jahr und sinkt in den folgenden Jahren
exponentiell. Das empfohlene Kalibrierintervall beträgt 1 Jahr (siehe Wartungskapitel).
Externes Referenzsignal
Falls Messungen mit einer noch höheren Genauigkeit durchgeführt werden sollen, als dies mit
dem TCXO möglich ist, kann ein externes 10 MHz Frequenznormal an den externen
Referenzeingang angelegt werden. Bei diesem Signal sollte es sich um ein TTL-Signal, 3 Vpp bis
5 Vpp CMOS-Signal, oder um ein Sinussignal (1 bis 2 Vrms) handeln. Das externe
Referenzsignal dient zur Phasenregelung des internen Oszillators und muss ein hochpräzises
10 MHz Signal sein. Es ist nicht möglich ratiometrische Messungen durch Anlegen eines nicht
standardmäßigen Signals auszuführen. Das Vorhandensein eines externen Referenzsignals
ausreichender Amplitude wird automatisch erkannt und eine Phasenregelung versucht. Die
Anzeige
Ext Ref erscheint, wenn eine externe Referenz erkannt worden ist. Beachten Sie,
dass der interne Oszillator bei Verwendung eines ungeeigneten Signals seine Normfrequenz
verliert und die Messgenauigkeit stark beeinträchtigt wird.