Instructions
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13 Remote-Befehle (nur MX100TP)
13.1 Allgemeines
13.1.1 Fern- und Lokalsteuerung
Nach dem Einschalten befindet sich das Gerät im lokalen Modus, alle Eingaben erfolgen über das
Tastenfeld. Alle Remote-Schnittstellen sind aktiv und warten auf einen Remote-Befehl. Wenn von
einer Schnittstelle ein Befehl empfangen wird, schaltet das Gerät in den Remote-Betrieb. In
diesem Zustand ist das Tastenfeld gesperrt, die Anzeige zeigt den Startbildschirm, mit REM in der
rechten oberen Ecke. Das Gerät kann durch Drücken der Taste LOCAL wieder auf lokalen
Betrieb umgeschaltet werden. Der Zustand hält solange an, bis das Gerät wieder adressiert wird
oder über die Schnittstelle einen Befehl empfängt. Dann ist es sofort wieder im Remote-Status.
Der Benutzer muss dafür Sorge tragen, dass keine Konflikte entstehen, wenn die Parameter im
lokalen Modus frontseitig geändert werden.
13.1.2 Handhabung der Fernsteuerbefehle
Jede Fernsteuerschnittstelle wird über eine getrennte Warteschlange gepuffert. Dies erfolgt unter
Verwendung eines Interrupts, quasi im Hintergrund und unabhängig zu allen übrigen
Gerätefunktionen. Die RS232-Schnittstelle steuert die Flusskontrolle, indem sie ein XOFF sendet,
wenn die Warteschlange ca. 200 Zeichen enthält. XON wird gesendet, wenn wieder etwa 100
Bytes in der Warteschlange frei geworden sind. Alle anderen Schnittstellen besitzen eine
automatische Datenflusssteuerung im Kommunikationsprotokoll ihrer Bitübertragungsschicht.
Befehle werden aus der Eingangswarteschlange an den Parser übergeben. Befehle und Abfragen
aus den Warteschlangen werden der Reihe nach ausgeführt, jedoch ist die Reihenfolge der
Befehlsausführung von verschiedenen Schnittstellen nicht definiert und deshalb nicht
vertrauenswürdig. Es wird dringend empfohlen, die oben beschriebenen Funktionen zur Sperrung
von Schnittstellen zu verwenden. Der Parser startet einen neuen Befehl erst, wenn der vorherige
Befehl bzw. die vorherige Abfrage vollständig abgeschlossen ist. Antworten vom Gerät werden
immer an die fragende Schnittstelle gesendet. Es gibt keine interne Ausgangswarteschlange. An
der GPIB-Schnittstelle wartet deshalb der Antwortformatierer (ggf. auf unbestimmte Zeit), bis die
vollständige Antwortnachricht vom Controller gelesen wurde, bevor der Parser die Abarbeitung
des nächsten Befehls in der Eingabewarteschlange erlaubt. An allen anderen Schnittstellen wird
die Antwortnachricht unmittelbar an die Puffer der physikalischen Schicht gesendet.
13.1.3 Format der Fernsteuerbefehle
Befehle werden vom Steuergerät als <<PROGRAM MESSAGES> gesendet, wobei jede Meldung aus
null oder mehr <
PROGRAM MESSAGE UNIT> Elementen besteht, die durch <PROGRAM MESSAGE UNIT
SEPARATOR
> Elemente voneinander getrennt sind, falls mehr als ein Element vorhanden ist. Zum
Abschluss wird ein <
PROGRAM MESSAGE TERMINATOR> GESENDET.
Der <
PROGRAM MESSAGE UNIT SEPARATOR> ist das Semikolon ';' (3BH).
Der <
PROGRAM MESSAGE TERMINATOR>, der die <PROGRAM MESSAGES>, trennt bzw. abschließt,
besteht aus dem Zeichen (0AH). Bei der GPIB-Schnittstelle kann jedoch auch die Meldung END
verwendet werden (entweder mit dem letzten Zeichen der Meldung oder mit der neuen Zeile). Für
die LAN-Schnittstelle dürfen die Befehle nicht über TCP/IP Packet Boundaries hinweg verteilt
werden.
Ein <
PROGRAM MESSAGE UNIT> ist jeder Befehl in der Befehlsliste der Fernsteuerung, der genau
entsprechend der Liste gesendet werden muss. Ein Befehl muss durch einen <
WHITE SPACE> von
den Parametern getrennt werden (dieser ist mit den Zeichencodes 00H bis einschließlich 20H
definiert, mit Ausnahme des Zeichens „neue Zeile“ 0AH). Das Zeichen <
WHITE SPACE> ist
innerhalb einer Befehlskennung oder eines Parameter nicht erlaubt, jeder andere zusätzliche
<
WHITE SPACE> wird ignoriert. Beachten Sie, dass das Backspace-Zeichen (07H) als<WHITE
SPACE> behandelt wird und daher nicht verwendet werden kann, um falsche Zeichen zu löschen.