Instructions
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11. Fernsteuerbefehle
11.1 Fern- und Lokalsteuerung
Nach dem Einschalten befindet sich das Gerät im lokalen Modus, alle Eingaben erfolgen über die
Tastatur. Alle Remote-Schnittstellen sind aktiv und warten auf einen Remote-Befehl. Wenn von
einer Schnittstelle ein Befehl empfangen wird, schaltet das Gerät in den Remote-Betrieb. In
diesem Zustand ist die Tastatur gesperrt, die Anzeige wechselt auf den Startbildschirm und
anstelle der Softkey-Bezeichnungen erscheint der Hinweis R E M O T E. Das Gerät kann durch
Drücken der
Local Taste wieder auf lokal umgeschaltet werden. Der Zustand hält solange an, bis
das Gerät wieder adressiert wird oder über die Schnittstelle einen Befehl empfängt. Dann ist es
sofort wieder im Remote-Status. Der Benutzer muss dafür Sorge tragen, dass keine Konflikte
entstehen, wenn die Parameter im lokalen Modus frontseitig geändert werden.
11.2 Handhabung der Fernsteuerbefehle
Jede Fernsteuer-Schnittstelle wird über eine getrennte Warteschlange gepuffert. Dies erfolgt
unter Verwendung eines Interrupts, quasi im Hintergrund und unabhängig zu allen anderen
übrigen Gerätefunktionen. Die RS232-Schnittstelle steuert die Flusskontrolle, indem sie ein
XOFF sendet, wenn die Warteschlange ca. 200 Zeichen enthält. XON wird gesendet, wenn
wieder etwa 100 Bytes in der Warteschlange frei geworden sind. Alle anderen Schnittstellen
besitzen eine automatische Datenflusssteuerung im Kommunikationsprotokoll ihrer
Bitübertragungsschicht.
Befehle werden aus der Eingangswarteschlange an den Parser übergeben. Befehle und
Abfragen aus den Warteschlangen werden der Reihe nach ausgeführt, jedoch ist die
Reihenfolge der Befehlsausführung von verschiedenen Schnittstellen nicht definiert und deshalb
nicht vertrauenswürdig. Es wird dringend empfohlen, die oben beschriebenen Funktionen zur
Sperrung von Schnittstellen zu verwenden. Der Parser startet einen neuen Befehl erst, wenn der
vorherige Befehl bzw. die vorherige Abfrage vollständig abgeschlossen ist. Antworten vom Gerät
werden immer an die fragende Schnittstelle gesendet. Es gibt keine interne
Ausgangswarteschlange. An der GPIB-Schnittstelle wartet deshalb der Antwortformatierer (ggf.
auf unbestimmte Zeit), bis die vollständige Antwortnachricht vom Controller gelesen wurde, bevor
der Parser die Abarbeitung des nächsten Befehls in der Eingabewarteschlange erlaubt. An allen
anderen Schnittstellen wird die Antwortnachricht unmittelbar an die Puffer der physikalischen
Schicht gesendet.
11.3 Format der Fernsteuerbefehle
Befehle werden vom Steuergerät als <PROGRAM MESSAGES> gesendet, wobei jede Meldung aus
null oder mehr
<PROGRAM MESSAGE UNIT> Elementen besteht, die durch <PROGRAM MESSAGE UNIT
SEPARATOR>
Elemente voneinander getrennt sind, falls mehr als ein Element vorhanden ist. Zum
Abschluss wird ein
<PROGRAM MESSAGE TERMINATOR> gesendet.
Der
<PROGRAM MESSAGE UNIT SEPARATOR> ist das Semikolon « ; » (3BH).
Der
<PROGRAM MESSAGE TERMINATOR>, der die <PROGRAM MESSAGES> trennt bzw. abschließt,
besteht aus dem Zeichen (0A
H). Bei der GPIB-Schnittstelle kann jedoch auch die Meldung END
verwendet warden (entweder mit dem letzten Zeichen der Meldung oder mit der neuen Zeile).
Für die LAN-Schnittsteller dürfen die Befehle nicht über TCP/IP Packet Boundaries hinweg
verteilt werden.
Ein
<PROGRAM MESSAGE UNIT> ist jeder Befehl in der Befehlsliste der Fernsteuerung, der genau
entsprechend der Liste gesendet werden muss. Ein Befehl muss durch einen
<WHITE SPACE> von
den Parametern getrennt werden
(dieser ist mit den Zeichencodes 00H bis einschließlich 20H
definiert, mit Ausnahme des Zeichens „neue Zeile“ 0A
H). Das Zeichen <WHITE SPACE> ist
innerhalb einer Befehlskennung oder eines Parameter nicht erlaubt, jeder andere zusätzliche
<WHITE SPACE> wird ignoriert. Beachten Sie, dass das Backspace-Zeichen (07H) als <WHITE
SPACE>
behandelt wird und daher nicht verwendet werden kann, um falsche Zeichen zu löschen.










