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Seite 40
16 Fernbedienungsbefehle
16.1 Allgemeine Informationen
16.1.1 Fern- und Lokalsteuerung
Nach dem Einschalten befindet sich das Gerät im lokalen Modus, alle Eingaben erfolgen über das
Tastenfeld. Alle Remote-Schnittstellen sind aktiv und warten auf einen Remote-Befehl. Wenn von
einer Schnittstelle ein Befehl empfangen wird, schaltet das Gerät in den Remote-Betrieb. In diesem
Zustand ist das Tastenfeld gesperrt, die Anzeige zeigt den Startbildschirm und REM. Das Gerät
kann durch Drücken der Taste
[Cancel] (Local) wieder auf lokal umgeschaltet werden. Der Zustand
hält solange an, bis das Gerät wieder adressiert wird oder über die Schnittstelle einen Befehl
empfängt. Dann ist es sofort wieder im Remote-Status. Der Benutzer muss dafür Sorge tragen,
dass keine Konflikte entstehen, wenn die Parameter im lokalen Modus frontseitig geändert werden.
16.1.2 Handhabung der Fernsteuerbefehle
Jede Fernsteuer-Schnittstelle wird über eine getrennte Warteschlange gepuffert. Dies erfolgt unter
Verwendung eines Interrupts, quasi im Hintergrund und unabhängig von allen anderen übrigen
Gerätefunktionen. Die RS232-Schnittstelle steuert die Flusskontrolle, indem sie ein XOFF sendet,
wenn die Warteschlange ca. 200 Zeichen enthält. XON wird gesendet, wenn wieder etwa 100 Bytes
in der Warteschlange frei geworden sind. Alle anderen Schnittstellen besitzen eine automatische
Datenflusssteuerung im Kommunikationsprotokoll ihrer Bitübertragungsschicht.
Befehle werden aus der Eingangswarteschlange an den Parser übergeben. Befehle und Abfragen
aus den Warteschlangen werden der Reihe nach ausgeführt, jedoch ist die Reihenfolge der
Befehlsausführung von verschiedenen Schnittstellen nicht definiert und deshalb nicht
vertrauenswürdig. Der Parser startet einen neuen Befehl erst, wenn der vorherige Befehl bzw. die
vorherige Abfrage vollständig abgeschlossen ist. Antworten vom Gerät werden immer an die
fragende Schnittstelle gesendet. Es gibt keine interne Ausgangswarteschlange. An der GPIB-
Schnittstelle wartet deshalb der Antwortformatierer (ggf. auf unbestimmte Zeit), bis die vollständige
Antwortnachricht vom Controller gelesen wurde, bevor der Parser die Abarbeitung des nächsten
Befehls in der Eingabewarteschlange erlaubt. An allen anderen Schnittstellen wird die
Antwortnachricht unmittelbar an die Puffer der physikalischen Schicht gesendet.
16.1.3 Format der Fernsteuerbefehle
Befehle werden vom Steuergerät als <<PROGRAM MESSAGES> gesendet, wobei jede Meldung aus
null oder mehr
<PROGRAM MESSAGE UNIT> Elementen besteht, die durch <PROGRAM MESSAGE UNIT
SEPARATOR> Elemente voneinander getrennt sind, falls mehr als ein Element vorhanden ist. Zum
Abschluss wird ein
<PROGRAM MESSAGE TERMINATOR> gesendet.
Der
<PROGRAM MESSAGE UNIT SEPARATOR> ist das Semikolon ';' (3BH).
Der
<PROGRAM MESSAGE TERMINATOR>, der die <PROGRAM MESSAGES>, trennt bzw. abschließt,
besteht aus dem Zeichen (0A
H). Bei der GPIB-Schnittstelle kann jedoch auch die Meldung END
verwendet werden (entweder mit dem letzten Zeichen der Meldung oder mit der neuen Zeile).
Ein
<PROGRAM MESSAGE UNIT> ist jeder Befehl in der Befehlsliste der Fernsteuerung, der genau
entsprechend der Liste gesendet werden muss. Ein Befehl muss durch einen
<WHITE SPACE> von
den Parametern getrennt werden (dieser ist mit den Zeichencodes 00
H bis einschließlich 20H
definiert, mit Ausnahme des Zeichens „neue Zeile“ 0A
H). Das Zeichen <WHITE SPACE> ist innerhalb
einer Befehlskennung oder eines Parameter nicht erlaubt, jeder andere zusätzliche
<WHITE SPACE>
wird ignoriert. Beachten Sie, dass das Backspace-Zeichen (07
h) als <WHITE SPACE> behandelt wird
und daher nicht verwendet werden kann, um falsche Zeichen zu löschen.
Bei allen Zeichen wird das höchste Bit ignoriert. Die Befehle unterscheiden nicht zwischen Groß-
/Kleinschreibung. Befehle, die einen numerischen Parameter benötigen, akzeptieren das
Freiformformat
<NRF>. Textparameter müssen, wie vorgegeben, als Zeichenprogrammdaten <CPD>
gesendet werden.
<NRF> Zahlen müssen Grundeinheiten sein, können jedoch einen Dezimalpunkt und einen Bruchteil
besitzen, sowie einen Exponenten. Sie werden auf die unterstützte Präzision abgerundet, daher
werden 12, 12.00, 1.2e1, 120e-1 allesamt als die Zahl 12 akzeptiert.