Operation Manual

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Kapitel 4: Farbe
Das Anwenden von Farben auf Bildmaterial ist ein häufig ausgeführter Arbeitsschritt in Adobe Illustrator. Voraussetzung
dafür sind einige Grundkenntnisse über Farbmodelle und Farbmodi. Wenn Sie Farbe auf Bildmaterial anwenden,
berücksichtigen Sie unbedingt das endgültige Ausgabemedium, damit Sie das richtige Farbmodell und die richtigen
Farbdefinitionen verwenden. In dem mit zahlreichen Funktionen ausgestatteten Farbfeldbedienfeld sowie über das
Farbhilfebedienfeld und das Dialogfeld „Interaktive Farbe“ in Illustrator können Sie problemlos experimentieren und
Farben anwenden.
Farbe (Überblick)
Farben in digitalen Grafiken
Zur Beschreibung der Farben, die in digitalen Grafiken angezeigt werden und mit denen wir arbeiten, werden Farbmodelle
verwendet. Jedes Farbmodell, wie RGB, CMYK oder HSB, basiert auf einer anderen Methode zur Beschreibung und
Klassifizierung der Farben. Farbmodelle verwenden numerische Werte zur Repräsentation des sichtbaren Farbspektrums.
Ein Farbraum isteineVarianteeinesFarbmodellsmiteinembestimmtenUmfang von Farben. So gibt es etwa innerhalb des
RGB-Farbmodells die folgenden Farbräume: Adobe RGB, sRGB und Apple RGB. In jedem dieser Farbräume werden
Farben über dieselben drei Achsen (R, G und B) definiert, der jeweilige Farbumfang ist jedoch verschieden.
Wenn Sie bei einer Grafik mit Farben arbeiten, passen Sie im Grunde die numerischen Werte in der Datei an. Sich Farben
durch Zahlen repräsentiert vorzustellen, ist relativ einfach; diese numerischen Werte an sich repräsentieren jedoch keine
absoluten Farben – sie haben lediglich eine Farbbedeutung innerhalb des Farbraums des Geräts, das die Farbe darstellt.
Weil jedes Gerät seinen eigenen Farbraum hat, kann es nur Farben in einem bestimmten Umfang reproduzieren. Beim
Austauschen von Bildern zwischen Geräten können sich die Bildfarben ändern, da jedes Gerät die RGB- oder CMYK-
Werte entsprechend dem eigenen Farbraum interpretiert. Es ist beispielsweise nicht möglich, eine absolute
Übereinstimmung zwischen den auf einem Monitor angezeigten Farben und den Farben in einem Ausdruck eines
Desktop-Druckers zu erzielen. Ein Drucker arbeitet im CMYK-Farbraum, während ein Monitor Farben in einem RGB-
Farbraum darstellt. Der Farbumfang beider Geräte ist unterschiedlich. Bestimmte mit Druckfarben erzeugbare Farben
können auf einem Monitor nicht angezeigt werden und einige auf dem Monitor darstellbare Farben wiederum lassen sich
nicht mit Druckfarben reproduzieren.
Obwohl es nicht möglich ist, alle Farben auf verschiedenen Geräten perfekt abzustimmen, können Sie durch die
Anwendung von Farbmanagement sicherstellen, dass die meisten Farben übereinstimmen oder zumindest sehr ähnlich
sind und konsistent dargestellt werden.
Verwandte Themen
„Informationen zum Farbmanagement in Adobe-Anwendungen“ auf Seite 127
„Synchronisieren von Farbeinstellungen für mehrere Adobe-Anwendungen“ auf Seite 128
RGB
Ein großer Teil des sichtbaren Spektrums kann durch Mischen von rot, grün und blau gefärbtem Licht (RGB) in
verschiedenen Anteilen und Intensitäten dargestellt werden. Wenn sich diese drei Primärfarben überlagern, ergeben sich
daraus die Sekundärfarben Cyan, Magenta und Gelb.
RGB-Farben werden als additive Farben bezeichnet, weil Weiß durch das Zusammenfügen von R, G und B entsteht (das
Licht wird vollständig zum Auge zurückreflektiert). Additive Farben werden bei Computermonitoren, beim Fernsehen und
bei der Beleuchtung eingesetzt. Ihr Bildschirm erzeugt Farbe durch Ausstrahlen von Licht durch rote, grüne und blaue
Phosphorteilchen.