Operation Manual

ILLUSTRATOR CS3
Benutzerhandbuch
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Ein Farbmanagementsystem konvertiert Farben mit Hilfe von Farbprofilen. Ein Profil ist eine mathematische Beschreibung
des Farbraums eines Geräts. Ein Scannerprofil beispielsweise gibt dem Farbmanagementsystem an, wie der betreffende
Scanner Farben „sieht“. Das Adobe-Farbmanagement basiert auf ICC-Profilen, einem Format, das vom International Color
Consortium (ICC) als plattformübergreifender Standard definiert wurde.
Da sich keine Farbkonvertierungsmethode für alle Arten von Grafiken gleich gut eignet, bietet ein Farbmanagementsystem
eine Auswahl an Renderprioritäten (Konvertierungsmethoden), so dass Sie die jeweils am besten geeignete Methode
verwenden können. Es ist beispielsweise möglich, dass eine Farbübertragungsmethode zwar die Farbverhältnisse eines
Fotos korrekt wiedergibt, die Farben in einem Logo mit geringen Tonwerten jedoch ändert.
Hinweis: Verwechseln Sie Farbmanagement nicht mit Farbkorrektur. In einem Farbmanagementsystem werden Bilder, die mit
Ton- oder Farbabgleichungsproblemen gespeichert wurden, nicht korrigiert. Es stellt lediglich eine Umgebung zur Verfügung,
in der Sie Bilder im Hinblick auf die endgültige Ausgabe zuverlässig überprüfen können.
Verwandte Themen
„Informationen zu Farbprofilen“ auf Seite 137
„Informationen zu Rendering-Methoden“ auf Seite 145
Wann ist Farbmanagement erforderlich?
Ohne Farbmanagementsystem sind Farbspezifikationen geräteabhängig. Wenn Ihr Produktionsprozess speziell auf ein
bestimmtes Medium ausgerichtet ist, benötigen Sie eventuell kein Farbmanagement. So könnten Sie oder Ihr
Druckvorstufendienstleister zum Beispiel CMYK-Bilder und Farbwerte selbst auf bestimmte Druckbedingungen
abstimmen.
Die Vorteile des Farbmanagements werden deutlicher, wenn der Produktionsprozess mehr Variablen aufweist.
Farbmanagement empfiehlt sich, wenn Sie Farbgrafiken sowohl für Druck- als auch für Online-Medien verwenden,
verschiedene Gerätearten (z. B. unterschiedliche Druckmaschinen) für ein und dasselbe Medium einsetzen oder mehrere
Workstations verwalten.
Das Farbmanagement ist vor allem für folgende Zwecke geeignet:
Vorhersehbare und konsistente Farbausgabe auf unterschiedlichen Ausgabegeräten, darunter Farbseparationen,
Desktop-Drucker und Monitor. Farbmanagement ist besonders nützlich für die Anpassung von Farben für Geräte mit
beschränktem Farbumfang, zum Beispiel Vierfarben-Druckmaschinen.
Genaue Digitalproofs (Vorschau) von Farbdokumenten am Monitor durch Simulation eines bestimmten Ausgabegeräts.
(Digitalproofs unterliegen den Einschränkungen der Monitoranzeige und anderen Faktoren wie etwa den
Lichtverhältnissen im Raum.)
Genaue Auswertung und konsistente Einbindung von Farbgrafiken aus verschiedenen Quellen, wenn diese ebenfalls
Farbmanagement verwenden (unter Umständen auch, wenn dies nicht der Fall ist).
Ausgabe von Farbdokumenten auf verschiedenen Geräten und Medien, ohne dass Farben in Dokumenten oder
Originalgrafiken von Hand angepasst werden müssen. Dies ist hilfreich bei der Erstellung von Bildern, die sowohl
gedruckt als auch online angezeigt werden sollen.
Korrekter Druck von Farben auf unbekannten Farbausgabegeräten. Sie könnten zum Beispiel online ein Dokument
bereitstellen, das bei Bedarf als Farbdruck an jedem Ort auf der Welt konsistent reproduziert werden kann.
Erstellen einer Anzeigeumgebung für das Farbmanagement
Ihre Arbeitsumgebung hat Einfluss darauf, wie Sie Farben auf dem Monitor oder bei der Druckausgabe wahrnehmen.
Optimale Ergebnisse erzielen Sie unter den folgenden Bedingungen:
Sorgen Sie bei der Bildanzeige für eine gleichbleibende Beleuchtung und Farbtemperatur. Die Farbeigenschaften des
Sonnenlichts ändern sich beispielsweise im Tagesverlauf; das Erscheinungsbild der Farben auf dem Bildschirm kann
davon beeinflusst werden. Arbeiten Sie daher bei geschlossenen Jalousien oder in fensterlosen Räumen. Zur Vermeidung
des Blau-Grün-Stichs von Neonlampen sollten Sie D50-Lampen (5000 Grad Kelvin) verwenden. Sie können die
gedruckten Dokumente auch in einem D50-Leuchtkasten betrachten.