Operation Manual

Table Of Contents
Importieren und Interpretieren von Video und Audio
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Interlaced-Video und Trennen von Halbbildern
Rückgängigmachen des 3:2- oder 24Pa-Pulldown für Video
Importieren von Objekten im Panasonic P2-Format
Interlaced-Video und Trennen von Halbbildern
Interlacing ist ein Verfahren, das zum Übertragen von Fernsehsignalen mit beschränkter Bandbreite entwickelt wurde. In einem Interlaced-System
werden jeweils nur halb so viele horizontale Linien für jeden Videoframe übertragen. Aufgrund der Übertragungsgeschwindigkeit, dem
Nachleuchten der Anzeige und der Trägheit des Auges nimmt der Betrachter jeden Frame in voller Auflösung wahr. Alle analogen
Fernsehstandards verwenden Interlacing. Zu den digitalen Fernsehstandards gehören sowohl Interlaced- als auch Non-Interlaced-Varianten.
Normalerweise werden Interlaced-Signale über Interlaced-Scanning erzeugt und Non-Interlaced-Signale über progressives Scannen.
Jeder Interlaced-Video-Frame besteht aus zwei Halbbildern. Jedes Halbbild enthält die Hälfte der horizontalen Bildzeilen des Frames; das obere
Halbbild (oder Halbbild 1) umfasst alle ungerade nummerierten Bildzeilen und das untere Halbbild (oder Halbbild 2) alle gerade nummerierten
Bildzeilen. Ein Interlaced-Videobildschirm zeigt jeden Frame an, indem er zuerst alle Bildzeilen eines Felds und anschließend alle Zeilen des
anderen Bilds zeichnet. Die Halbbild-Reihenfolge gibt an, welches Halbbild zuerst gezeichnet wird. Bei NTSC-Video werden etwa 60 Mal pro
Sekunde neue Halbbilder gezeichnet, was in etwa einer Framerate von 30 Frames pro Sekunde entspricht.
Non-Interlaced-Videoframes werden nicht in Halbbilder unterteilt. Ein progressiver Scan-Bildschirm zeigt einen Non-Interlaced-Videoframe an,
indem alle horizontalen Bildzeilen in einem Durchgang von oben nach unten gezeichnet werden. Computerbildschirme sind fast ausnahmslos
progressive Scan-Bildschirme und die meisten auf Computerbildschirmen dargestellten Videodaten sind non-interlaced.
Die Begriffe progressiv und non-interlaced hängen daher eng zusammen und werden oft als Synonyme verwendet, wobei sich progressives
Scannen auf das Aufzeichnen oder Zeichnen der Scan-Bildzeilen durch eine Kamera oder einen Monitor bezieht und non-interlaced auf die
Tatsache, dass die Videodaten selbst nicht in Halbbilder unterteilt sind.
Interlaced-Scanning von Interlaced-Videohalbbildern im Vergleich zum progressiven Scannen von Non-Interlaced-Videoframes.
A. Bei Interlaced-Video wird in einem Durchgang zuerst das gesamte obere Halbbild (Zeilen mit ungeraden Zahlen) von oben nach unten auf den
Bildschirm gezeichnet. B. Danach wird in einem Durchgang das gesamte untere Halbbild (Zeilen mit geraden Zahlen) von oben nach unten auf
den Bildschirm gezeichnet. C. Bei Non-Interlaced-Video wird der gesamte Frame in einem Durchgang (alle Zeilen in Zählreihenfolge) von oben
nach unten auf den Bildschirm gezeichnet.
Trennen von Videohalbbildern
Möchten Sie in einem After Effects-Projekt mit Interlaced- oder Halbbild-gerendertem Footage (z. B. NTSC-Video) arbeiten, erzielen Sie die
besten Resultate, wenn Sie die Videohalbbilder beim Import trennen. After Effects trennt die Videohalbbilder und erzeugt aus jedem Halbbild einen
vollständigen Frame. Hierbei werden alle Bilddaten aus dem Originalfootage erhalten.
Wenn Sie planen, das Bild grundlegend zu verändern, ist das Trennen der Halbbilder ein unverzichtbarer Vorgang. Beim Skalieren, Drehen oder
Anwenden von Effekten auf Interlaced-Video kommt es oft zu unerwünschten Artefakten wie vertauschten Halbbildern. Beim Trennen von
Halbbildern wandelt After Effects die beiden Interlaced-Frames im Video unter Beibehaltung der höchstmöglichen Bildqualität richtig in Non-
Interlaced-Frames um. Bei Verwendung von Non-Interlaced-Frames kann After Effects Bearbeitungen und Effekte konsistent und mit höchster
Qualität anwenden.
After Effects erzeugt aus einem einzigen ursprünglichen Interlaced-Frame ein Footage mit getrennten Halbbildern, indem es die Halbbilder in zwei
unabhängige Frames zerlegt. Jeder neue Frame enthält nur die Hälfte der Informationen des Originalframes, wodurch einige Frames eine
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