Operation Manual

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Barrierefreie PDF-Dokumente sind durch die im Folgenden aufgeführten Elemente gekennzeichnet.
Durchsuchbarer Text
Dokumente, die aus gescannten Texten (also im Endeffekt aus Bildern) bestehen, sind grundsätzlich nicht für Ein-/Ausgabehilfen geeignet, weil
diese Dokumente keinen durchsuchbaren Text enthalten. Es ist nicht möglich, die Wörter mit Hilfe von Hilfsanwendungen zu lesen oder zu
entnehmen; der Text ist weder markierbar noch bearbeitbar; das PDF-Dokument kann nicht für Ein- und Ausgabehilfen vorbereitet werden.
Konvertieren Sie die gescannten Textbilder per OCR (Optical Character Recognition, optische Zeichenerkennung) in durchsuchbaren Text, bevor
Sie andere Ein-/Ausgabehilfe-Funktionen für den Dokumentinhalt verwenden können.
Alternative Textbeschreibungen (Acrobat Pro)
Dokumentkomponenten wie Bilder und interaktive Formularfelder können von Bildschirmlesehilfen nur dann gelesen werden, wenn alternativer
Text mit diesen Komponenten verknüpft ist. Bildschirmlesehilfen können zwar Webverknüpfungen vorlesen, es ist jedoch u. U. sehr hilfreich, wenn
Sie aussagekräftigere Beschreibungen als alternativen Text hinzufügen. Alternativer Text sowie QuickInfos können für viele Benutzer hilfreich sein,
u. a. auch für Benutzer mit Lernstörungen.
Schriften, bei denen Zeichen als Text entnommen werden können (Acrobat Pro)
In einem barrierefreien PDF-Dokument müssen die Schriften ausreichend viele Informationen enthalten, damit in Acrobat alle Zeichen als Text für
andere Zwecke als die Bildschirmanzeige entnommen werden können. Acrobat wandelt entnommene Zeichen in Unicode-Text um, wenn Sie ein
PDF-Dokument mit einer Bildschirmlesehilfe oder dem Werkzeug Sprachausgabe lesen. Acrobat wandelt entnommene Zeichen auch in Unicode-
Text um, wenn Sie für Braille-Drucker geeigneten Text speichern. Die Entnahme scheitert, wenn von Acrobat nicht bestimmt werden kann, wie die
Schrift den Unicode-Zeichen zuzuweisen ist.
Tags für Leserichtung und Dokumentstruktur (Acrobat Pro)
Damit der Dokumenttext von Bildschirmlesehilfen und ähnlichen Hilfsmitteln erfasst und auf eine für den Benutzer sinnvolle Weise präsentiert
werden kann, muss das Dokument strukturiert sein. Dokumentstruktur-Tags in einem PDF-Dokument definieren die Leserichtung und
kennzeichnen Überschriften, Absätze, Abschnitte, Tabellen und andere Seitenelemente.
Interaktive Formularfelder (Acrobat Pro)
Einige PDF-Dokumente enthalten Formulare, die Benutzer unter Verwendung eines Computers ausfüllen sollen. Bei Barrierefreiheit müssen
Formularfelder interaktiv sein, so dass Benutzer Werte in die Formularfelder eingeben können.
Navigationshilfen (Acrobat Pro)
Zu den in PDF-Dokumenten enthaltenen Navigationshilfen gehören beispielsweise Verknüpfungen, Lesezeichen, Überschriften, ein
Inhaltsverzeichnis oder eine vorgegebene Tab-Reihenfolge für Formularfelder. Navigationshilfen ermöglichen es Benutzern, das Dokument zu
verstehen, ohne es vollständig lesen zu müssen. Lesezeichen sind besonders nützlich; sie können aus Überschriften im Dokument erstellt werden.
Sprache des Dokuments (Acrobat Pro)
Wenn die Dokumentsprache für eine PDF-Datei angegeben ist, können einige Bildschirmlesehilfen auf die entsprechende Sprache umschalten.
Sicherheitsfunktionen ohne Beeinträchtigung von Hilfsanwendungen (Acrobat Pro)
Einige Verfasser von PDF-Dokumenten unterbinden das Drucken, Kopieren, Entnehmen oder Hinzufügen von Kommentaren oder das Bearbeiten
von Text durch Benutzer. Bei einem barrierefreien PDF-Dokument muss der Text für Bildschirmlesehilfen verfügbar sein. Sie können in Acrobat
dafür sorgen, dass die Umwandlung von Bildschirmtext mit einer Bildschirmlesehilfe in eine Sprachausgabe nicht durch Sicherheitseinstellungen
eingeschränkt wird.
Weitere Informationen zur PDF-Barrierefreiheit finden Sie unter www.webaim.org/techniques/acrobat/.
Informationen zu Tags, Ausgabehilfe, Leserichtung und Umfließen
PDF-Tags haben viel Ähnlichkeit mit XML-Tags. PDF-Tags weisen auf die Dokumentstruktur hin: Sie geben an, welcher Text eine Überschrift ist,
welche Inhalte einen Abschnitt bilden, welche Begriffe ein Lesezeichen darstellen usw. Die logische Baumstruktur der Tags bildet die
Organisationsstruktur des Dokuments ab. Tags geben hier insbesondere bei recht langen, komplexen Dokumenten die genaue Leserichtung vor
und dienen zur Optimierung der Navigation, ohne dass das Erscheinungsbild des PDF-Dokuments verändert wird.
Hilfsanwendungen stellen anhand der logischen Baumstruktur fest, wie der Inhalt des Dokuments darzustellen und zu interpretieren ist. Die
meisten Hilfsanwendungen bestimmen die Leserichtung für Text anhand der Dokumentstruktur-Tags. Die Konvertierung von Bildern und anderen
Inhalten in ein neues Format wie etwa Audio erfolgt in der Regel basierend auf diesen Dokumentstruktur-Tags. In Dokumenten ohne Tags sind
keine derartigen Strukturinformationen vorhanden. Acrobat muss dann ausgehend von den Voreinstellungen für die Leserichtung eine Struktur
ableiten. Dies führt häufig dazu, dass Seitenelemente in der falschen Reihenfolge oder überhaupt nicht gelesen werden.
Die Dokumentstruktur-Tags werden auch beim Umfließen der Dokumentinhalte für die Anzeige auf den kleinen Bildschirmen von Mobilgeräten
herausgezogen.
Häufig versieht Acrobat PDF-Dokumente bei der Erstellung mit Tags. Sie können prüfen, ob ein PDF-Dokument Tags enthält, indem Sie
„Datei“ > „Eigenschaften“ wählen und sich auf der Registerkarte „Beschreibung“ unter „Erweitert“ den Eintrag bei „PDF mit Tags“ ansehen.
In Acrobat Pro wird die logische Baumstruktur im Bedienfeld „Tags“ angezeigt. Sie stellt den Dokumentinhalt als auf verschiedenen Ebenen
verschachtelte Seitenelemente dar.